NBA

Mavs? "Viel zu viel Hype"

Von Marc-Oliver Robbers, Max Marbeiter und Stefan Petri
Sekou Smith ist der Experte in der aktuellen Ausgabe der Triangle Offense
© getty
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These: Washington hat den besten Backcourt der Liga

Sekou Smith: Das ist die ganz große Debatte im Umfeld der NBA. Ständig wird darüber gesprochen, wer denn nun den besten Backcourt hat. Und irgendwie macht es den Anschein, als beanspruche jeder diesen Titel für sich, noch bevor er überhaupt etwas erreicht hat. Wall und Beal hatten vergangene Saison einen sehr guten Run, standen immerhin in der zweiten Playoff-Runde. Deshalb sollten sie auch zum Kreis der potentiell besten Backcourts der Liga zählen. Noch können sie den Titel allerdings nicht für sich beanspruchen. Wenn sie gesund bleiben und sich in den kommenden Jahren weiter verbessern, sollten sie ganz oben mit dabei sein. Momentan bilden für mich jedoch Steph Curry und Klay Thompson den explosivsten und besten Backcourt der Liga. Sie haben sich während der vergangenen Jahre so entwickelt wie es Wall und Beal erst noch tun müssen. An beiden Enden des Courts einen Einfluss zu haben, ist in dieser Diskussion ungemein wichtig. Für mich müssen sich Curry und Thompson an beiden Enden beweisen, um ihre Spitzenposition zu halten. Momentan stehen sie für mich jedoch noch vorn.

Marc-Oliver Robbers: Ich bin da ganz bei dir, Sekou! Bevor sich die Kollegen John Wall und Bradley Beal mit Waiters und Irving streiten, sollten sie erst einmal in die Bay Area schauen. Steph Curry und Klay Thompson sind den Vieren noch einen guten Schritt voraus. Das gilt vor allem in Sachen Playoff-Erfahrung, auch der WM-Titel spielt da eine Rolle. Mit Steve Kerr als Coach werden sich die Splash Brothers zudem weiterentwickeln. Ich weiß, das geht kaum, aber es würde mich nicht wundern, wenn der Dreier bei den Scharfschützen noch besser fällt als im Vorjahr. Wenn ich aber zwischen Wall/Beal und Irving/Waiters wählen müsste, würde ich mich für das Wizards-Duo entscheiden. Wall ist im Gegensatz zu Irving auch ein guter Verteidiger, der bessere Rebounder und mehr Teamspieler, über Beal vs. Waiters müssen wir gar nicht erst reden.

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Max Marbeiter: Also erstmal muss ich Bradley Beal widersprechen. "Definitiv", wie er es formulierte, besitzen die Wizards sicherlich nicht den besten Backcourt der Liga. Das Potential dazu ist definitiv vorhanden, tatsächlich zählen die Herren Beal und Wall bereits jetzt zu den besten Guard-Duos der NBA. Ganz vorne sehe ich, wie Sekou, allerdings Steph Curry und Klay Thompson. Offensiv sind die beiden über jeden Zweifel erhaben, bilden eines der besten Shooting-Duos der vergangenen Jahre. Da reichen auch Wall und Beal noch nicht heran. Zumal Curry vergangene Saison nur unwesentlich weniger Assists auflegte (8,6 zu 8,8) und sich unwesentlich mehr Turnover leistete als Wall (3,8 zu 3,6). Thompson ist zudem der verlässlichere Schütze als Beal und sicher kein schlechterer Defender. Das Gesamtpaket der Splash Brothers ist für mich das bessere. Und da wir schon dabei sind: Wenn Wahl und Beal in der Verlosung sind, sollten wir auch Goran Dragic und Eric Beldsoe nicht vergessen. Diese explosive Mischung aus Defense und Offense ist für mich momentan nicht schwächer als die beiden Wizards.

Stefan Petri: Eine müßige Diskussion, ganz ehrlich. Oder werden dafür neuerdings Awards verteilt? Vielleicht braucht man im einen oder anderen Locker Room eine solche Rangliste als Motivationsspritze, dann soll es mir recht sein. Aber ist das nicht wie in alten Westernstreifen? Wer von sich behauptet, am schnellsten mit dem Colt zu sein, lockt nur die Herausforderer an. Deshalb wäre mein Rat an John Wall und Bradley Beal: Füße still halten und auf dem Platz überzeugen. Vom "besten Backcourt der NBA" hätte ich in den Playoffs gegen die Pacers doch etwas mehr erwartet. Wen's interessiert: Ich sehe die Spurs vorn. Parker, Green, Ginobili, Mills, Belinelli - das ist schwer zu toppen. Schließlich besteht ein Backcourt nicht nur aus zwei Startern.

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