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Mavs haben leichtes Spiel im Garden

Von Jan Zesewitz
Tyson Chandler und die Mavericks waren den Knicks in allen Belangen überlegen
© getty

Die Dallas Mavericks (18-8) können sich auch im Madison Square Garden auf ihre Distanzschützen verlassen. Beim 107:87-Erfolg gegen die New York Knicks (5-22) trafen die Mavs 15 Dreier und feiern somit einen nie gefährdeten Sieg. Die Abwärtsspirale der Knicks geht damit weiter, während die Mavs mit Topscorer Dirk Nowitzki (16 Punkte) einen Pflichtsieg einfahren.

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Für New York ist es die zwölfte Niederlage in den letzten 13 Spielen. Die Heimniederlage fällt zurecht so deutlich aus, die Knicks führten zu keinem Zeitpunkt im Spiel und fanden weder in der Offensive noch in der Defensive ein Mittel, um Dallas zu stoppen. Die Mavericks konnten es sich sogar leisten, ihre Stars zu schonen.

Dirk Nowitzki und Chandler Parsons waren gerade einmal 23 Minuten auf dem Parkett, Tyson Chandler 25 Minuten. Insgesamt gelangen 13 Mavs-Spielern Punkte, neben Nowitzki konnten Monta Ellis (14 Punkte), Parsons (13), Devin Harris (11) und JJ Barea (10) zweistellig punkten. Bei den Knicks stemmte sich einzig Carmelo Anthony gegen die Niederlage. Seine 26 Punkte hielten New York zumindest bis zum Ende des dritten Viertels in Reichweite zu den Mavericks.

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Dallas begann das Spiel mit einer Reihe erfolgreicher Dreier. Im ersten Viertel standen die Mavericks zu einem Zeitpunkt bei 10 von 11 erfolgreichen Würfen und lagen so mit maximal 19 Punkten in Führung. Das heiße Händchen kühlte im zweiten Viertel merklich ab, außerdem leisteten sich Nowitzki und Co. sechs Turnover. Das nutzten die Knicks zu einer Aufholjagd, die sie bis auf vier Punkte an die Gäste heranbrachte. Bis zur Halbzeit stieg der Abstand jedoch wieder auf 10 Punkte an.

Nach der Pause blieb der Abstand dank Anthony stets in diesem Bereich, auch wenn Ellis, Parsons und Nowitzki die Offensive der Mavs wieder ins Rollen brachten. Ab Ende des dritten Viertels waren es dann die Ersatzspieler um Barea (8 Punkte, 4 Assists in den letzten 14 Minuten), die das Spiel endgültig entschieden und den Abstand auf 20 Punkte anwachsen ließen. Der Sieg der Mavericks war also zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr.

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Die Reaktionen:

Carmelo Anthony (Knicks): "Sie waren vom Start weg bereit, und wir nicht. So liefen wir von Anfang an einem Rückstand hinterher. Wir haben erst danach begonnen, zu spielen."

Derek Fisher (Coach Knicks): "So wie wir angefangen haben war nicht die richtige Weise um ein professionelles Basketballspiel zu beginnen. Die Starting Five war eine Enttäuschung für ihre Mitspieler."

Chandler Parsons (Mavericks): "Alles, was Tyson wollte, war hier zu gewinnen und ich bin froh, dass wir es geschafft haben, sie zweimal für ihn zu schlagen."

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Vor dem Tip-Off: Bei den Startern gibt es bei beiden Teams keine Überraschungen. Bei den Knicks stehen Jose Calderon, Tim Hardaway Jr., Carmelo Anthony, Quincy Acy und Amar'e Stoudemire zum Tip-off auf dem Feld. Bei den Mavs beginnen Jameer Nelson, Monta Ellis, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler.

3.: Die Mavs beginnen mit einem heißen Händchen - von allen Startern. Parsons kickt den Ball raus zu Ellis, der den Dreier trifft, damit haben bereits alle Starter gescort und auch Nowitzkis Jumper fällt. 14:5 Mavs.

8.: Wissen die Knicks, dass die Mavs eine ganz gute Offense haben? Anscheinend nicht. Nachdem Parsons zweimal hintereinander wortwörtlich durch die Zone spaziert und auf Chandler ablegt, macht Nowitzki 6 Punkte hintereinander. 29:13 Mavs.

14.: Die Mavs nehmen das hier jetzt ein bisschen zu leicht, Turnover stören das Spiel und die Knicks kommen näher, Hardaway mit dem Fastbreak-Dunk und einfache Punkte von Anthony machen den 17:2-Run der Knicks perfekt. Nur noch 36:32 Mavs.

20.: Basketball-Plattitüden, Teil 347: "Es ist ein Spiel der Läufe". Manchmal stimmt das natürlich. Der Lauf der Knicks weicht einem erneuten der Mavs. Vor allem Parsons ist aktiv, klaut den Ball und macht den Korbleger und initiiert einen Dreier von Jefferson. Allerdings trifft Dallas insgesamt nicht mehr so gut wie im ersten Viertel. 47:36 Mavs.

