NBA

Splash Brothers wenden Ausgleich ab

Von Martin Gödderz
Stephen Curry war wieder einmal nur schwer zu halten für die Pelicans
© getty

In einem höchst spannenden Spiel sind die New Orleans Pelicans ganz nach dran am Sieg, doch Klay Thompson dreht im letzten Viertel auf, treibt die Dezibel in Oakland nach oben und führt die Golden State Warriors gemeinsam mit Stephen Curry zum 97:87-Sieg und der 2:0-Führung in der Serie.

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Vor dem Spiel hatte Pelicans-Coach Monty Williams noch gemeint, dass die erreichten Dezibel in der Oracle Arena in einem illegalen Bereich liegen. Zu laut soll es in Oakland sein. Das war Klay Thompson egal. Mit einem bärenstarken Schlussviertel trieb er die Dezibelzahl in die Höhe.

Mit 14 Punkten im letzten Viertel und insgesamt 26 Zählern (11/17 FG, 3/8 Dreier) führte der Shooting Guard die Warriors zum hart umkämpften Sieg und sprang dabei auch für Splash Brother Stephen Curry (22 Punkte, 9/21 FG) ein, der stark ins Spiel startete, gegen Ende aber ungewohnt ineffektiv agierte. So lieferte Curry drei Viertel lang die Vorarbeit, während Thompson am Ende vollstreckte.

Dabei waren die Pelicans deutlich näher am Sieg als noch im ersten Spiel. Obwohl bei den wenigsten Spielern offensiv etwas zusammenlief, war New Orleans dank Anthony Davis (26 Punkte, 10 Rebounds) und Eric Gordon (23 Punkte, 9/19 FG, 5/10 Dreier) über einen Großteil des Spiels in Führung. Dann allerdings schalteten die Warriors noch einen Gang höher.

Die Reaktionen:

Steve Kerr (Coach Warriors): "Wir drehen immer noch zeitweise auf und machen verrückte Dinge. Ich finde es gut, dass wir das weiterhin schaffen. Das zeichnet uns aus."

Monty Williams (Coach Pelicans): "Wir spielen gegen das beste Team der Liga und kämpfen bis aufs Blut. Wir sind ein eingeschworener Haufen."

Klay Thompson (Warriors): "Wir wissen, dass wir Ballverluste haben und Fehler machen, aber unsere Defense gewinnt uns das Spiel."

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Vor dem Tip-Off: Keine Zeit mehr für Experimente. Beide Coaches vertrauen den gleichen Formationen wie in Spiel 1. Die Warriors starten die Mission Heimsieg mit Curry, Thompson, Barnes, Green und Bogut. David Lee sitzt im Anzug auf der Bank und wird nicht auflaufen. New Orleans beginnt wieder ohne den verletzten Holiday, dafür mit Gordon, Evans, Pondexter, Davis und Asik.

6.: Es geht gleich wieder gut los in der Offensive. Gordon nagelt den Dreier rein und bringt die Pelicans mit vier Punkten Vorsprung in Front. Doch Curry antwortet aus der Distanz zum 14:13 und lässt die Lautstärke in der Oracle Arena wieder in die Höhe schnellen.

11.: Anthony Davis dreht auf. Der Power Forward macht gleich sechs schnelle Punkte in Folge und führt New Orleans zum 12:0-Lauf. Die Warriors vergeben gerade alles. So führen die Pelicans mit 26:15.

17.: Während Curry und Co auf der Bank sitzen, führen die Reservisten Golden State wieder ran. Speights trifft zweimal aus der Mitteldistanz, Iguodala lässt den Eckendreier folgen und Barbosa verkürzt dank eines And One auf 35:31 Pelicans.

23.: Die Starter sind zurück und gerade liefern sich beide Teams ein Offensivgefecht. Thompson nagelt zwei Dreier in Folge rein und führt die Warriors zum Ausgleich. Doch Evans antwortet aus der Distanz und bringt New Orleans wieder mit 50:47 in Front.

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26.: Die Warriors machen auch nach einem beeindruckenden zweiten Viertel weiter und sind brandheiß. Thompson trifft den Stepback Jumper aus der Mitteldistanz, Curry lässt einen tollen Korbleger folgen und schon führt Golden State mit 61:53.

33.: Die Pelicans finden häufiger an die Freiwurflinie und starten einen 12:4-Lauf. Davis versenkt trotz Doppeldeckung spielend leicht aus der Nahdistanz und bringt New Orleans mit 69:68 zurück in Führung.

