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Curry besiegt Memphis

Von Philipp Scherping
Steph Curry und Steve Kerr haben gut lachen: Sie stehen in den Western Conference Finals
© Getty

Die Golden State Warriors sind, nach dem 108:95-Sieg über die Memphis Grizzlies, zum ersten Mal seit 1976 in die Western Conference Finals eingezogen. Steph Curry war der alles überragende Mann und entschied das Spiel im dritten Viertel mit einem ganz wilden Wurf.

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Die Warriors zeigten schon mit dem Beginn der Partie, dass es kein Spiel 7 in Oakland geben sollte. Angeführt von ihrem MVP holten sich die Dubs eine schnelle Führung, die sie im Verlauf des Spiels nie wieder hergaben. Zwar machten es die Grizzlies noch einmal spannend, aber ein Sonntagswurf von Curry im dritten Viertel beendete alle Hoffnungen der Hausherren. Somit geht die Serie mit 4:2 an das Team von Steve Kerr.

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Neben Curry fielen besonders Klay Thompson (20 Punkte, 8 Rebounds) und Draymond Green, der ein Double Double aus 16 Punkten und 12 Rebounds erzielte, positiv auf.

Bei Memphis spielte Marc Gasol, trotz einiger verpasster Chancen (7/23 FG), eine überragende Partie. Mit 21 Punkten, 15 Rebounds, 5 Blocks und 4 Assists führte er sein Team an und sorgte dafür, dass das Spiel noch einmal eng wurde.

Die Highlights der Partie im Video

Die Reaktionen:

Stephen Curry (Warriors) über seinen Halfcourt-Buzzerbeater: "In einem Spiel, in dem man die Serie zumachen kann, war das ein Wendepunkt und ein magischer Moment. Ich habe so einen mal im College getroffen. Das war der letzte, den ich von hinter der Mittellinie gemacht. Es war die gleiche Situation. Ballverlust, ich habe ihn aufgenommen, geworden und ihn versenkt."

...über den kommenden Gegner: "Wir werden natürlich am Sonntag schauen. Wenn wir in der nächsten Runde das machen, zu dem wir in der Lage sind, ist alles gut, glaube ich." (Rockets vs. Clippers, Spiel 7, ab 21.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE bei SPOX)

Steve Kerr (Coach Warriors): "Es war nicht der Wurf, der uns das Spiel gebracht hat, aber es war das ‚Play of the Game'."

Tony Allen (Grizzlies): "Es war einfach einer dieser speziellen Momente. Er ist ein ganz außergewöhnlicher Typ. Und die machen diese Würfe."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Auf geht's ins sechste Spiel zwischen den Grizzlies und Warriors. Auf Seiten der Hausherren ist Tony Allen wieder mit von der Partie. Er ersetzt Jeff Green in der Starting Five. Ihm zur Seite stehen Mike Conley, Courtney Lee, Zach Randolph und Marc Gasol. Bei den Dubs bleibt alles beim Alten. Steph Curry, Klay Thompson, Harrison Barnes, Draymond Green und Andrew Bogut gehen zuerst aufs Feld.

2.: Die Warriors fackeln direkt ein Offensivfeuerwerk ab. Die ersten drei Würfe sitzen: Steph aus der Midrange, Klay mit dem Triple, Draymond per Layup. Läuft. Bei den Gastgebern trifft Conley nur einen von zwei Freiwürfen. Die Dubs sind 7:1 vorne.

7.: Gefühlt ist hier jeder Warriors-Wurf ein Treffer. Thompson hat schon drei Dreier auf dem Konto und auch Curry hat seinen ersten eingestreut. Die Grizzlies hingegen haben große Probleme gegen die körperliche Defense von Bogut und Co. 25:10 für die Gäste.

13.: Die Grizzlies liegen zwar hinten, zaubern wollen sie trotzdem. Der Alley Oop auf Jeff Green funktioniert aber überhaupt nicht, der Forward kann bei seiner Flugeinlage sogar froh sein, sich nicht verletzt zu haben. Beno Udrih macht's europäisch und trifft aus der Mitteldistanz. 21:32 aus Sicht von Memphis.

19.: Nach einer Auszeit schlafen die Grizzlies in der Defense ein. Green sagt Danke und dunkt den Ball locker nach Hause. Conley verlegt danach den Reverse-Layup und Curry zockt den nächsten Midrange-Jumper. 48:35, Dubs.

24.: Gasol versucht alles und trifft per Layup. Aktuell sorgt nur der Spanier für Memphis-Punkte. Baam, Thompson trifft den ganz schweren Layup mit Foul. Freiwurf? Sitzt. Freebies kann Gasol auch. Nach den zwei Treffern trifft Lee den Dreier mit Brett. Der war glücklich und extrem wichtig. Es geht mit 58:49 für die Warriors in die Pause.

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27.: Gasol, immer wieder Gasol. Der Big Man hält sein Team alleine im Spiel. Seine vier schnellen Punkte sorgen dafür, dass es wieder eng wird. Curry kontert aber mit dem Dreier. Dann gibt es einen Block-Party: Gasol denies Curry und Bogut blockt Randolph wie ein Volleyballer. Golden State führt mit 61:53.