24.: Stoudemire beendet mit seinem zweiten Monsterblock der Partie die erste Halbzeit. Ellis ist das Opfer, der hat zuvor alleridings die Mavs wieder zweistellig in Führung gebracht. Halbzeitstand: 54:44 Mavs.

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29.: Parsons mit dem Alley-Oop zu Chandler - sicher das schönste Play dieser zweiten Halbzeit. Beide machen eine gute Partie für die Mavs, die die Knicks auf Abstand halten können. 61:52 Mavs.

33.: Der Dreier ist zurück bei den Mavs. Parsons und Harris treffen von Downtown. Auf der Gegenseite hält nur Melo mit, nimmt unzählige Würfe aus sechs Metern und trifft inzwischen einige davon. 74:64 Mavs.

39.: Wenn die Mavs das Tempo anziehen, läuft es bei den Texanern: Alley-Oop von Harris auf Wright. Die Knicks antworten mit Prigioni vom Parkplatz, doch dann macht JJ Barea seinen ersten Dreier des Abends rein. 86:73 Mavs.

43.: Das riecht nach Entscheidung. Der Dreier fällt jetzt wieder wie im Schlaf, Harris trifft, Jefferson trifft, Barea trifft sowieso. Bei den Knicks ist nur Melo im Angriff zuverlässig. Der Garden wird auch zusehends ungehalten. 99:77 Mavs.

New York Knicks vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: JJ Barea. 17 Minuten Spielzeit und Star des Spiels? Ja. Er nimmt diesen Preis stellvertretend für die ausgeglichene Teamleistung der Mavs entgegen, was den Stars einen ruhigen Abend bescherte. Barea traf 4/7 Würfen und machte 10 Punkte und verteilte vier Assists. Was die Stats nicht zeigen: Er war von der Knicks-Defensive nicht in den Griff zu bekommen, fand immer offene Schützen an der Dreierlinie. Ellis war der einzige Maverick der über 30 Minuten ranmusste. Nowitzki und Parsons spielten gerade einmal 23 Minuten, zeigten aber ebenfalls starke Leistungen

Der Flop des Spiels: Tim Hardaway Jr. Der SG der Knicks war das ganze Spiel über sehr bemüht. Allerdings konnte er kaum sein Spiel aufziehen. Der Dreier wollte nicht fallen (0/7) und seine Drives waren häufig kopflos und wenig effektiv. Dass er trotzdem und mit 5 von 17 insgesamt erfolgreichen Würfen der zweitbeste Scorer der Knicks war, spricht Bände über die Offensive der Knicks. JR Smith wird - erstaunlicherweise - als Option im Angriff schmerzlich vermisst. Hardaway konnte die Lücke heute jedenfalls nicht füllen.

Das fiel auf:

  • Die Knicks stehen aus gutem Grund am Ende der Tabelle. Die Offense ist unkreativ, die Wurfauswahl beängstigend schlecht und unüberlegt, obwohl man in Calderon und Prigioni erfahrene Point Guards hat, wirken diese ratlos und überfordert. Wenn es ein System geben soll, ist es bisher nicht zu erkennen. Wenn dann der Dreier nicht fällt (5/21 Dreier), wird es deutlich.
  • Auch in der Defensive läuft wenig nach Plan. Die Stärke der Mavericks von jenseits der Dreierlinie sollte sich auch in den Madison Square Garden herumgesprochen haben - dennoch genossen die Schützen in Blau jede Menge Zeit, um ihr Ziel genau anvisieren zu können. Die Folge: 15 Dreier von Dallas, 50,6 Prozent Wurfquote insgesamt.
  • Chandler Parsons findet sich immer besser zurecht. Wenn Parsons auf dem Feld steht, läuft die Offense immer häufiger über ihn und heute rechtfertigte er das Vertrauen mit einer effektiven Leistung, indem er vor allen Dingen auch seine Mitspieler einband: 13 Punkte, 6 Assists, 0 Turnover und eine ordentliche Defense gegen Anthony.
  • Um Dirk zu stoppen, überlegen sich die gegnerischen Verteidigungsreihen doch immer noch etwas Besonderes. Anthony verteidigte ihn im Eins gegen Eins mit Erfolg extrem physisch, gegen Quincy Acy kreierte Nowitzki viele Wurfchancen für sich und andere. Die Knicks wechselten oft in jedem Angriff seinen primären Verteidiger. Am Ende hielten die Knicks Nowitzki zu 5/11 aus dem Feld. Doch der Dirkster bekam gerade aus dem Pick-and-Pop heraus einige freie Würfe, weil die Knicks dies schlicht schwach verteidigten.
  • Das Spiel war nicht immer schön, vor allem im zweiten Viertel. Insgesamt gab es 19 Turnover in der ersten Halbzeit, die kritischen Fans im Garden ließen sich das insbesondere vom Heimteam nicht bieten. Schon in der ersten Halbzeit gab es Buh-Rufe gegen Melo und Co. Auch in die Halbzeit und nach der Schlusssirene gab es wenig Liebe von den Rängen. Es sind harte Zeiten in New York City.

Der Spielplan im Überblick

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