NBA

KD vs. LeBron: LBJ schlägt zurück

Von Philipp Jakob
LeBron James setzte mit diesem krachenden Dunk das Ausrufezeichen hinter einer starken Leistung
© getty

Mit einem deutlichen 103: 81-Sieg (BOXSCORE) nehmen die Miami Heat (39-14) Revanche für die Niederlage im Hinspiel gegen die Oklahoma City Thunder (43-13). Dabei überragt mal wieder LeBron James, der das direkte Duell gegen Kevin Durant für sich entscheiden kann. Derweil feiert Russell Westbrook sein Comeback nach langer Verletzungspause.

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Insgesamt 27 Spiele verpasste der 25-Jährige und zu Beginn sah man ihm an, dass er noch ein wenig eingerostet war. Doch im Laufe der Partie kommt er immer besser zurecht und legt am Ende solide 16 Punkte (4/12 aus dem Feld), 5 Rebounds und 2 Assists auf.

Kevin Durant kommt zwar auf 28 Punkte und 8 Rebounds, sieht im direkten Duell gegen LeBron James aber doch eher alt aus. Der King legte mit 33 Punkten, 7 Rebounds, 3 Assists und 4 Steals (aber auch 8 Turnover) schon früh den Grundstein für den verdienten Sieg der Heat, musste allerdings das Spiel mit einer blutigen Nase frühzeitig beenden.

Aber es gibt ja auch noch die beiden anderen der Big Three. Dwyane Wade unterstütze seinen Freund mit 24 Punkten, 10 Assists und 7 Rebounds und Chris Bosh ergänzte ebenfalls 24 Punkte und holte 8 Rebounds. Damit holten die Big Three genauso viele Punkte, wie das komplette Thunder-Team.

Die Reaktionen:

Dwyane Wade (Miami Heat) über LeBron James: "Er war fehlerlos. Er war aggressiv in der Verteidigung und enfach der, der er nun mal ist. Das war ein klasse Start von ihn in einem Auswärtsspiel. Das war genau das, was wir gebraucht haben."

Scott Brooks (Coach Oklahoma City Thunder): "Normalerweise kann dich der Dreier zurück ins Spiel bringen, aber wir hatten heute niemanden, der getroffen hat. Wir hatten die Dreier in letzter Zeit getroffen, aber nicht heute."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off:

Nachdem Russell Westbrook 27 Spiele aufgrund einer Knieverletzung aussetzen musste, feiert der 25-Jährige sein Comeback. Zusammen mit den üblichen Verdächtigen Thabo Sefolosha, Kevin Durant, Serge Ibaka und Kendrick Perkins bildete er die Starting Five für die Thunder. Erik Spoelstra schickt Mario Chalmers, Dwyane Wade, Shane Battier, LeBron James und Chris Bosh auf's Feld.

4.: Russell Westbrook erzielt zwar die ersten Punkte der Partie, doch danach dreht sich alles nur noch um LeBron. Der King startet mit 5/5 aus dem Feld - 10:2 für die Heat!

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6.: Die Thunder sind überhaupt noch nicht auf dem Parkett angekommen. Ganze 7 Turnover (!) machen es den Heat um James (bereits 14 Punkte) relativ einfach. Der sichtlich geschockte Scott Brooks nimmt die dringend benötigte Auszeit - 20:8 Heat.

11.: Miami überrollt die Gastgeber förmlich. Von 18 Wurfversuchen, finden 15 den Weg durch die Reuse (83,3 Prozent!) und sie klauen den Thunder bisher sieben Mal den Spalding. Starker Auftritt des Champions - 32:17 Miami

16.: Norris Cole trifft den ersten Dreier der Partie. Mit James auf der Bank läuft es für die Heat allerdings nicht mehr ganz so grandios wie zu Beginn - trotzdem führen sie immer noch mit 41:24.

22.: Nachdem sich die Thunder auf 9 Punkte herankämpfen konnten, will LBJ wieder für klare Verhältnisse sorgen. Doch Westbrook verteidigt ihn ziemlich gut und erzwingt den Turnover. Am anderen Ende schließt Durant mit dem Dunk über den King ab - 50:38 Heat.

24.: Taut Westbrook gerade ein wenig auf? Mit einer schönenen Körpertäuschung geht er an Wade vorbei und versenkt den Korbleger. Das Publikum rastet aus! Erst recht,als die deutlich verbesserte Defense der Thunder den nächsten Turnover herbeiführt (9 für Miami im 2. Viertel) und Westbrook den Dunk rausholt - zur Halbzeit führt Miami nur noch mit 54:47.

29.: Die Heat kommen gut aus der Kabine und erhöhen sofort wieder den Druck an beiden Enden des Courts - mit Erfolg. Sie starten das dritte Viertel mit einem 16:4-Lauf und führen nun mit 70:51.

33.: Endlich mal ein Dreier für Oklahoma City! Die Fans dürfen dank Perry Jones im 10. Versuch endlich den ersten Erfolg von Downtown feiern. Doch man hat nicht so wirklich das Gefühl, dass die Thunder das noch drehen können - 75:58 Miami!

39.: Zum Ende des dritten Viertels konnte sich Oklahoma City bis auf 9 Punkte herankämpfen. Doch die Heat haben offenbar keine Lust auf ein spannendes Ende und legen noch einmal einen Zahn zu - 83-65 Miami.

