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Hawks gewinnen Defensiv-Schlacht

Von Philipp Jakob
Jeff Teague (r.) kam beim Sieg gegen Memphis auf 25 Punkte und 6 Assists
© getty

Das war nichts für Offensiv-Fanatiker! Die Atlanta Hawks (27-8) setzen sich in einem hart umkämpften Duell mit 96:86 (BOXSCORE) gegen die Memphis Grizzlies (25-10) durch. Das Spiel ist von der starken Defensiv-Leistung beider Teams geprägt - am Ende machen aber dennoch der Deierregen der Hawks und Jeff Teague den Unterschied.

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Der Point Guard der Hawks führte sein Team mit einer tollen Vorstellung im vierten Viertel quasi im Alleingang zum Sieg und erzielte 11 seiner 25 Punkte im letzten Spielabschnitt. Dem hatten die Grizzlies am Ende relativ wenig entgegenzusetzen und dass, obwohl sich Memphis mehrmals von zweistelligen Rückständen erholen konnte.

Teague und der Dreierregen der Hawks war dann aber doch zu viel. Atlanta hämmerte starke 13 ihrer 25 Versuche von Downtown durch die Reuse (52 Prozent) und erarbeitete sich so einen wichtigen Vorteil in einer ansonsten von der Verteidigung geprägten Partie. Sowohl Atlanta als auch Memphis stellten ihre Defensiv-Qualitäten unter Beweis, sodass sich ein packendes und hart umkämpftes Spiel ergab.

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Dabei erzwangen die Hawks 21 gegnerische Ballverluste und hielten Memphis bei nur 36 Punkten in der Zone. Atlanta verstand es exzellent, die Kreise von Marc Gasol einzuengen, der auf 16 Punkte und 7 Rebounds kam. Mike Conley steuerte 17 Punkte, 9 Rebounds sowie 6 Assists bei. Das sollte am Ende allerdings dennoch nicht reichen, obwohl sich auch die Hawks 17 Turnover leisteten.

Neben Teague konnten aber auch Pero Antic (13 Punkte, 4/5 FG) und Kyle Korver (14 Punkte, 4/9 3FG) überzeugen. Dennis Schröder kam auf 4 Zähler (1/4 FG), 2 Assists und 3 Steals, hatte allerdings auch 3 Turnover auf dem Konto. Nichtsdestotrotz konnte sich der Deutsche mit seinem Team über den sechsten Erfolg in Folge freuen.

Die Reaktionen:

Marc Gasol (Memphis Grizzlies): "Es lag daran, dass wir keine Stops hinbekommen haben. Wenn du nicht verteidigst und du deine Spielzüge nicht zu Ende bringst, dann kannst du nicht gewinnen."

Al Horford (Atlanta Hawks): "Das zeigt, dass wir ein gutes Team sind. Am Ende des Tages geht es aber einfach nur um Siege."

Mike Budenholzer (Hawks-Coach): "In jedem Sport will man konstant seine Leistung zeigen. dahin möchten wir auch Jeff (Teague) bringen und ich denke, er macht gute Fortschritte."

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Vor dem Tip-Off: Auf Seiten der Hawks steht die wohlbekannte Starting Five auf dem Parkett. Das bedeutet: Jeff Teague, Kyle Korver, DeMarre Carroll, Paul Millsap und Al Horford beginnen für Atlanta. Memphis kann dagegen nicht aus dem Vollen schöpfen, da Zach Randolph aufgrund einer Knieverletzung zum neunten Mal in Folge aussetzen muss. Dafür starten Mike Conley, Courtney Lee, Tony Allen, Jarnell Stokes und Marc Gasol.

2.: Das ist mal ein starker Start der Hawks! In der Defense konnte Atlanta bereits drei Steals verzeichnen, die auf der anderen Seite gnadenlos bestraft werden - frühe 7:0-Führung für die Hawks.

7.: Dank eines 8:0-Laufs sind die Grizzlies jetzt aber auch in der Partie angekommen. Tony Allen gleicht mit einem Jumper zum 12:12 aus - auch wenn das nicht unbedingt eine Augenweide ist.

11.: Die ersten Punkte für Dennis Schröder. Der Deutsche attackiert die Zone der Grizzlies und versenkt einen Floater über Kosta Koufos. Das Spiel wird bisher aber definitiv von den Defenses geprägt - Atlanta liegt mit 20:19 vorne.

16.: Erst verlieren die Grizzlies mal wieder den Ball, dann leistet sich Atlanta aber im direkten Gegenzug ebenfalls einen Turnover. Memphis kann die darauffolgende Unordnung in der Hawks-Defense ausnutzen und Vince Carter versenkt den Dreier - 30:27 für die Grizzlies.

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19.: Kent Bazemore sichert den Hawks den bereits zehnten Steal der Partie. Den anschließenden Fastbreak schließt er aber nicht selber ab, sonder hat das Auge für Korver, der komplett allein an der Dreierlinie steht. Diese Chance lässt sich der Scharfschütze natürlich nicht entgehen - Atlanta geht mit 34:30 in Führung.

22.: Dank mehrerer Dreier und einem 16:5-Lauf kann sich Atlanta ein wenig absetzen. Jetzt ist es Pero Antic, der den nächsten Versuch von Downtown durch die Reuse hämmert und die Hawks mit 44:35 in Front bringt.

28.: Kaum zu glauben, aber beide Teams legen in der Defense nochmal einen Zahn zu. Memphis und Atlanta zwingen sich gegenseitig, die vollen 24 Sekunden in fast jedem Angriff auszuspielen. Jetzt versenkt Korver allerdings seinen dritten Dreier zur 54:50-Führung für Atlanta.

