NBA

Machtdemonstration der Clippers

Von Philipp Jakob
Blake Griffin (l.) erwischte einen fantastischen Abend und erzielte 35 Punkte
© getty

Mit einer überragenden Leistung fegen die Los Angeles Clippers die Golden State Warriors mit 138:98 (BOXSCORE) aus der Halle und gleichen die Serie aus. Die Warriors enttäuschen auf ganzer Linie und sind 48 Minuten lang unterlegen.

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Besonders Blake Griffin spielte auf dem Weg zum höchsten Sieg der Playoff-Historie der Clippers eine große Rolle. Der 25-Jährige legte mit 35 Punkten, 6 Rebounds sowie monströsen Quoten von 76,4 Prozent (!) aus dem Feld sowie 90 Prozent von der Freiwurflinie eine überragende Statline auf.

Doch Griffin war nur das Sahnehäubchen auf einer klasse Mannschaftsleistung der Clippers. 6 weitere Akteure kamen neben Griffin auf eine zweistellige Punkteausbeute. DeAndre Jordan steuerte 13 Punkte, 9 Rebounds sowie 5 Blocks bei, Chris Paul kam auf 12 Punkte und 10 Assists und auch die Reservisten leiferten durch die Bank weg eine klasse Performance ab.

Danny Granger erzielte zum Beispiel 15 Zähler, Hedo Turkoglu 13 und Darren Collison legte ein Double-Double (12 Punkte, 10 Assists) auf. Diese Ehre wurde dagegen keinem Spieler der Warriors zuteil.

Stephen Curry erzielte immerhin 24 Zähler, die aber nicht über die schwache Leistung des All-Stars hinwegtäuschen dürfen. Ansonsten kamen Draymond Green, Jordan Crawford und David Lee auf jeweils 11 Punkte, keiner konnte aber die deftige Klatsche verhindern.

Die Reaktionen:

Stephen Curry (Warriors): "Wir wollten nach Spiel 1 nachlegen, aber nichts hat funktioniert. Sie waren einfach besser, vom Anfang bis zum Ende der Partie."

Mark Jackson (Warriors-Coach): "Wir waren extrem schlecht. Sie haben uns mit ihrer Defense durcheinander gebracht. Das war ein höchst motiviertes Basketball-Team, gegen das wir gespielt haben."

Doc Rivers (Clippers-Coach): "Wir haben das Spiel simple gehalten. Wenn ein Spieler frei war, dann hat er den Wurf genommen. Wenn er nicht frei war, dann hat er weitergespielt. Es ist sehr schwer, zu verteidigen, wenn der Ball so schnell läuft wie bei uns."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Genau wie in Spiel 1 schickt Doc Rivers Chris Paul, J.J. Redick, Matt Barnes, Blake Griffin und DeAndre Jordan auf's Parkett. Auch Mark Jackson vertraut auf die gleiche Starting Five: Stephen Curry, Klay Thompson, Andre Iguodala, David Lee und Jermaine O'Neal.

4.: Unter dem Korb haben die Warriors bisher wenig bis gar nichts zu sagen. Jordan sorgt mit seinen 3 Blocks defensiv für einen guten Start der Clippers. Auf der anderen Seite macht Redick da weiter, wo er in Spiel 1 aufgehört hat. Schon 5 Punkte für den Scharfschützen und eine 13:4-Führung für LA.

8.: Ganz bitter für die Dubs! Klay Thompson muss mit seinem 3. Foul schon sehr früh auf die Bank. Mit seinen 7 Punkten hat er die Offense von Golden State bisher im Alleingang getragen. Für die Warriors wird es jetzt nicht einfacher - 21:11 Clippers.

16.: Die Clippers machen soweit ein verdammt gutes Spiel. Jamal Crawford setzt von Downtown ein Ausrufezeichen - und Hedo Turkoglu und Danny Granger legen sofort nach. Von den Dreien war in Spiel 1 noch gar nicht s zu sehen - 46:28 Clippers.

21.: Offensiv läuft bei den Warriors noch gar nichts zusammen und die Clippers können sie auch nicht richtig unter Kontrolle bringen. 55,3 Prozent trifft Los Angeles bisher aus dem Feld! Deutliche und verdiente 55-33-Führung.

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27.: Eigentlich nichts deutet hier noch auf ein Comeback der Warriors hin. Curry trifft weiterhin rein gar nichts, während die Clippers um jeden Loose-Ball kämpfen und einfach in einem extrem guten Rhythmus sind - 75:46.

34.: Griffin zerstört die Defense der Warriors nach allen Regeln der Kunst. Egal ob mit dem Jumper, aus dem Post heraus oder mit einem krachenden Dunk - der Forward trifft einfach alles. Fantastischer Abend für Blake und die Clippers - 96:66.

40.: Die Warriors sind jetzt ziemlich frustriert. Marreese Speights setzt seinen Ellenbogen ein bischen zu sehr gegen Glen Davis ein, dem das gar nicht gefällt. Beide erhalten ein Technisches Foul - 114:81 für die Clippers.