43.: Der King setzt noch einmal ein Ausrufezeichen! Gegen das Double-Team der Thunder setzt er sich viel zu leicht durch, zieht zum Korb und bringt Ibaka auf's Poster. Doch während der Aktion hat LBJ einen Schlag vom Power Forward abbekommen - direkt auf die Nase. Heftig blutend bleibt er am Boden liegen und kann nicht mehr weitermachen. Dennoch: 90:74 für die Heat.

Oklahoma City Thunder vs. Miami Heat: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels:

LeBron James. Klare Sache. Zu Beginn der Partie dominierte er offensiv gegen Kevin Durant, legte fabelhafte Quoten auf (68,2 Prozent aus dem Feld) und war immer da, wenn die Heat ihn brauchten. Aber: James zeigte nicht sein bestes Spiel (8 Turnover sind definitiv zu viel), doch allein durch den starken Beginn, wo er den Grundstein für den Sieg legte, und seine Präsenz auf dem Parkett, hat er sich diese Auszeichnung verdient.

Der Flop des Spiels:

Jeremy Lamb. Die einzige Aufgabe des Scharfschützen ist es eigentlich, offene Dreier zu versenken. Doch was, wenn er eben diese Aufgabe nicht erfüllen kann? Lamb erwischte einen rabenschwarzen Abend und traf keinen seiner 6 Würfe von Downtown und insgesamt nur 11,1 Prozent aus dem Feld (1/9). Genauso schlecht sah der 21-Jährige auch in anderen Situationen auf dem Court aus, zum Beispiel in der Defensive, wo er einige Male einfach keine Chance gegen Dwyane Wade hatte. Ganz offensichtlich kann Lamb dem Team so gut wie gar nicht helfen, wenn sein Wurf nicht fällt - zumindest nicht gegen die Heat.

Das fiel auf:

  • Bei seinem Comeback kam Russell Westbrook nach anfänglichen Problemen immer besser ins Spiel. Man merkte dem 25-Jährigen zu Beginn schon an, dass noch etwas Rost am Körper hängen geblieben ist. Zwar war erfreulicher Weise seine wohlbekannte Aggressivität im Drive zum Korb von der ersten Minute vorhanden, jedoch erlaubte er sich einige Turnover (insgesamt 4). Allerdings wirkte sein Knie in den 24 Minuten Einsatzzeit recht stabil, sodass wir uns offenbar bald schon wieder auf einen fitten Westbrook freuen dürfen.
  • Zu Beginn des Spiels verteidigte Durant gegen LeBron James. Der schien durch das Matchup extra motiviert zu sein und legte einen überragenden Start hin. Allein 16 Punkte im ersten Viertel bei überragenden Quoten (8/10 FG) sind ein klares Statement in Sachen MVP-Rennen. Außerdem hatte man im Laufe der Partie das Gefühl, dass LBJ noch mal eine Schippe drauf gelegt hat, sobald Durant gegen ihn verteidigte.
  • In der ersten Halbzeit, ganz besonders im ersten Viertel, fehlte es den Thunder irgendwie an Einsatz und Wille. Vor allem in der Defensive machte sich das bemerkbar, als zum Beispiel Dwyane Wade schneller sprintete als drei OKC-Verteidiger und zu einem einfachen Korbleger kam. Bei allem Respekt, aber der Mann ist 32 Jahre alt und hat Knieprobleme. Nicht verwunderlich, dass Thunder-Coach Scott Brooks in einer Auszeit ziemlich eindringlich mehr Aggressivität in der Defensive verlangte.
  • Brooks verzichtete fast das komplette Spiel über auf seine Big Men Kendrick Perkins und Steven Adams. Der Neuseeländer kam in der Garbage-Time zum Einsatz und Perkins spielte in der ersten Hälfte nur 6 Minuten, bevor er sich im dritten Viertel an der Leiste verletzte. Bereits im ersten Duell der beiden Teams im Januar kam Oklahoma City ohne Perkins und Stevens aus, die gegen die Heat schlicht und einfach fehl am Platz sind.
  • Sobald die Partie auch nur kurz davor stand, spannend zu werden, erhöhte Miami sofort den Druck. Durch die starke Defense erzwangen sie so 20 Turnover der Thunder, die oftmals zu leichten Punkten führten. Auch offensiv waren die Heat immer in der Lage, ihr Spiel auf das nächste Level zu heben, wenn es die Situation erforderte.
  • Kevin Durant lieferte kein gutes Spiel ab. 28 Punkte und 8 Rebounds liest sich zwar ganz nett, doch für seine Verhältnisse war das viel zu wenig. Allerdings machte die Defense der Heat ihm das Leben extrem schwer. Sobald KD ins Dribbling ging, schickte Spoelstra einen zweiten Verteidiger zur Hilfe. Sollte der MVP-Kandidat doch mal an seinem Verteidiger vorbeikommen (Shane Battier machte einen großartigen Job) stellte Miami sofort die Zone mit zwei oder drei Verteidigern zu - kein Durchkommen, selbst für Durant.
  • Hilfe hätte der 25-Jährige also definitiv von den Dreierschützen des Teams gut gebrauchen können. Doch die Thunder trafen nur 2 ihrer 20 Wurfversuche hinter der Dreierlnie und stellten demnach keine Gefahr von Außen dar. Auch Durant selbst scheiterte 5-Mal von Downtown und traf nur 1 Dreier. Auf der anderen Seite lief es aber nicht wirklich besser: Die Heat verwandelten auch nur 23,8 Prozent ihrer Dreier (5/21). Vielleicht war das Licht einfach nicht besonders gut.

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