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Und plötzlich ist alles anders

Isaiah Thomas und Goran Dragic spielen nicht mehr für die Phoenix Suns
© getty
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Milwaukee Bucks (30-23, Platz 6 im Osten)

Erhalten: Michael Carter-Williams (Philadelphia 76ers), Miles Plumlee, Tyler Ennis (Phoenix Suns)

Abgegeben: Brandon Knight, Kendall Marshall (Phoenix Suns)

Der Trade war völlig überraschend. Brandon Knight hatte unter Head Coach Jason Kidd einen großen Satz nach vorne gemacht (17,8 Punkte, 5,4 Assists) und war einer der produktivsten Spieler im Roster der Bucks, doch Knight ist eben nicht der Typ Point Guard, den Kidd bevorzugt. Der Ex-Spielmacher bevorzugt den Floor General, der gleichzeitig gute Verteidigung spielt. Knights Qualitäten in der Defense sind eher mittelprächtig und offensiv bleibt er trotz Fortschritte im Playmaking eher ein Scorer. Zudem läuft sein Rookievertrag am Saisonende aus, eine Vertragsverlängerung scheiterte im Herbst.

Mit Carter-Williams bekommen die Bucks nun den amtierenden Rookie of the Year, der defensiv ein Upgrade darstellt, aber offensiv sicher nicht so potent wie Knight ist. Ohne den verletzten Jabari Parker wird dort jetzt noch mehr von Giannis Antetokounmpo abhängen. Tyler Ennis dürfte der Trade auch gefallen. Der Point Guard wird in Milwaukee als Backup sicher mehr Spielzeit bekommen als in Phoenix.

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Bei der ganzen Aufregung um die Point Guards geht fast unter, dass die Bucks es zudem geschafft haben, den bevorstehenden Buyout mit Larry Sanders durch Miles Plumlee aufzufangen. Plumlee ist sicher nicht so talentiert wie Sanders, dafür aber berechenbar. Kurzfristig wird Milwaukee der Verlust von Knight treffen, langfristig haben die Bucks aber mit dem Deal gewonnen.

Philadelphia 76ers (12-41, Platz 14 im Osten)

Erhalten: Isaiah Canaan (Houston Rockets), JaVale McGee (Denver Nuggets), Erstrundenpick Lakers via Phoenix (2015), Erstrundenpick aus Oklahoma City (2015, Lottery protected), Zweitrundenpick aus Denver oder Minnesota via Houston (2015), Draftrechte an Chukwudiebere Maduabum (Denver Nuggets)

Abgegeben: Michael Carter-Williams (Milwaukee Bucks), K.J. McDaniels (Houston Rockets), Draftrechte an Cenk Akyol (Denver Nuggets)

Was haben die Sixers vor? Philadelphia gibt ihre aktuell wohl produktivsten Spieler ab. Es war schon länger bekannt, dass die Franchise in Michael Carter-Williams nicht den Heilsbringer sieht. Tradegerüchte stehen seit geraumer Zeit im Raum, aber die Deadline-Deals von Philly lassen darauf schließen, dass das Tanken in der Stadt der brüderlichen Liebe noch längst nicht vorbei ist.

Der Erstrundenpick der Lakers, den sie im MCW-Deal ergatterten, ist Top 5 geschützt in diesem Jahr und aktuell ist es recht realistisch, dass L.A. den Pick selbst nutzen kann. 2016 und 2017 ist der Pick dann nur noch Top 3 geschützt und damit für Philadelphia in Reichweite und vermutlich richtig wertvoll, aber das bedeutet, dass alle Sixers-Fans weiter einen langen Atem haben müssen. So schnell werden sie nicht auf die Siegerstraße zurückkehren.

Dazu passt auch, dass die Sixers sich von Überraschungsrookie K.J. McDaniels trennen. Der 32. Pick des diesjährigen Drafts erwies sich als Glücksgriff und zeigte ordentliche Leistungen (9,2 Punkte, 3,8 Rebounds im Schnitt), wäre aber im Sommer wohl ohnehin nicht zu halten gewesen. Im Gegenzug kommt Isaiah Canaan, der zwar in der D-League sein Können bereits unter Beweis gestellt hat, aber bei den Rockets nicht mehr als ein Lückenfüller vom Ende der Bank war.

Um den Vertrag von JaVale McGee aufzunehmen, kassierten sie einen weiteren Erstrundenpick. Die Draftrechte von Chukwudiebere Maduabum taugen allenfalls als Twitterscherz. Der Nigerianer, der 2001 an 56. Stelle gedraftet wurde, legt aktuell für Tallinna Kalev in Estland 6,4 Punkte im Schnitt auf. Die Sixers um GM Sam Hinkie ziehen ihr Tanking-Konzept weiter gnadenlos durch. Das mag moralisch verwerflich sein, aber ist nun mal erlaubt und wahrscheinlich auch erfolgreich - irgendwann.

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