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Der Maskenmann schlägt wieder zu

Von SPOX
Russell Westbrook war auch von Toronto nicht zu stoppen
© getty

Russell Westbrook legt gegen die Raptors den nächsten Gala-Auftritt hin und führt sein Team samt Triple Double im Alleingang zum Sieg. Die Spurs feiern gegen die Bulls den fünften Sieg in Serie - und das, obwohl bei Tim Duncan eine historische Serie reißt. Boston verspielt mal wieder eine Führung, während Steve Clifford seine Hornets zum Sieg coacht.

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San Antonio Spurs (39-23) - Chicago Bulls (39-25) 115:106 (BOXSCORE)

Den Champion abschreiben? Nicht doch! Und zwar trotz eines Tim Duncan, der gegen die Bulls sage und schreibe keinen einzigen Wurf aus dem Feld verwandelte und seinen Arbeitstag mit mickrigen drei Punkten beendete. Schließlich gab es noch Tony Parker (32 Punkte), Finals-MVP Kawhi Leonard (20 Punkte, 8 Rebounds) und eine starke Bank mit Manu Ginobili (16 Punkte, 3 Steals) und Patty Mills (15 Punkte).

Es war das erste Mal in Duncans Karriere, dass er ohne Field Goal blieb - nach 1310 Spielen in Folge, NBA-Rekord. Das Duell mit Pau Gasol (23 Punkte, 15 Rebounds) verlor er klar. Zudem hatten die Bulls mehr Freiwürfe (29:24), Rebounds (44:35) und Assists (20:14) zu verzeichnen. Warum man trotzdem früh ins Hintertreffen geriet? Turnover! Gleich 22 Mal schenkte Chicago den Ball her, das führte zu insgesamt 38 Spurs-Punkten durch Fastbreaks.

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Zufrieden war Leonard danach trotzdem nicht, hatte man doch eine Trefferquote von über 50 Prozent zugelassen. "Eine schlechtere Quote und gute Rotationen unsererseits wäre mir lieber gewesen - aber wir machen Fortschritte." Das zeigt sich auch in den Standings: Durch den fünften Sieg in Folge schließt man virtuell zu den Dallas Mavericks auf. Die Bulls, die mit Aaron Brooks (22 Punkte) und Tony Snell (0/6 FG) in der Starting Five antraten, stehen im Osten auf Rang vier.

Brooklyn Nets (25-36) - Utah Jazz (26-36) 88:95 (BOXSCORE)

Zwei Tage nachdem die Nets im vierten Viertel gegen die Suns einen 15-Punkte-Vorsprung verspielt hatten, zeigte Brooklyn auch in der Crunchtime gegen Utah eine zahnlose Vorstellung.

Das Spiel war 40 Minuten lang hart umkämpft, kein Team führte höher als mit sieben Punkten. Besser spät, als nie - dachten sich die Jazz und legten, angeführt vom starken Gordon Hayward (24 Punkte, 5 Rebounds), den entscheidenden 10:0-Run hin.

Beide Teams trafen gut aus dem Feld und auch die Dreierquoten konnten sich sehen lassen. Utah brachte es auf 46 Prozent, Brooklyn kam auf sogar auf 53 Prozent von Downtown.

Rückkehrer Derrick Favors, der in seiner ersten Saison bei den Nets spielte, legte 22 Zähler und 8 Boards auf. Der Protagonist des damaligen Trades zwischen Utah und New Jersey, Deron Williams, enttäuschte mit 6 Punkten und 4 Assists.

Beste Werfer auf Seiten der Nets waren Thaddeus Young (19 Punkte, 4 Steals) und Brook Lopez (19 Punkte, 10 Rebounds). Der Center kehrte nach zehn Spieler als Reservist in die Starting Five zurück.

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Detroit Pistons (23-39) - Charlotte Hornets (28-33) 101:108 (BOXSCORE)

Unterschiedlicher könnten die Richtungen, in die sich die Hornets und Pistons derzeit bewegen, nicht sein. Mit Sieg Nummer fünf in Serie festigt Charlotte den siebten Platz im Osten, während Detroit nach der sechsten Pleite am Stück im freien Fall durch die Tabelle purzelt.

Den beste Move gelang dabei Hornets-Coach Steve Clifford. Nachdem sein Team zur Pause mit acht Punkten zurücklag und Reggie Jackson seinen Gegenspieler Mo Williams wiederholt stehen gelassen hatte, setzte er Michael Kidd-Gilchrist auf den Pistons-Spielmacher an. Und das zog.

"Wir konnte sie den ganzen Abend nicht aus der Zone halten, aber Mike hat in der zweiten Hälfte eine großartigen Job gegen Reggie gemacht", lobte der Coach dann auch gleich seinen Sonderbeauftragten: "Das war enorm wichtig, da wir defensiv zwar guten Einsatz gezeigt haben, aber mit Ausnahme von Mike hatten wir keinen guten Fokus."