46.: Es lebe die Garbage-Time! Hilton Armstrong wird schön freigespielt, setzt vollkommen unbedrängt zum Dunking an und setzt den Spalding auf den Ring. Auf der anderen Seite hämmert Hedo Turkoglu schon seinen 3. Dreier durch die Reuse - 130:92!

Los Angeles Clippers vs. Golden State Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Blake Griffin. Eine Monster-Performance des 25-Jährigen. Griffin dominierte die Defense der Warriors nach Belieben und überzeugte mit einem breitgefächerten Arsenal an Offensiv-Moves. Egal ob aus dem Post heraus, im Fastbreak oder auch der Midrange-Jumper. Für den All-Star viel einfach alles - sogar die Freiwürfe.

9 seiner 10 Versuche von der Linie fanden den Weg durch die Reuse. Aus dem Feld verwandelte Griffin ganz starke 13 von 17 Würfen für insgesamt 35 Punkte - und das in nur 30 Minuten! Dazu sammelte er 6 Rebounds und hatte 2 Steals im Boxscore stehen. Einfach ein klasse Abend für Griffin!

Der Flop des Spiels: Der Backcourt der Warriors. Dieses Spiel hat mal wieder gezeigt, wie abhängig Golden State von den Splash Brothers ist. Sowohl Stephen Curry als auch Klay Thompson erwischten einen rabenschwarzen Abend, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Thompson machte eigentlich ein recht gutes Spiel, stand mit Foulproblemen aber nur 20 Minuten auf dem Court und konnte seinem Team deshalb nicht wirklich helfen. Curry kam währenddessen immerhin auf 24 Punkte, traf aber nur 1 seiner 7 Dreier und hatte an beiden Enden des Courts große Probleme.

Das fiel auf:

  • Die Clippers konnten sich von Anfang an auf ihre Reservisten verlassen. Angeführt von Jamal Crawford hatten die Bankspieler schon nach noch nicht einmal 18 Minuten fast genauso viele Punkte auf dem Konto (23) wie nach dem kompletten ersten Spiel (26). Neben dem starken Scoring von Crawford (insgesamt 9 Zähler), Granger (15) und Turkoglu (13), verteilte Darren Collison auch noch 10 Assists.
  • Stephen Curry war in der ersten Halbzeit nur ein Schatten seiner selbst. An beiden Enden des Courts hatte der All-Star mit enormen Problemen zu kämpfen. In der Defense wurde er gerade zu Beginn häufig zu Mismatches gezwungen. Gegen Matt Barnes hatte der 1,91-Meter kleine Guard relativ wenig Chancen - und passend zu der Performance der Warriors kam die Hilfe meist auch viel zu spät.
  • Auf der anderen Seite hatte Curry ständig zwei Verteidiger vor der Nase. Nach jedem Pick & Roll kam der verteidigende Big Men sofort zum Doppeln heraus und machte dem Guard damit das Leben unglaublich schwer. Curry war so gezwungen den Spalding abzugeben und konnte dementsprechend eine seiner größten Stärken, die Fähigkeit sich seinen eigenen Wurf zu kreieren, nicht ausspielen.
  • Ein weiteres großes Problem bei Golden State waren die Turnover. In der gesamten Partie gaben die Dubs 26 Mal den Spalding aus der Hand - doppelt so oft wie der Gegner. Dementsprechend schwierig war es, die Offense in Fahrt zu bringen und so kam Golden State in der ersten Hälfte nur zu 41 Punkten.
  • Dieses Problem hatten die Clippers definitiv nicht. Das Team von Head Coach Doc Rivers wusste Mismatches geschickt auszunutzen und stellte mit 67 Zählern in der ersten Hälfte einen neuen Franchise Playoff-Rekord für Punkte in einer Halbzeit auf. Dabei half es ungemein, dass die beiden Big Men Blake Griffin und DeAndre Jordan eine, für ihre Verhältnisse, fantastische Leistung von der Freiwurflinie zeigten. Blake traf 9 seiner 10 Versuche von der Linie und DeAndre 7 von 8.
  • Der einzige, der zu Beginn der Partie auch nur ansatzweise so etwas wie Offensiv-Gefahr auf Seiten der Warriors ausstrahlte, war Klay Thompson. Allerdings nur für kurze Zeit. Denn nach seinen 7 Punkten in 8 Minuten Einsatzzeit, musste der Scharfschütze recht früh wieder auf die Bank - aufgrund von Foulproblemen. Ähnlich wie im ersten Spiel, hatte Golden State auch in dieser Partie mit sehr vielen Fouls zu kämpfen. Thompson, Andre Iguodala, Jermaine O'Neal und Draymond Green beendeten die erste Hälfte allesamt mit 3 Fouls. Insgesamt standen den Warriors 33 zu Buche, im Gegensatz zu 22 Fouls bei LAC. Da half es natürlich auch nicht, dass Los Angeles sich unglaublich sicher von der Freiwurflinie zeigte (32/35 FT, 91,4 Prozent).

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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