NBA

Mehr Wahnsinn geht nicht!

Nowitzki, Cousins, Harden, Westbrook, Paul und andere sorgten für eine unvergessliche Stats Night
© getty

Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war eine für die Ewigkeit. Ein episches Duell zwischen James Harden und DeMarcus Cousins, die große Rache des Chris Paul und Triple-Doubles von Evan Turner und natürlich Russell Westbrook - und dann war da natürlich auch noch ein gewisser Dirk Nowitzki. Ein Blick auf die irrsinnigen Statistiken des Abends.

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Privatduell in Houston: James Harden gegen DeMarcus Cousins. Der Rockets-Guard behielt die Oberhand, und das lag vor allem an seinem herausragenden Shooting: Der Bärtige traf acht von neun von der Dreierlinie und beendete die Partie mit 51 Punkten. Das bedeutete für den MVP-Kandidaten ein Career High; sein voriger Karrierebestwert (50 Punkte) war dabei gerade mal zwei Wochen her.

Durch diese Leistung wurde Harden zum ersten Spieler der Rockets-Geschichte, der in einer Saison zweimal mindestens 50 Punkte auflegte. Zudem gehört er jetzt zu einem Kreis von vier Rockets-Spielern, denen dieses Kunststück zweimal in ihrer Karriere gelang. Die anderen drei (Elvin Hayes, Hakeem Olajuwon und Moses Malone) sind allesamt Mitglieder der Hall of Fame.

In Cousins hatte Harden indes einen würdigen Gegner. Der Kings-Center legte 24 Punkte, 21 Rebounds und 10 Assists auf - dazu kamen auch noch 6 Blocks. Dem Elias Sports Bureau zufolge war es die erste Partie seit dem 15. Februar 2006, in der ein Spieler 50+ Punkte verzeichnete und ein Gegner ein Triple-Double auflegte: Damals machte Paul Pierce für die Celtics 50 Zähler, während LeBron James bei den Cavs ein Triple-Double hatte.

In der gesamten NBA-Geschichte hatte es wiederum noch nie 50 Punkte auf der einen und 20/20/10 auf der anderen Seite gegeben.

Für Cousins war es schon das dritte 20/20-Spiel in der Saison - die Kings haben jedoch alle davon verloren. Gegen Houston führte Boogie die Kings in sage und schreibe 13 Kategorien an: Punkte, Rebounds, Assists, Steals, Blocks, Turnovers, Fouls, Minuten, Defensiv-Rebounds, Field Goals, Freiwürfe, Wurfversuche und Freiwurfversuche. Irrsinn.

Nummer 10 für den Maskenmann: Ursprünglich hatte Russell Westbrook sein zehntes Triple-Double der Saison ja schon länger verzeichnet, eine Video-Analyse erkannte ihm jedoch eins ab; nach dem Spiel gegen die Mavs ist es nun offiziell. 31 Punkte, 11 Rebounds und 11 Assists sind durchaus ansehnlich, selbst wenn die Quote äußerst überschaubar war (10/32 FG).

Ganz egal: Westbrook ist jetzt offiziell Mitglied eines illustren Klubs. In den letzten 30 Saisons gab es genau fünf Guards, die in einer Saison zehn oder mehr Triple-Doubles verzeichneten: Magic Johnson schaffte es fünfmal, Fat Lever und Jason Kidd jeweils zweimal, Michael Jordan und - seit Mittwoch - Westbrook einmal.

Seit dem All-Star Break sind es bereits acht Triple-Doubles für den Maskenmann. In den letzten 40 Jahren haben nur MJ (12) und Grant Hill (9) mehr geschafft - und ein paar Spiele bleiben Westbrook ja noch.

Ein weiterer Tag im Leben einer Legende: Den Sieg holte sich Westbrook gegen Dallas nicht. Das hatte - wie so oft seit dem Jahr 1999 - auch mit Dirk Werner Nowitzki zu tun. Auch wenn dem großen Blonden in der ersten Halbzeit nicht viel gelingen wollte, beendete er die Partie mit 18 Punkten.

Mit einem Dreier im dritten Viertel durchbrach er zudem mal wieder eine Schallmauer. Nowitzki steht jetzt bei mehr als 28.000 Karriere-Punkten in der NBA. Als siebter Spieler überhaupt. Und bis er Shaquille O'Neal einsammelt, sollte es auch nicht mehr ewig dauern...

Auf den Spuren der Großen: Ein Kaliber a la Westbrook ist er nicht, und schon gar nicht eins a la Nowitzki. Aber auch Evan Turner spielt eine sehr gute Saison bei den Celtics. Gegen die Pacers legte er bereits das dritte Triple-Double (13 Punkte, 12 Assists, 11 Rebounds) seit dem All-Star Game hin - das bedeutet drei in den letzten 21 Spielen. In seinen ersten 360-NBA-Spielen schaffte er das nicht ein einziges Mal.

Seit dem ASG ist er Nummer zwei in der NBA in dieser Kategorie - natürlich hinter Westbrook. In der ruhmreichen Celtics-Geschichte steht er nun auf einer Stufe mit John Havlicek, Bill Russell, Bob Cousy, Larry Bird, Antoine Walker, Rajon Rondo und Paul Pierce. Na gut, das ist natürlich Quatsch. Aber drei Triple-Doubles in einer Saison hat er eben auch geschafft.

A propos drei Triple-Doubles: Vor der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag war es ziemlich lange her, dass drei Spieler an einem Tag jeweils Triple-Doubles auflegten. Die letzten drei? Jason Terry, Ray Allen, Latrell Spreewell. Das Datum? 28. Februar 2003.

Revenge-Game von CP3: Zu guter Letzt war da natürlich auch noch Chris Paul. Einen Tag lang musste er sich anhören, wie alle Welt über Stephen Currys Crossover gegen ihn redete. CP3 nahm es zwar sportlich hin und konnte scheinbar über sich selbst lachen, ein wenig dürfte es ihn trotzdem geärgert haben. Und das bekamen nun die Blazers ab.

Paul zeigte in Portland vielleicht seine beste Saisonleistung, in jedem Fall sein Season High in Sachen Punkte (41). Zudem legte er auch noch geschmeidige 17 Assists bei nur einem Turnover auf - derartige Exzellenz ist selten.

Wie selten? Seitdem Turnover gezählt werden, schafften genau drei Spieler 40+ Punkte, 15+ Assists und einen oder weniger Turnover. Pete Maravich. Allen Iverson. Und Chris Paul.

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