38.: Davis vergibt den Korbleger in der Offensive und die Warriors laufen direkt in den Fastbreak. Thompson geht links an Cunningham vorbei und in der Mitte ist niemand, der ihn aufhält. Also stopft der Shoooting Guard. Schöner Slam zum 73:71 für die Warriors.

43.: Ein Spiel auf Messers Schneide. Gordon haut den Dreier rein und bringt die Pelicans wieder auf einen Punkt Rückstand ran, doch Thompson antwortet umgehend mit einem tollen Turnaround Jumper aus der Mitte. Splash. 85:82 Warriors.

46.: Thompson dreht jetzt richtig auf. Erst haut er den Dreier aus der Ecke rein, dann lässt er einen schwierigen Midrange Jumper folgen. Dank des Splash Brothers führt Golden State mit 92:86 und macht es den Pelicans sehr schwer.

48.: Thompson punktet immer weiter und hinten macht Golden State einen hervorragenden Job. Die Pelicans kommen einfach nicht mehr zu Punkten. So siegen die Warriors am Ende mit 97:87.

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Der Star des Spiels: Klay Thompson. Weil Curry am Ende nahezu jeden Wurf danebenhaute, war es am Shooting Guard die Warriors zum Sieg zu führen. Thompson war genau zur richtigen Zeit da, sein bärenstarkes Schlussviertel wendete die Heimniederlage ab. Auch stark: Der nimmermüde kämpfende Draymond Green (14 Punkte, 12 Rebounds, 2 Steals, 2 Blocks).

Der Flop des Spiels: Quincy Pondexter. In der Defensive agierte der Shooting Guard zwar gut und engte oftmals die Kreise von Curry ein, dafür lief offensiv absolut gar nichts zusammen. Im ersten Spiel erzielte er noch 20 Zähler, in Spiel zwei waren es gerade einmal 3 (1/8 FG). Weil Pondexter so ungefährlich war, gelang New Orleans gerade am Ende kein vernünftiges Spacing mehr.

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Das fiel auf:

  • 12 Punkte machte die gesamte Warriors-Bank im ersten Spiel. Eine ungewohnt geringe Punkteausbeute. In Spiel zwei waren die Ersatzmänner aber wieder auf der Höhe. Bereits nach einer Viertelstunde Spielzeit hatten die Bankspieler zusammen 13 Punkte auf dem Konto und sorgten gemeinsam dafür, dass sich Golden State vom anfänglichen Pelicans-Run erholte. Vor allem Marreese Speights (2 Blocks) und Leandro Barbosa (12 Punkte, 5/8 FG) überzeugten.
  • Die Pelicans haben derzeit ein Problem auf den großen Positionen. Obwohl Davis wie gewohnt brillierte, bekam er schon wieder keine Unterstützung von den anderen Big Men. Asik hatte erneut enorme Probleme in seinem Matchup gegen Bogut. Weil der Türke offensiv ein schwarzes Loch ist, konnte Bogut auch immer wieder an anderen Stellen aushelfen. Zudem wirkte Ryan Anderson nicht ganz auf der Höhe und kam nur 9 Minuten zum Einsatz.
  • Ein weiteres Problem der Pelicans bleibt die Transition-Defense. Wie man es richtig macht, zeigte Cunningham, der im dritten Viertel einen höchst sehenswerten Block im Fastbreak der Warriors brachte. Dies ist allerdings eher eine Seltenheit. Obwohl sich die Pelicans weniger Turnover als die Warriors erlaubten, kam Golden State zu 24 Fastbreak-Punkten und die Pelicans selbst nur zu deren 7. Die Umschaltbewegungen nach Rebounds stimmten oftmals nicht.
  • Eine der großen Warriors-Stärken, die sich auch in Spiel zwei zeigte: Golden State ist jederzeit in der Lage den Turbo zu zünden. Sobald es ernst wurde und die Pelicans davonzuziehen drohten, starteten die Warriors einen starken Run. Im zweiten Viertel initiierten diesen Curry und die Bankspieler, am Schluss war es Thompson.
  • New Orleans dürfte in der Serie aber durchaus seine Chance wittern. Dass es im Hexenkessel Oracle Arena schwer ist zu gewinnen, das ist nichts Neues. Von den Spielanlagen hielten die Pelicans aber gut mit, obwohl mit Evans, Pondexter oder Anderson etliche Spieler offensiv einen schwarzen Tag erwischten. Gelingt es Curry so einzudämmen wie am Schluss, dann ist auch in den Heimspielen einiges drin.

Der Spielplan im Überblick