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Atlanta siegt im Spurs-Modus

Dennis Schröder und die Hawks feierten in Boston den zehnten Sieg in Serie
© getty

Die Atlanta Hawks (31-8) sind auch von den Boston Celtics (13-24) nicht zu stoppen und feiern im TD Garden bereits den zehnten Sieg in Serie. Beim 105:91-Sieg schont der Hawks-Coach wieder zwei Stars, dafür springen drei Rückkehrer in die Bresche.

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Erneut ließ Mike Budenholzer zwei wichtige Rotationsspieler pausieren - und erneut kamen die Hawks schadlos davon. Bis Mitte des zweiten Viertels konnten die Celtics das Spiel zwar ausgeglichen halten, doch bis zur Pause erspielte sich Atlanta eine 12-Punkte-Führung, die sie den Rest der Partie über nicht mehr hergaben.

Bester Mann beim besten Team der Eastern Conference war einmal mehr der Point Guard: Jeff Teague machte 22 Punkte bei Quoten von 58,3 Prozent aus dem Feld und 40 Prozent von der Dreierlinie. DeMarre Carroll und Paul Millsap, die genau wie Teague am Vortag gegen Philadelphia geschont wurden, präsentierten sich ebenfalls sehr effektiv - Carroll machte 22 Punkte (3/6 3FG), Millsap legte ein Double-Double auf (18 Punkte, 10 Rebounds).

Von der Bank aus bot vor allem Mike Scott (11 Punkte) Unterstützung. Ein unauffälliges Spiel erlebte dagegen Dennis Schröder. Der Deutsche machte in einer guten Viertelstunde Spielzeit 4 Punkte (2/6 FG) und verteilte 2 Assists.

Bei den Celtics war Avery Bradley mit 17 Punkten der beste Scorer, zudem punkteten Jared Sullinger (14 Punkte, 9 Rebounds), Kelly Olynyk (12 Punkte) und Marcus Thornton (10) zweistellig.

Die Reaktionen:

Jeff Teague (Hawks): "Es ist nur der Start. Die Saison ist noch lang, also sind wir jetzt nicht zu euphorisch."

Paul Millsap (Hawks) über die Rotation von Budenholzer: "Ich mag es nicht, aber es ist seine Entscheidung, und bisher zahlt es sich aus. Er weiß vielleicht doch, was er tut."

Brad Stevens (Coach Celtics): "Unsere Offense war das ganze Spiel über nicht so stark, und ihre ist bekanntermaßen schwer zu verteidigen. Es hilft aber natürlich nicht, ihnen immer wieder den Ball zu schenken. Wir haben uns viel zu viele Turnover geleistet."

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Vor dem Tip-Off: Nach den ganzen Trades der letzten Zeit schickt Celtics-Coach Brad Stevens folgende Starting Five aufs Parkett: Evan Turner, Avery Bradley, Jae Crowder, Jared Sullinger und Tyler Zeller. Bei den Hawks bekommen Kyle Korver und Al Horford eine Pause - dafür sind Jeff Teague, DeMarre Carroll und Paul Millsap wieder dabei. Zudem beginnen Thabo Sefolosha und Pero Antic.

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4.: Viel zu lässiger Pass von Turner - Sefolosha spritzt dazwischen und belohnt sich mit einem Fastbreak-Dunk ohne Gegenwehr. Guter Start für die Hawks, 10:5.

8.: Defensiv passt es bei den Hawks noch nicht wirklich. Olynyk bekommt erst einen viel zu einfachen Layup, dann spielt ihn Turner schön an der Dreierlinie frei - passt! 16:15 Atlanta.

14.: Schöner Pass von Schröder in Semi-Transition auf den cuttenden Mack. Der Reverse-Layup des Guards sitzt - und die Hawks führen mit 32:30.

18.: Was sind das für Lücken in der Celtics-Defense! Scott holt sich hinten den Rebound, spielt ab und marschiert schnurstracks Richtung Zone, wo ihn Carroll findet. Scotts Dunk zum 39:34 gefällt Stevens überhaupt nicht - der Celtics-Coach nimmt eine Auszeit.

24.: Da macht es sich Teague zu einfach - der Point Guard zieht und steigt halbherzig zum Leger hoch, Bradley schmettert den Ball ins Aus. Doch die Hawks bleiben in Ballbesitz und der endet mit... einem Dreier von Teague. Einen Steal später sprintet Millsap alleine durch und trifft 0,3 Sekunden vor dem Ende zum 57:45 für die Hawks!

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28.: Sefolosha ist ein "leicht" anderer Spielertyp als Korver, den er heute in der Starting Five vertritt. Der beste Beweis: Vorne nimmt er einen offenen Dreier, der ohne etwas anderes als Luft zu berühren am Korb vorbeisegelt. Hinten aber fängt er schon wieder einen Pass ab und zieht im Fastbreak zwei Freiwürfe, die er beide trifft. Auch wertvoll. 64:52 Atlanta.

