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Nächstes Drama in Memphis

Von SPOX
Russell Westbrook (r.) und die Thunder konnten den Sieg in Spiel 4 einfahren
© getty

Das dritte Mal in 4 Spielen geht die Partie zwischen den Oklahoma City Thunder und den Memphis Grizzlies in die Overtime, doch dieses Mal setzt sich OKC durch. Die Indiana Pacers gleichen ihre Erstrundenserie gegen die Atlanta Hawks aus, während die Miami Heat in Charlotte mit 3:0 in Führung gehen.

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Atlanta Hawks (8) - Indiana Pacers (1) 88:91 (BOXSCORE) Serie 2-2

Das Wichtigste, oder zumindest meist Diskutierte vorweg: Pacers-Coach Frank Vogel entschied sich, nicht auf all die Ratschläge zu hören, die Roy Hibbert ob seiner bislang überschaubaren Leistungen bei Tipoff gern auf der Bank gesehen hätten. Der Center startete. Wirklich überzeugen konnte Hibbert jedoch erneut nicht. Auch seine 6 Punkte (3/5 FG) und 3 Rebounds aus Spiel vier dürften weder Gegner noch Experten vollends beeindruckt haben. Immerhin gelangen ihm jedoch seine ersten beiden Blocks der Serie.

Und auch ansonsten sahen die Pacers lange nicht wie ein selbstbewusst auftretender Number-1-Seed aus. Im dritten Viertel waren die Hawks bereits wieder auf 10 Zähler enteilt, ehe Paul Millsap binnen sieben Sekunden zwei folgenschwere Fauxpas unterliefen. Atlantas All Star leistete sich zwei schnelle Fouls - Nummer drei und vier - und musste sich einen Großteil des Abschnitts von der Bank aus ansehen.

So bitter Millsaps Zwangspause für die Hawks war, so sehr half sie Indiana. Die Pacers, die den Vierer erneut nur schwer kontrollieren konnten (29 Punkte, 7 Rebounds), kamen zurück und waren rechtzeitig zum Schlussabschnitt bis auf einen Zähler dran. Dort übernahm Paul George. Der Small Forward erzielte 7 seiner insgesamt 24 Punkte im letzten Viertel und streute kurz vor Schluss wie David West einen wichtigen Dreier ein.

Chancenlos waren die Hawks dennoch nicht. Die Pacers vergaben ihre letzten vier Freiwürfe allesamt und hielten Atlanta so im Spiel. Millsap war jedoch sein Rhythmus abhanden gekommen (ein Turnover und ein Fehlwurf am Ende) und auch Antic' Dreier mit der Schlusssirene verfehlte sein Ziel, weshalb Indiana schlussendlich der so wichtige Sieg gelang.

Charlotte Bobcats (7) - Miami Heat (2) 85-98 (BOXSCORE) Serie 0-3

Da konnte selbst Michael Jordan nur noch staunen. Nach einem guten Start seines Teams musste der Eigentümer der Charlotte Bobcats mit ansehen, wie LeBron James das Spiel an sich riss und die Heat zu einem deutlichen Sieg führte. Dabei hatte der Titelverteidiger anfänglich noch große Probleme mit Al Jefferson.

Big Al erzielte allein im ersten Viertel 15 Punkte, sah im weiteren Spielverlauf, ähnlich wie seine Teamkollegen, aber kein Land mehr gegen die Heat (insgesamt 20 Punkte, 5 Rebounds, 3 Block für Jefferson). In den letzten Minuten übernahm Miami mit einem 16:4-Lauf die Kontrolle über die Partie und sollte diese auch nicht mehr hergeben.

"Ich habe es auf meine Schulter genommen, das Viertel ordentlich zu beenden. Ich denke, daraus resultierte auch, wie wir das dritte Viertel begonnen haben", so James, der die Heat mit insgesamt 30 Punkten (10/18 FG), 10 Rebounds sowie 6 Assists zu einem zwischenzeitlichen 26-Punkte-Vorsprung führte.

