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Halbe Kraft ist nicht genug

Dwight Howard dominierte in Spiel 5 gegen die Clippers unter den Körben
© getty

Die Houston Rockets haben in Spiel 5 der Conference Semifinals einen 124:103-Sieg über die Los Angeles Clippers gefeiert und ihre Saison damit am Leben gehalten. L.A. führt in der Serie trotzdem noch mit 3-2 und hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im heimischen Staples Center die nächste Chance, in die Conference Finals einzuziehen.

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Nach zwei katastrophalen Leistungen der Rockets in Folge waren es diesmal die Clippers, die den nötigen Einsatz vermissen ließen. Houston dominierte von Beginn an die Zone und die Rebounds und erspielte sich dadurch schon in der ersten Halbzeit eine zweistellige Führung, die sie in der gesamten Partie nicht mehr abgeben sollten.

Da DeAndre Jordan früh in Foul-Probleme geriet, konnte Gegenüber Dwight Howard (20 Punkte, 15 Rebounds, 2 Blocks) sich unter den Körben nach Kräften austoben. James Harden lieferte trotz Erkältung mit 26 Punkten, 11 Rebounds und 10 Assists ein Triple-Double, Trevor Ariza steuerte 22 Zähler und 8 Rebounds dazu.

Bei den Clippers erreichten nur die beiden Superstars Blake Griffin (30 Punkte, 16 Rebounds) und Chris Paul (22 Punkte, 10 Assists) Normalform. CP3 war auch der einzige effektive Dreierschütze (4/9 3FG) - der Rest seines Teams traf 4 von 23 versuchten Triples. Jordan kam am Ende auf 13 Punkte und 11 Rebounds und traf 7 von 16 Freiwürfen.

Die Reaktionen:

James Harden (Rockets) über seine Gesundheit: "Mir geht's gut. Wir haben gewonnen, das ist das einzige, was zählt."

Dwight Howard (Rockets): "Es hieß für uns heute 'Win or go home', und keiner von uns wollte nach Hause. Das haben wir heute gezeigt."

Doc Rivers (Coach Clippers): "Sie waren fokussierter als wir. Sie haben mit dem Mut der Verzweiflung gespielt, wir dagegen haben überhaupt nicht verzweifelt gespielt."

Blake Griffin (Clippers): "Sie haben besser gespielt als wir und gezeigt, dass sie den Sieg unbedingt wollten. Wir müssen daraus lernen und uns bis zum nächsten Spiel verbessern. Wir haben die Möglichkeit, die Serie zuhause für uns zu entscheiden, dafür müssen wir aber deutlich besser spielen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Clippers startet die gewohnte Fünf mit Paul, Redick, Barnes, Griffin und Jordan. Kevin McHale nimmt mit dem Rücken zur Wand dagegen eine Änderung vor und bringt statt Jones Smith, der neben Terry, Harden, Ariza und Howard beginnt.

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5.: Die ersten Minuten sind von Ballverlusten und Fehlwürfen geprägt - vor allem die Clippers bekommen den Ball bisher nicht im Korb unter. Harden erzwingt sein Glück an der Freiwurflinie und bringt Houston mit 7:2 in Führung.

12.: Die Rockets beenden das Viertel stark - vor allem Howard macht in der Zone was er will, nachdem er Jordan früh 2 Fouls angehängt hat. Kurz vor der Sirene sackt auch Big Baby sein zweites ein, D12 steht bei 9 Punkten und 8 Rebounds. Bei L.A. hält bisher vor allem Griffin dagegen, 27:22 Houston.

14.: Doc Rivers schäumt - kein Wunder! Zweimal hintereinander kommt Capela zum Dunk, beim zweiten gibt es sogar das Poster und den bösen Blick für Hawes. 33:24!

19.: Paul will jetzt übernehmen, scort erst per Dreier und dann per Layup. Mit Jordan auf der Bank kommen die Rockets aber viel zu leicht am Korb zum Abschluss - 45:39 Rockets.

24.: Die Rockets sind heute bisher das deutlich aktivere Team. Mehr Rebounds, mehr Abschlüsse in der Zone - und die beiden Stars sind zur Stelle. Zum Ende des Viertels trifft Harden den Stepback aus der Mitteldistanz. 63:48 für die Rockets!

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28.: Das sieht ja aus wie die Rockets der ersten Runde! Ariza und Terry treffen von draußen, der Rest geschieht am Brett - ein hübscher Lob von Smith auf Howard führt zum 77:57 für Houston.