32.: Die Hawks setzen sich mehr und mehr ab. Brand trifft einen Jumper über Olynyk, schon sind es 18 Punkte. Macht Atlanta jetzt schon den Sack zu?

35.: Da ist auch mal ein Ausrufezeichen von Schröder! Klasse Cut vorbei an Bradley, um dann den schwierigen Layup über Olynyk zu versenken. 85:70, Atlanta.

40.: Was ist denn hier los? Die Hawks verfehlen ein paar Würfe, Boston kämpft sich langsam ran - und nach einem Wahnsinns-Layup sind es auf einmal nur noch 9 Punkte Führung für Atlanta.

44.: Und so schnell kann es gehen mit dem Momentum, wenn die Hawks Ernst machen. Hinten kehrt die Aggressivität zurück, vorne sorgt Teague für gute Würfe. Carroll fängt einen weiteren Ball ab und stopft ihn zum 98:82 durch die Reuse. Das dürfte es gewesen sein.

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Der Star des Spiels: Jeff Teague. Beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit Nummer 0 das Spiel kontrollierte, wenn er auf dem Court stand. Egal ob vom Perimeter, aus der Mitteldistanz oder direkt am Korb, Teague kam trotz der aggressiven Verteidigung von Avery Bradley jederzeit dahin, wo er hinwollte, und nutzte die Lücken in der Zone Bostons eiskalt aus. Erzielte seine 22 Punkte sehr effektiv (7/12 FG) und überzeugte zudem als Vorbereiter (6 Assists). Immer, wenn Boston einen Mini-Run startete, kam Teague zurück ins Spiel und brachte die Partie schnell wieder außer Reichweite.

Der Flop des Spiels: Tyler Zeller. Als Rajon Rondo noch bei den Celtics spielte, glänzte Zeller als abrollender Big Man im Pick'n'Roll und war bisweilen für 20+ Punkte in einer Partie gut. Diese Zeiten scheinen ohne den heutigen Maverick vorbei zu sein. Offensiv ein absoluter Non-Faktor, kam Zeller auch mit dem wurffreudigen Pero Antic nicht zurecht und konnte von Brad Stevens nur sehr begrenzt eingesetzt werden.

Das fiel auf:

  • Das Fehlen von Horford ließ sich in der Offensive recht gut kompensieren, defensiv vermisste Atlanta seinen extrem spielintelligenten Big Man jedoch. Vor allem in der Anfangsphase kamen die Celtics zu oft zu einfachen Körben in unmittelbarer Ringnähe und Offensiv-Rebounds. Muscala, Millsap oder Antic sind als Ringbeschützer und Lückenfüller eben andere Kaliber als Horford.
  • Einen Vorwurf machen konnte man Coach Budenholzer für das Schonen seiner Schlüsselspieler allerdings nicht anhand des heftigen Spielplans mit vier Spielen an fünf Tagen. Vor allem bei Teague sah man, wie gut ihm die Pause am Vortag getan hat - der Point Guard wirkte genau wie Carroll und Millsap extrem frisch. Trotz des Back-to-Backs waren die Hawks vom Tempo her auf einem anderen Level als die Celtics.
  • Die fehlende Rim Protection versuchte Atlanta durch umso mehr Aggressivität am Mann und in den Passwegen zu kompensieren, wobei sich vor allem die Hereinnahme von Sefolosha in die Starting Five auszahlte. So ergaben sich zwar gelegentlich Lücken, wenn aber ein Hawk die Finger an den Ball bekam, startete der Fastbreak-Express - und da die Transition Defense der Celtics den Namen nicht verdiente, machte Atlanta 23 Punkte aus den 17 Ballverlusten der Gastgeber.
  • Wenn man bedenkt, wie viele Spieler die Celtics in den letzten Tagen und Wochen weggeschickt haben, funktionierte die Offense relativ gut. Insbesondere Turner und Smart machten beim Ballvortrag einen soliden Job, insgesamt gingen den 34 Field Goals 22 Assists voraus, wenngleich sich Boston definitiv zu viele Ballverluste leistete. Defensiv dagegen sahen die Celtics sehr schlecht aus - das ist allerdings nichts Neues in Boston.
  • Schröder bekam es in der ersten Halbzeit zumeist mit Smart zu tun und hatte im Duell gegen den Top-Rookie der Celtics einen schweren Stand. Smart ist schon jetzt ein guter Defender und wusste es zumeist, Schröders Penetration zu verhindern. In der zweiten Halbzeit gab es zumindest ein paar Lichtblicke für Schröder, dennoch war es nicht der beste Auftritt des Deutschen.

Der Spielplan im Überblick

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