Unterstützung bekam der 29-Jährige vor allem von Dwyane Wade, der auf 17 Zähler und 6 Assists kam. Chris Andersen fügte noch 12 Punkte hinzu und Norris Cole und Ray Allen kamen jeweils auf 8 Punkte. Dabei traf Miami 50 Prozent (9/18 3FG) von der Dreierlinie.

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Auf Seiten der Bobcats waren Kemba Walker (13 Punkte, 5 Assists) uns Josh McRoberts (13 Punkte, 9 Rebounds) noch Recht bemüht, konnten den Blowout aber nicht verhindern. Auch Chris Douglas-Roberts nicht, der mit seinen 17 Zählern (6/8 FG) aber immerhin zweitbester Scorer von Charlotte war.

Die Bobcats warten somit weiterhin auf den ersten Playoff-Sieg der Franchise-Geschichte und hoffen auf einen Erfolg in Spiel 4 am Montag, um nicht mit 0:4 gegen Miami unterzugehen. Dass das schwierig werden dürfte, ist wahrscheinlich allen klar, besonders nach der Kampfansage von Heat-Coach Erik Spoelstra: "Wir wollen nicht, dass die Serie länger geht als eigentlich notwendig!"

Memphis Grizzlies (7) - Oklahoma City Thunder (2) 89:92 OT (BOXSCORE) Serie 2-2

Diese Serie ist einfach fantastisch! Im vierten Spiel ging es zum dritten Mal in die Overtime und nachdem die Grizzlies in den Spielen 2 und 3 nach der Verlängerung gewinnen konnten, waren dieses Mal die Gäste aus Oklahoma City am Zug.

Und das obwohl Kevin Durant und Russell Westbrook noch größere Probleme als in den Spielen zuvor hatten. Der MVP-Kandidat traf nur 5 seiner 21 Würfe aus dem Feld (1/7 3FG) für 15 Punkte und Westbrook versenkte nur 6 seiner 24 Feldwürfe (1/6 3FG) für ebenfalls nur 15 Zähler.

Dementsprechend musste einer der bisher kritisierten Reservisten auftrumpfen und Reggie Jackson tat genau das. Seine 32 Punkte sind nicht nur persönlicher Playoff-Rekord, sondern führten sein Team letztendlich auch zum Erfolg. Ganz besonders wichtig waren dabei seine 5 Zähler in der letzten Minute der regulären Spielzeit, die Oklahoma City in die Overtime retteten.

Ganz miserabel waren die Leistungen von Durant und Westbrook allerdings trotz der schlechten Wurfquoten nicht. Beide überzeugten mit einer starken Leistung an den Brettern: Durant schnappte sich 13 und Westbrook hatte 9 Rebounds im Boxscore stehen, wobei 5 davon am offensiven Ende kamen.

Doch den Vorteil an den Brettern (58:49 für OKC) gaben die Thunder durch meist leichtfertige Ballverluste gleich wieder her. 21 Mal gab Oklahoma City den Ball aus der Hand (allein Westbrook mit 7 und Durant mit 5 TO), während die Grizzlies nur 13 Ballverluste auf dem Konto hatten. Das war auch einer der Gründe, warum sich Memphis nach einer zwischenzeitlichen 14-Punkte-Führung der Thunder wieder ins Spiel kämpfen konnte.

Ein anderer war Marc Gasol. Der Spanier legte mit 23 Zählern und 11 Rebounds ein starkes Double-Double auf. Auch Mike Conley kam auf eine Double-Double (14 Punkte, 10 Assists) hatte aber mit seinem Wurf zu kämpfen (5/16 FG).

Tony Allen war der dritte im Bunde, der auf Seiten der Grizzlies ein Double-Double auflegte (14 Punkte, 13 Rebounds) und überzeugte allen voran mit seiner starken Defense. Dies gilt allerdings für beide Teams: Die Grizzlies hielten die Thunder bei einer Wurfquote von 36,7 Prozent (33/90 FG), während sie selbst auch nur 37,2 Prozent (35/94 FG) ihrer Würfe trafen.

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