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Ein Bart, sie alle zu knechten

James Harden (r.) unterstrich mit dem unglaublichen Spiel seine Ansprüch auf den MVP-Award
© Getty

Die Phoenix Suns waren drauf und dran, das Spiel gegen die Houston Rockets mit einem starken Comeback in Hälfte zwei zu drehen, aber der Beard hatte etwas dagegen. Harden verletzte sich, kam zurück und übernahm das Spiel wie ein MVP. Seine Performance im vierten Viertel bringt den Rockets einen hart erkämpften 127:118-Erfolg (BOXSCORE) und damit den siebten Sieg im neunten Spiel.

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Die erste Hälfte gehörte den Rockets, die sich durch gutes Ball-Movement und etliche Suns-Turnover früh absetzen konnten und mit 18 Punkten in Führung lagen. Nach der Pause fanden die Suns zu ihrem Spiel, erlaubten Houston in den ersten sieben Minuten lediglich 3 mickrige Punkte und hatten die Partie bereits gedreht.

Als Harden dann auch noch mit einer Ellenbogen-Verletzung raus musste, schien das Momentum ganz bei den Suns. Aber der Bart biss auf die Zähne und holte Houston im Schlussviertel im Alleingang den Sieg.

Beide Teams trafen hochprozentig und legten deutlich mehr Wert auf die Offense als auf die Verteidung. Dadurch war das Spiel ein echter Leckerbissen für die Zuschauer.

Corey Brewer (14 Punkte) und Josh Smith (20 Punkte) brachten bei den Rockets Feuer von der Bank. Für die Suns kam Eric Bledsoe auf 32 Punkte, 4 Rebounds und 4 Assists. Phoenix sitzen nach der fünften Niederlage in den letzten sechs Spielen die Verfolger als New Orleans und Oklahoma City dicht im Nacken.

Die Reaktionen:

Eric Bledsoe (Suns): "Harden hat all die Schwierigen Plays für sein Team gemacht, wie es große Spieler eben tun. Er ist in der Diskussion für den MVP-Award und das zurecht."

Kevin McHale (Coach Rockets): "Das Spiel hatte mehr Wendungen als eine alte Landstraße. James war wirklich, wirklich gut und spielt derzeit auf einem echt hohen Level."

James Harden (Rockets): "Lob an meine Teamkollegen. Sie machen mit ihren Screens einen großartigen Job und verschaffen mir den nötigen Platz. Die Verletzung passierte als ich zum Korb zog und mit meinem ganzen Gewicht auf den Ellenbogen gekracht bin. Er war sofort taub und schmerzte, aber das Gefühl kam dann langsam zurück."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Der Gast aus Houston kommt mit Patrick Beverley, James Harden, Trevor Ariza, Joey Dorsey und Donatas Motiejunas aufs Parkett. Terrence Jones fehlt mit einer Erkältung. Die Suns beginnen mit Eric Bledsoe, Goran Dragic, P.J. Tucker, Markieff Morris und Miles Plumlee.

6. Kurioser Start in Arizona. Nachdem beide Teams ihre erste Possession mit einem Schrittfehler beenden, fängt sich Houston zwei 3-Sekunden-Calls und die Suns vermasseln in bester Miami-Manier den eigenen Einwurf unter dem Korb. Houston führt 17:8.

8. Bledsoe und Beverley haben sich nach Bledsoes Offensiv-Foul einiges zu sagen. Beverley will seinem Gegenspieler daraufhin zeigen, wo der Hammer hängt, aber der Suns-Guard pflückt sein Rockets-Pendant aus der Luft. 19:11 Houston.

12. Kostas Papanikolaou findet Josh Smith für den Layup, dann legt Harden einen Dreier für Papa auf. Houston steht bei 12 Assist bei 13 Korberfolgen - und Phonix bei 8 Ballverlusten. Die Führung ist verdient. 37:23 Rockets.

14. Der doppelte Morris! Erst hämmert Markieff einen Einhänder über J-Smoove, im nächsten Angriff schaltet Isaiah Thomas schnell und bedient Kieff für den nächsten Slam! 43:31 Houston.

21. Phoenix ist dran und die Halle tobt! Ein sehenswerter Stepback von IT3 startet einen 9:0-Lauf der Suns. Gute Defense, Punkte von der Linie und ein Thomas-Layup stellen den Spielstand auf 55:57. Noch liegt Houston vorn.

24. Starke Antwort der Rockets! Houston kommt fokussiert aus der Auszeit und zieht durch einen 10:1-Run wieder davon. Das Highlight: Ein zweihändiger Hammer von Corey Brewer. 67:56 Houston.

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27. Ausgleich! Die Suns machen ordentlich Feuer und spielen endlich ihr Spiel: Defense und dann ab die Post! Tucker für Drei aus der Ecke - Bang! Houston hat völlig den Faden verloren. 73:73.

