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Die Pacers sind wieder da!

Von Philipp Dornhegge
Paul George und Kevin Durant lieferten sich auf der Small-Forward-Position eine klasse Duell
© getty

Im letzten bedeutenden Spitzenspiel der Regular Season haben die Indiana Pacers (55-26) einen wichtigen Schritt Richtung Topbilanz im Osten gemacht. Im Heimspiel gegen die Oklahoma City Thunder (58-22) gewannen die Pacers 102:97 (BOXSCORE).

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Indiana reicht nun ein Sieg im letzten Spiel gegen die Orlando Magic, um vor den Miami Heat zu bleiben und in der ersten Playoff-Runde auf die Nummer acht des Ostens, die Atlanta Hawks, zu treffen.

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Gegen die Thunder war Lance Stephenson mit dem fünften Triple-Double der Saison (Ligabestwert) der entscheidende Mann. Der Shooting Guard kam auf 17 Punkte, 10 Rebounds und 11 Assists und nagelte zudem den vorentscheidenden Dreier zum 97:91 in den Korb.

David West (21) war Topscorer der Pacers, Paul George (12 Rebounds) und C.J. Watson kamen jeweils auf 20 Punkte. Ian Mahinmi (11) und Luis Scola (10) punkteten ebenfalls zweistellig.

Der Gast aus Oklahoma City hatte in Caron Butler (13) einen guten Bankspieler, wurde ansonsten aber komplett von den Superstars Kevin Durant (38) und Russell Westbrook (21 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists) getragen. OKC stand bereits vor der Partie als Zweiter im Westen fest.

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Die Reaktionen:

Frank Vogel (Trainer Pacers): "Ich finde, dass wir in der letzten Woche oder so besser gespielt haben. Wir sind wieder auf dem Weg, wir selbst zu sein."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Pacers treten gegen die Nummer zwei des Westens mit ihrer gewohnten Starting Five an: Hill, Stephenson, George, West und Hibbert.

Auch die Thunder geben ihren Stars nicht frei. Westbrook wird genauso starten wie Sefolosha, Durant, Ibaka und Perkins. Dafür macht Spielmacher Westbrook am Montag gegen Minnesota Pause.

3.: Unnötig hoch zehn: Perkins und Westbrook im Pick'n'Roll, plötzlich findet sich Hibbert dem OKC-Spielmacher gegenüber. Westbrook steigt zum Jumper hoch - Hibbert springt ihn an und foult. Zu allem Überfluss ist der Wurf drin, Dreipunktspiel. 7:7.

7.: Stephenson macht nach einem Rebound den Ball schnell und bringt die Thunder-D ins Schwimmen. Der Fastbreak muss zwar abgebrochen werden, doch kreiert Stephenson so das Mismatch gegen Perkins. Ein bisschen Shake'n'Bake, und schon hat er sich genug Raum für den Wurf geschaffen. 13:9 Pacers, Auszeit OKC.

12.: Watson mit zwei Dreiern in Folge. Ganze wichtige Punkte, nachdem die Pacers zuletzt offensiv abgebaut hatten. So holt sich der Gastgeber die 22:19-Führung.

14.: Kuddelmuddel in der Paces-Offense, die jetzt von der zweiten Garde plus Stephenson bestritten wird. Nach mehreren unsauberen Pässen und schlechtem Spacing muss Stephenson aus acht Metern draufhalten - der Dreier sitzt! 25:25.

16.: Jetzt drehen die Pacers auf, und natürlich machen sie es über die Defense! Turner mit dem Ballgewinn und der Tempoverschärfung, dann der klasse Durchstecker auf Watson - und der vollstreckt akrobatisch gegen Collison! Dreipunktspiel, 35:29-Führung der Gastgeber.

23.: Zwei Offensivrebounds der Thunder, das wird Pacers-Coach Vogel nicht gefallen. Am Ende zieht Durant die nächsten Freiwürfe und verkürzt auf 43:45.

27.: Stephenson bekommt den Ball in der rechten Ecke. Er täuscht den Dreier an, zieht dann gegen Ibaka zum Korb und vollstreckt per Up-and-Under-Layup. Wunderschön, 55:54 Thunder.

33.: Überragender Pass von George auf Watson, was für eine Granate! Der Spielmacher steht unter dem Korb, schließt gegen die Athleten Westbrook und Ibaka aber überhastet ab. Doch beim Reboundversuch schubst Ibaka, Foul. Der Spanier ist sauer und kassiert das technische Foul. Danach Sefolosha mit seinen Fouls drei und vier. Läuft im Moment nicht viel für OKC, 65:59 Pacers.

38.: Wo kommt denn der Butler plötzlich her? Der Routinier mit drei schnellen Jumpern für OKC, das hilft der Thunder-Offense sicherlich. Aber die Pacers kontern jedes Mal, 80:72.