33.: Griffin würde die Serie lieber heute beenden. Der Forward trifft einen Running-Hook und vier Freiwürfe - macht einen 6:0-Run für L.A. Brewer trifft dann einen Layup, aber erst kommt der Floater von Redick und dann ein Dunk von Blake - nur noch 13 Punkte. Auszeit Houston.

36.: Nach einem 13:4-Run der Clippers packt Houston erstmals Hack-a-DJ aus, um den Rhythmus zu unterbinden - und sofort beginnen die Clippers, Howard zu hacken, während Rivers Jordan runternimmt. Dessen Backup Hawes beendet das Viertel mit einem Tip-In zum 90:76.

40.: J-Smoove-Alert! Erst trifft Smith aus der Mitteldistanz, dann bekommt er nach einem Rivers-Fehlwurf den Ball an der Dreierlinie und zieht sofort drauf - swish. 99:80 für Houston, hier ist wohl Endstation.

45.: Nach einigen Minuten des Hack-a-Wahnsinns auf beiden Seiten hat auch Rivers genug gesehen und leert seine Bank. Nach einem Harden-Floater steht es 115:98. Die Rockets bleiben am Leben!

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Der Star des Spiels: Trevor Ariza. Howard und Harden stehen mehr im Fokus, aber still und heimlich füllte Ariza seine Rolle bis zur Perfektion aus. Der Forward sorgte für Gefahr von draußen und agierte insgesamt sehr effektiv (8/12 FG, 4/6 3FG). Zudem kümmerte er sich entweder um Redick oder Crawford und war entscheidend daran beteiligt, dass keiner der beiden je seinen Rhythmus fand.

Der Flop des Spiels: Matt Barnes und JJ Redick. Ganz schwache Leistungen der beiden Flügel: Barnes brauchte für seine 5 Punkte acht Würfe und ließ Gegenspieler Ariza gerne mal unbewacht an der Dreierlinie stehen. Redick machte aus zwölf Würfen 9 Punkte. 'Nuff said.

Das fiel auf:

  • Nach zwei Blowouts in Serie wollten sich die Rockets offensichtlich nicht vorwerfen lassen, nicht alles gegeben zu haben. Sie spielten wesentlich aggressiver, verteidigten deutlich besser und hatten schon zur Halbzeit 36 Punkte in der Zone auf dem Konto (am Ende 64:46). Durch die Attacken des Korbes durch Howard und Harden geriet Jordan früh in Foul-Trouble, was sich für die Clippers in vielerlei Hinsicht fatal auswirkte.
  • Jordan war die letzten Spiele über entscheidend daran beteiligt gewesen, dass die Clippers das Rebound-Duell deutlich gewannen. Ohne ihn dominierten jedoch die Rockets (58:39) und kreierten immer wieder zweite Chancen. McHale hatte vor der Partie bemängelt, dass sein Team am Brett so vorgeführt wurde, und damit die Hereinnahme von Smith in die Starting Five erklärt. Diesmal war es hingegen Rivers, der sich über den mangelnden Einsatz seines Teams aufregte.
  • Da sich auf Davis früh zwei Fouls abholte, gab es unverhofft viel Einsatzzeit für Hawes, der noch in Spiel 2 überhaupt nicht gespielt hatte. Offensiv war der Big Man auch durchaus effektiv (11 Punkte, 5/7 FG), seine Versuche, Howard im Post in Schach zu halten, waren aber erwartungsgemäß hoffnungslos.
  • Die Clippers wirkten ein wenig, als wären sie sich ihrer Sache zu sicher gewesen. Zu häufig nahmen sie verhältnismäßig lustlos den ersten verfügbaren Wurf, statt durch Cuts bessere Optionen zu kreieren. Und wenn dann doch der offene Wurf da war, hagelte es gerade von Barnes und Redick Backsteine. Es fehlte darüber hinaus aber auch an Dringlichkeit; so konnten sie beispielsweise in Hälfte eins nur einen einzigen Fastbreak-Punkt generieren, obwohl Houston siebenmal den Ball verlor.
  • Die einzigen beiden Clippers-Spieler, denen die ganze Partie über der unbedingte Siegeswille anzusehen war, waren CP3 und Griffin - gerade Paul hätte die Serie sicherlich gerne beendet, um den lädierten Oberschenkel heilen zu lassen. Da die Clippers abgesehen von den beiden Stars allerdings nur 17 von 54 aus dem Feld trafen, blieb ihm dieser Wunsch verwehrt.

Der Spielplan im Überblick

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