33.: Wie schon in der ersten Hälfte, können sich die Hawks erneut einen 11-Punkte-Vorsprung erarbeiten. Von der Freiwurflinie erarbeitet sich Atlanta einen 10:0-Lauf und geht mit 64:53 in Führung.

39.: Nach einer schönen Attacke von Nick Calathes versenkt der 25-Jährige seinen Korbleger. Punkte sind mittlerweile aber auf beiden Seiten Mangelware. Atlanta liegt immer noch mit 74:67 vorne.

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42.: Hier ist noch lange nichts endschieden! Die Grizzlies kämpfen sich mit einem 9:2-Lauf wieder heran und können jetzt durch Calathes sogar ausgleichen. Der Grieche profitiert von einem tollen Pass von Gasol und macht das 76:76.

45.: Mike Conley nutzt das Mismatch gegen Millsap gnadenlos aus und gleicht erneut aus. Doch Jeff Teague hat auf der anderen Seite die richtige Antwort parat und sorgt für die 84:82-Führung für die Hawks.

48.: Die Philips Arena steht Kopf! Kyle Korver hämmert den Grizzlies den zweiten Dreier in Folge um die Ohren und bringt Atlanta wieder bis auf 8 Punkte weg. Kurz darauf erhöht Teague die Führung sogar noch mit einem weiteren Korbleger - davon kann sich Memphis nicht mehr erholen. Die Hawks gewinnen mit 96:86.

Atlanta Hawks vs. Memphis Grizzlies: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Jeff Teague. Als es im vierten Viertel drauf ankam, nahm Teague das Spiel in die eigene Hand und führte die Hawks zum Sieg. 11 seiner 25 Punkte erzielte der 26-Jährige im Schlussabschnitt und versenkte dabei unter anderem einen enorm wichtigen Dreier und den entscheidenden Korbleger. Teague verteilte zusätzlich noch 6 Assists und traf starke 9 seiner 14 Versuche aus dem Feld (3/4 3FG). Hervorragende Leistung des 26-Jährigen.

Der Flop des Spiels: Courtney Lee. Eigentlich hätte diese Partie keinen Flop des Spiels verdient, da beide Teams mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugen konnten. Am Ende trifft es aber dennoch Lee, da er mit seinen 4 Ballverlusten nicht ganz unschuldig am Turnover-Festival der Grizzlies war. Außerdem blieb er auch mit seinen 9 Punkten (3/9 FG) in der Offense eher blass.

Das fiel auf:

  • Von Beginn an machten beide Teams deutlich, dass dieses Spiel über die Defense entschieden wird. Sowohl Memphis als auch Atlanta überzeugten mit viel Einsatzwille und Kampfeslust auf dem Parkett - die hohe Intensität in der Defense war jederzeit zu spüren. Zwar machte sich das nicht unbedingt in den Wurfquoten bemerkbar, dafür aber in der Turnover-Statistik.
  • Schon nach den ersten 24 Minuten hatten die Grizzlies 14 Ballverluste auf dem Konto, die Hawks waren mit 12 Turnover nur unwesentlich besser. Diese hohe Anzahl an Ballverlusten war allerdings nicht einfacher Fahrlässigkeit geschuldet, sondern ein Resultat der hervorragenden Verteidigungen. Vor allem die Hawks schafften es, Memphis mit insgesamt 17 Steals enorm unter Druck zu setzen. Am Ende standen ganze 21 Turnover auf Seiten der Grizzlies und 18 Ballverluste bei den Hawks im Boxscore.
  • Auch wenn es kaum zu glauben ist, aber kurz nach der Halbzeitpause schalteten beide Teams in der Defense nochmal einen Gang höher. Während Atlanta in den ersten Halbzeit noch 51,4 Prozent und Memphis 47,5 Prozent aus dem Feld traf, verwandelten die Grizzlies im dritten Viertel nur noch 30 Prozent ihrer Würfe (6/20 FG). Die Hawks kamen auf 33 Prozent (6/18 FG).
  • Was die Offense betrifft, da konnte sich Atlanta vor allem aus der Distanz einen Vorteil erarbeiten. Von Downtown waren ganz starke 52 Prozent der Wurfversuche (13/25 3FG) erfolgreich. Das war allerdings auch bitter nötig, da die Hawks einige Würfe und Korbleger in direkter Ringnähe liegen ließen.
  • Normalerweise sind die Grizzlies eins der dominantesten Teams in der Zone, offensiv wie defensiv. Was die Arbeit an den Brettern betrifft, konnten sie sich in dieser Partie allerdings keine Überlegenheit erarbeiten (39:37) und auch in der Offense lief es nicht so gut wie gewohnt. Mit ihren durchschnittlich 47,1 Punkten in der Zone pro Partie liegt Memphis in dieser Kategorie auf dem zweiten Rang in der NBA, gegen Atlanta gelangen allerdings nur 36 points in the paint.
  • Von Marc Gasol war in dieser Partie - mal ganz abgesehen von seiner hervorragenden Defense - eher wenig zu sehen. Die Hawks verstanden es sehr gut, den Big Man der Grizzlies zu doppeln und zu fronten und Gasol das Leben so extrem schwer zu machen. Dadurch kam der Spanier zu eher wenig Touches in der Offense. Wenn er dann aber mal im Post den Spalding in den Händen hielt, zeigte Gasol seine ganze Klasse und begeisterte mit tollen Post-Moves und spektakulären Fade-Away-Jumpern.

Der Spielplan im Überblick

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