46.: Durant und Westbrook tragen ihr Team - aber wie! Jumper des einen, Dreier des anderen. Plötzlich steht es unentschieden, 89:89!!!

48.: Riesenblock von West gegen Durants Dreierversuch! Die Pacers bekommen den Ball - und nach einer Auszeit macht Stephenson den Sack zu! Dreier, 97:91, das ist die Vorentscheidung...

Indiana Pacers vs. OKC Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Lance Stephenson. Manche Aktion des Shooting Guards lässt einem die Haare zu Berge stehen, dennoch ist sein Wert für die Pacers nicht von der Hand zu weisen. Stephenson reboundete, dribbelte und penetrierte wie ein Wahnsinniger und hielt nicht nur das Tempo in Indianas Offense hoch, sondern setzte auch die Thunder ständig unter Druck.

Mit seinem Dreier 34 Sekunden vor dem Ende erzielte er das vorentscheidende 97:91, kurz danach griff er sich seinen 10. Rebound und machte sein fünftes Triple-Double der Saison perfekt (17 Punkte, 10 Rebounds, 11 Assists). Damit ist Stephenson in dieser Kategorie die Nummer eins der NBA vor Steph Curry und Joakim Noah (je 4).

Der Flop des Spiels: Serge Ibaka. Der Elite-Shotblocker möchte gern mehr sein als ein Rollenspieler in der Offense, gegen Indiana fand er allerdings kaum statt. Ein paar Durchstecker führten zu einfach Dunks, davon abgesehen verpasste es der Spanier, seine offenen Jumper zu versenken, so Nadelstiche zu setzen und die Verteidigung so auseinander zu ziehen (4/11 Field Goals, 11 Punkte).

In der Defense sah er zudem gegen den abgezockten David West kaum Land.

Das fiel auf:

  • Paul George wollte es gegen OKC von Anfang an wissen. Ab dem ersten Ballbesitz kontrollierte der All-Star in der Pacers-Offense den Ball und zog das Spiel auf. Dabei wurde er im ständigen Wechsel von Thabo Sefolosha und Kevin Durant verteidigt, die beide perfekte körperliche Voraussetzungen mitbringen. George hatte anfangs kein Wurfglück (1/6 in der ersten Hälfte), zudem beging er drei schnelle Fouls. Alles in allem ein unglücklicher Auftritt, der nach der Halbzeit deutlich besser wurde.
  • Die Offense der Thunder wirkte so wie die der Pacers der letzten Wochen: Viel Stückwerk, wenig Rhythmus und kaum gute Entscheidungen. Durant war gleich gut drauf, der Rest aber nicht. Oklahoma Citys beste Angriffe waren noch die, in denen Westbrook aufs Tempo drückte oder in denen die beiden Superstars gemeinsame Pick'n'Rolls. Indiana traf besser und hatte mehr Rebounds, doch die Turnover (21 insgesamt) spielten dem Gast bei seinem Gameplan in die Hände.
  • Dass Evan Turner noch nicht allzu lang bei den Pacers dabei ist, merkte man deutlich im zweiten Viertel: Kurz nach seiner Einwechslung ließ Indiana in einem Angriff den Ball gut laufen, Turner wollte unbedingt mitmachen. Allerdings bediente er dabei Ian Mahinmi im Low Post. Eine Option, die im Pacers-Playbook nicht vorgesehen ist. Zum Glück zog der Franzose in letzter Konsequenz ein Foul von Steven Adams und zwei Freiwürfe.
  • Roy Hibberts Misere ist wohl bekannt. Auch zuletzt gegen die Heat kam er da nicht raus. Gegen OKC war der Center immerhin von Anfang an in die Offense involviert und bekam richtig gute Würfe. Doch selbst aus einem halben Meter machte er die Korbleger nicht rein (0/9 Field Goals). Allerdings muss man die Defense seiner Gegenspieler Kendrick Perkins und Steven Adams ausdrücklich loben. Davon abgesehen gefiel Hibbert immerhin als Defensivanker, der die Drives der Thunder-Spieler ausbremste. Dennoch: Backup Mahinmi machte insgesamt das bessere Spiel.
  • Überhaupt ging es richtig zur Sache. Im zweiten Viertel schlug Mahinmi seinem Gegenspieler Nick Collison bei einem Wurfversuch den Ellenbogen so heftig ins Gesicht, dass der blutüberströmt ausgewechselt werden musste. Noch zur Halbzeit war Collison zur Behandlung in der Kabine. Spät im dritten Viertel feierte er dann genäht und gepflastert sein Comeback. Anfang des vierten Abschnitts schied dann Reggie Jackson aus, als er C.J. Watson über einen Block verfolgen wollte, aber mit - na klar - Mahinmi kollidierte. Jackson wurde ordentlich durchgerüttelt, knetete sich den Nacken und beendete das Spiel vorzeitig.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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