32. Jetzt auch noch das! Harden schlägt nach einem Drive zum Korb hart mit dem linken Ellenbogen aufs Parkett und muss auf der Bank behandelt werden. Das können die Rockets gerade gar nicht gebrauchen, da Phoenix kräftig aufs Tempo drückt. 81:77 Suns.

36. Harden ist zurück auf dem Feld und bedient gleich mal J-Smoove für das einhändige Ausrufezeichen. Aber Gerald Green und Thomas bringen Phoenix mit zwei Longballs wieder in Führung. Hier ist richtig Zunder drin! 89:88 Suns.

41. Dreier von Smith und Brewer bringen den Rockets die Führung zurück. Harden spielt gegen Thomas seine Raffinesse aus und zieht das Foul für drei Freiwürfe. 107:96 Houston.

45. IT3 trifft von Downtown, Tucker zieht für zwei und Bledsoe legt den nächsten Dreier nach. Aber Harden hat die Antwort! Stepback am Elbow - 118:112 Houston.

48. Schönes Duell zwischen Harden und Bledsoe, die beide schwierige Würfe treffen, aber der Bart hat immer die bessere Antwort. Brewer mit dem Todesstoß aus der Ecke für drei. Ein unterhaltsames Spiel findet seinen verdienten Sieger in den Rockets. 127:118 der Endstand.

Suns vs. Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: James Harden. Alter Schwede! Da geht der Beard im dritten Viertel down und kommt dann stärker als zuvor zurück! War in der Crunchtime an fast jedem Punkt der Rockets beteiligt. Seine Performance im vierten Viertel: 20 Punkte, 3 Assists und 3 Rebounds - das schaffen andere nicht mal im gesamten Spiel. Nach Phoenix' Run nahm Harden das Heft in die Hand und führte sein Team, wie es nur ein MVP kann. Insgesamt kam Harden auf 40 Punkte, 9 Assists und 12 Rebounds. Respekt!

Der Flop des Spiels: Miles Plumlee. Kein D12, kein Jones und der Center der Suns macht nur 5 Punkte? Das kann eigentlich nicht sein. Zwar suchten die Suns Plumlee nur selten, aber gegen Motiejunas und Dorsey muss offensiv einfach mehr gehen. Ebenfalls schwach: Marcus Morris.

Das fiel auf:

  • Auch wenn der Bart seine Defense verbessert hat, Kevin HcHale wollte nicht riskieren, vom Dragon aufgefressen zu werden. Daher verteidigte Trevor Ariza gegen Dragic, Harden nahm sich den offensiv harmloseren Tucker vor.
  • Houston spielt derzeit auch ohne den verletzten Dwight Howard stark auf. Phoenix hat nicht gerade das beste Roster, um aus der Abstinenz Supermans Kapital zu schlagen. Plumlee und Wright waren zudem viel zu harmlos, sodass Jeff Hornacek meist das gewohnte Small Ball Lineup mit drei Guards spielen ließ.
  • Die Suns hatten in Hälfte eins kaum eine Chance, in ihr gefährliches Fastbreak-Spiel aufzuziehen. Houston agierte sehr umsichtig mit dem Spalding. Stattdessen leistete sich Phoenix Ballverlust um Ballverlust und fing sich dadurch allein bis zur Pause 17 Punkte in Transition ein. Nach der Halbzeit drehten die Suns den Spieß um.
  • Die Philosophie der Rockets ist mittlerweile kein Geheimnis mehr: Dreier + Layups = Erfolg. 37 mal hielt Houston von Downtown drauf, traf dabei gute 40,5 Prozent und erzielte zudem 58 Punkte in der Zone. Das erste Fieldgoal der Gäste war aber ein langer Zweier von Ariza. Was Coach McHale da wohl gedacht hat...
  • Vor allem im zweiten Viertel begingen die Rockets viele Fouls und schadeten sich damit selbst. Donatas Motiejunas musste früh mit drei Fouls raus, Pat Beverley holte sich vor der Pause zu allem Überfluss auch noch ein Technisches für Nummer 4 ab. Not smart.
  • Josh Smith ist endlich angekommen. Seit Dwight Howards Verletzung spielt J-Smoove von der Bank kommend eine gute Rolle und definiert sich vor allem über seinen Einsatz. Heute brachte er die nötige Energie, traf hochprozentig (8/15 FG, 2/4 Dreier) und hatte damit großen Anteil am Sieg.
  • Die Abwesenheit von D12 erleichterte den Suns nicht nur das Punkten in der Zone, sondern auch von außen. Ohne ihren Anker kollabierten die Rockets bei jeder Penetration - ähnlich wie die Mavs ohne Chandler am Dienstag gegen die Clippers. Die Folge: Massenhaft offene Dreier und eine Quote von 46 Prozent für Phoenix' Schützen.

Der Spielplan im Überblick

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