Die Folge der Umstellung: Jackson traf in den zweiten 24 Minuten nur 2 seiner 9 Versuche für 4 Punkte (21 in Hälfte eins) und da weder Kentavious Caldwell-Pope (4/15 FG) noch Jodie Meeks (3/12 FG) von dem leichteren Matchup profitieren konnten, drehten die Hornets das Spiel.

Alle Starter von Charlotte scorten zweistellig, Al Jefferson (21 Punkte, 10/14 FG 8 Rebounds) und Mo Williams (21 Punkte, 9 Assists) stachen heraus. Auf Seiten der Pistons überzeugten Greg Monroe (18 Punkte, 7/11 FG, 11 Rebounds) und Andre Drummond (16 Punkte, 5 Rebounds, 2 Blocks).

Dank ihrer zwei Big Men dominierte Detroit zwar die Zone, aber die Hornets trafen besser und kamen zudem bei 41 Fieldgoals auf starke 32 Assists.

Das Spiel wurde übrigens von nur zwei Referees geleitet, da sich J.T. Or kurz vor dem Spiel nicht gut fühlte. Ronnie Garretson und Pat Fraher mussten daher zu zweit ran und verliehen der Partie so ein bisschen 70er-Feeling.

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Orlando Magic (21-43) - Boston Celtics (25-36) 103:98 (BOXSCORE)

"Jedesmal, wenn du ein gutes erstes Viertel spielst und dann in den anderen drei zerstört wirst, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit kein guter Abend", zog Celtics-Coach Brad Stevens nach dem Spiel Bilanz.

Und nein, es war kein guter Abend für Boston. Nachdem zu Beginn noch alles klappte und sich die C's früh im zweiten Viertel einen 20-Punkte-Vorsprung erspielt hatten, wachten die Magic aus ihrer Lethargie auf. Das Team von James Borrego kämpfte sich Stück für Stück wieder heran und übernahmen Ende des dritten Viertels erstmals die Führung.

Ein von Tobias Harris (21 Punkte, 4 Rebounds) und Moe Harkless (14 Punkte, 7 Rebounds) angeführter 12:0-Run im Schlussviertel verschaffte Orlando das nötige Polster, um als Sieger vom Court zu gehen.

Dewayne Dedmon (11 Punkte, 16 Rebounds) und Elfrid Payton (19 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists) kamen für die Magic zudem auf Double-Doules, Victor Oladipo steuerte 22 Punkte, 7 Rebounds und 5 Assists zum Sieg bei.

Bei den Celtics, die mit 44 Prozent von Downtown deutlich besser als aus dem Zweipunktebereich (36 Prozent) trafen, konnten sich Brandon Bass (19 Punkte, 17 Rebounds), Marcus Smart (16 Punkte, 5 Rebounds, 5 Steals) sowie Isaiah Thomas (21 Punkte, 5 Rebounds, 9 Assists) auszeichnen.

Oklahoma City Thunder (35-28) - Toronto Raptors (38-25) 108:104 (BOXSCORE)

Wer ist eigentlich Marshawn Lynch? So langsam müsste der Spitzname Beast-Mode neu vergeben werden. An wen? An Russell Westbrook. Denn er hat es schon wieder getan.

Gegen die Raptors legte RW0 sein fünftes Triple Double in den letzten sechs Spielen auf und führte seine Thunder so zum Sieg. Kevin Durant musste weiterhin verletzt zuschauen - und was er sah, gefiel dem MVP. Denn Russ spielte nicht nur Hero-Ball, sondern setzte seine Mitspieler gut in Szene (Career High 17 Assists).

Da konnte auch Gegenspieler Kyle Lowry (14 Punkte, 5/15 FG) nur staunen: "Er spielt momentan einfach unfassbar gut. Der Mann ist unglaublich und er trägt sein Team derzeit ganz alleine."

DeMar DeRozan, mit 24 Punkten bester Scorer bei Toronto, machte Lowry aber keinen Vorwurf: "Wenn du jemanden gefunden hast, der etwas gegen ihn ausrichten kann, dann sag mir Bescheid. Man muss das einfach anerkennen."

Im zweiten Viertel lag Toronto noch in Front, doch das Spiel war zu jeder Zeit eng. In der Schlussphase verwandelte Westbrook, der zu seinen 17 Vorlagen auch noch 30 Punkte, 11 Rebounds und 4 Steals auflegte, zwei wichtige Freiwürfe, die den Sieg perfekt machten.

"Wir müssen daran arbeiten, besser zu werden und können uns jetzt nicht selbst bemitleiden", so Raptors-Coach Dwane Casey: "Das werden die anderen Teams auch nicht tun. Wir müssen es einfach schaffen, in den nächsten Partien 46, 47 Minuten gute Offense und Defense zu spielen."

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