32.: Oh man, oh man. Gasol blockt Draymond Green. Das war schon sein vierter Block im dritten Viertel. Randolph belohnt seine Grizzlies mit dem Layup. Thompson verwirft vom Perimeter und Curry verliert den Ball gegen Z-Bo. Es sind nur noch drei Punkte. 63:60, Warriors.

36.: Die Sekunden laufen im dritten Viertel runter, Jeff Green dribbelt nach vorne und setzt zum Dreier an. Der Armkontakt wird nicht gepfiffen und der Spalding landet bei Mr. Steph Curry. Der MVP lässt einen Verzweiflungswurf aus der eigenen Hälfte los und haut ihn rein. Die Fans können es nicht glauben. Statt drei Freiwürfen gibt es drei Punkte für den Gegner. GSW führt 76:68.

42.: Der Dreier hat die Grizzlies zerstört. Conley verkürzt noch einmal von der Freiwurflinie. Im Anschluss sitzt zwar auch sein Floater mit der rechten Hand, das Spiel sollte aber entschieden sein. Golden State führt 88:78.

48.: Unter stehenden Ovationen wird jetzt auch Zach Randolph ausgewechselt. Die Serie ist vorbei. D. Green geht nochmal an die Freiwurflinie und verwandelt beide. Vince Carter versenkt noch einen Dreier. Und dann heißt es 108:95 für die Warriors.

Memphis vs. Golden State: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Steph Curry. Der MVP spielte ... wie ein MVP eben. Er scorte mit Leichtigkeit (32 Punkte, 8/13 3FG), hatte immer wieder das Auge für den freien Mitspieler (10 Assists), ackerte am Brett (6 Rebounds) und brach den Grizzlies das Genick (siehe Minute 36.). Genau diesen Modus brauchen die Warriors von ihrem Anführer, wenn es in die Western Finals geht.

Der Flop des Spiels: Jeff Green. Der Small Forward wurde geholt, um das immense Spacing-Problem der Grizzlies zu lösen. Auch seine Athletik kann im alten Memphis-Kader nicht schaden. Zu sehen war davon in dieser Partie überhaupt nichts. Die Würfe sahen gezwungen und unrund aus, auch seine athletischen Fähigkeiten waren nur zu erahnen. Mit 6 Punkten (2/8 FG) in 31:13 Minuten war er seinem Team keine große Hilfe.

Das fiel auf:

  • Die Gäste aus Kalifornien erlebten einen Start nach Maß: Dadurch, dass die Grizzlies am Anfang der Partie offensiv einiges liegen ließen, hatten die Warriors sofort die Möglichkeit in den Fastbreak-Modus zu schalten. Und da die Grizzlies die Zone besetzten, waren Thompson und Curry immer wieder an der Dreierlinie frei. Resultat: Fünf der ersten sechs Triples waren en Point. So war es nur logisch, dass auch das Duell um die Punkte aus dem Fastbreak im ersten Viertel mit 14:1 an die Dubs ging.
  • In der ersten Hälfte wollte also absolut nichts laufen für die Hausherren. Das äußerte sich auch in der so oft gelobten Grizzlies-Defense. Allein drei Mal vergaßen Randolph und Co. Draymond Green komplett, der dann völlig frei zum Dunk oder Korbleger ansetzen durfte. Dementsprechend gut war die Quote (59,5 Prozent aus dem Feld) der Warriors. Memphis hingegen brachte in den ersten 24 Minuten nur 36,2 Prozent seiner Versuche im Korb des Gegners unter. Allein die Tatsache, dass Golden State sieben Mal den Ball verlor, sorgte dafür, dass das Spiel nicht schon zur Halbzeit entschieden war.
  • Zusätzlich zu den bitteren Fakten auf dem Spielfeld kam, dass Tony Allen in der zweiten Hälfte nicht mehr spielen konnte. Der Small Forward humpelte schon während der ersten Halbzeit über das Parkett und spielte insgesamt nur 05:29 Minuten. Nach der Halbzeit kam dann die Meldung, dass der Abend für den Grindfather beendet war.
  • Ob, dass der Grund für die Aufholjagd der Grizzlies war? Alles, was für die Warriors am Anfang so gut aussah, war mit Beginn des dritten Viertels verschwunden. Sie trafen einfach nichts mehr und begannen den dritten Abschnitt mit 2 von 14 aus dem Feld. Auch die Ballverluste wurden nicht abgestellt. Fest zu machen, war die defensive Steigerung auf Seiten der Hausherren an einem Mann: Marc Gasol. Der Spanier blockte allein im dritten Viertel vier Wurfversuche von Green und Co.
  • Am Ende entscheiden aber oftmals einige ganz spezielle Plays über den Ausgang eines Spiels. Das Vier-Punkt-Spiel von Andre Iguodala war so eins. Oder aber auch der Dreier von der eigenen Freiwurflinie von Steph Curry, der als Katalysator für den spielentscheidenden 14:4-Lauf diente. Von diesen Aktionen konnte sich Memphis nicht mehr erholen.

Der Spielplan im Überblick

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