NBA

Superman is back!

Von Philipp Jakob
Dwight Howard war im Duell gegen sein altes Team von niemandem zu stoppen
© getty

Dwight Howard dominiert bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte nach Belieben und trägt seinen Teil zur Demontage der Los Angeles Lakers (18-36) bei. Der 134:108-Sieg (BOXSCORE) der Houston Rockets (37-17) war genauso deutlich, wie er sich anhört. Kein einziger Spieler der Lakers hatte dem starken Auftreten der Gäste etwas entgegenzusetzen.

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20 Punkte, 13 Rebounds und 3 Blocks sehen auf dem ersten Blick nicht gerade nach purer Dominanz aus. Doch Dwight Howard legte diese Statistiken gegen die Lakers in nur 28 Minuten Spielzeit auf.

Unterstützung bekam der Center vor allem von James Harden (29 Punkte, 11 Assists und 6 Rebounds) und Chandler Parsons (18 Punkte und 5 Rebounds), aber es war das komplette Team, das mit einer sehr starken Leistung überzeugte.

Offensiv unsichtbar, defensiv völlig überfordert: Bei den Lakers war besonders Chris Kaman nach seinen guten Partien in letzter Zeit ein Totalausfall. Bei der Demontage kann man höchstens noch Wesley Johnson (24 Punkte, 7 Rebounds) und Kendall Marshall (20 Punkte, 16 Assists) positiv hervorheben.

Die Reaktionen:

Dwight Howard (Houston Rockets): "Wir werden immer Spaß haben, wenn wir Basketball spielen. Wir lieben das, was wir machen. Wir spielen großartig und wir wollen so viel Spaß haben wie möglich."

Jodie Meeks (Los Angeles Lakers) über Howard: "Er hat ein tolles Jahr in Houston, aber ich hatte das Gefühl, dass er die gleichen Leistungen auch hier gebracht hat. Seine Statistiken sind fast identisch. Er hatte letztes Jahr eine ziemlich gute Saison - aber aus irgendeinem Grund denken die Leute was anderes."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Lakers stehen nur acht Spieler im Aufgebot, der Rest ist verletzt - oder wurde getradet. Steve Blake hatte seinen Trainingsanzug schon an, als ihm mitgeteilt wurde, dass er sich auf den Weg nach Golden State begeben kann. In seiner Abwesenheit starten Kendall Marshall, Jodie Meeks, Ryan Kelly, Wesley Johnson und Chris Kaman. Auf Seiten der Rockets gibt es keine Überraschungen: Patrick Beverly, James Harden, Chandler Parsons, Terrence Jones und Dwight Howard stehen auf dem Parkett.

3.: Was für ein Start für Dwight Howard: Die Lakers-Fans buhen den Big Man bei jedem Ballkontakt gnadenlos aus, aber D12 bringt die richtige Antwort. 7 Punkte, 3 Rebounds, 1 Block und 1 Steal: Nicht schlecht für den Anfang. Dagegen versucht Jodie Meeks, die Aufmerksamkeit ein wenig auf sich zu lenken: Spektakulärer Circus-Shot über das Backboard - 9:6 Houston.

11.: Jetzt können sich die Rockets ein wenig absetzen. Chandler Parsons legt nach einem Dreier direkt mit einem Steal und Fastbreak-Dunk nach: 30:22 für die Rockets!

15.: Arbeiten sich die Lakers etwa langsam wieder heran? Wesley Johnson penetriert in die Zone und schließt mit einem Floater ab, dazu das Foul - and one! Doch Houston hat etwas dagegen. Erst Motiejunas und dann Harden mit dem Dreier - 43:29 Rockets.

18.: Unter den Brettern hat Los Angeles nicht den Hauch einer Chance. Mit 27:10 entscheiden die Rockets bisher das Reboundduell für sich. Dazu geben die Lakers auch noch leichtfertig den Spalding ab - 11 Turnover und ein 12-Punkte-Rückstand: 46:34 Rockets.

22.: Die Dominanz der Rockets geht munter weiter. Howard schnappt sich seinen 10. Rebound (4 davon am offensiven Brett) und sichert sich mit 14 Punkten sein Double-Double bereits kurz vor der Halbzeit - 55:43 Houston.

28.: Die Turnover-Orgie geht munter weiter. Kendall Marshall vergisst offenbar für einen kurzen Moment, dass seine Mitspieler heute gelbe Trikots tragen und passt den Spalding direkt zu James Harden. Den anschließenden Fastbreak schließt Chandler Parsons ohne Probleme ab - 71:48!

30.: Die Lakers-Fans buhen Dwight Howard weiterhin bei jedem Ballkontakt aus. D12 kann darüber mittlerweile nur noch lächeln und schließt den nächsten Angriff der Rockets mit einem krachenden Alley-Oop-Dunk ab - 75:51.

38.: Bei den Rockets steht jetzt mit Jeremy Lin nur ein US-Amerikaner auf dem Feld. Francisco Garcia (Dominikanische Republik), Omri Casspi (Israel), Donatas Montejunas (Litauen) und Ömer Asik (Türkei) sollen es in der Garbage-Time richten.

45.: Sogar die Bank der Rockets macht jetzt bei den "Howard sucks!"-Rufen der Zuschauer mit - angeführt von D12 himself - 128:96 Rockets.

Lakers vs. Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE!

Der Star des Spiels:

Dwight Howard. Der Center beeindruckte in seiner Rückkehr nach Los Angeles voll und ganz. In nur 28 Minuten erzielte der Center 20 Punkte, holte sich 13 Rebounds und blockte 3 Würfe. Doch selbst diese grandiosen Statistiken drücken noch nicht die Dominanz des Ex-Lakers in der gegnerischen Zone aus. Howard war einfach überragend - und gab vor allem in der Anfangsphase den Ton an.

Der Flop des Spiels:

Chris Kaman. Er hatte nicht die geringste Chance im Duell mit Dwight Howard. D12 dominierte den 31-Jährigen nach Belieben. Kaman traf nur 4 seiner 11 Würfe (9 Punkte), spielte 1 Assist und, was am schlimmsten ist, holte nur 4 Rebounds. In der Zone ließ er sich von Howard regelrecht herumschubsen und leistete nicht die geringste Gegenwehr.

Das fiel auf:

  • Dank dem Trade von Steve Blake kommen mit Kent Bazemore und MarShon Brooks zwei gesunde Spieler in die Stadt der Engel. Wie wichtig allein diese Tatsache ist, zeigt ein Blick auf die Bank der Lakers. "Da sitzen mehr Coaches als Spieler", scherzte "ESPN"-Analyst Jeff van Gundy über die acht aktiven Lakers und hatte auch noch Recht. Mit Kobe Bryant, Steve Nash, Pau Gasol, Nick Young und Xavier Henry muss Coach Mike D'Antoni nahezu auf das komplette Gerüst der Mannschaft verzichten.
  • Die Offense der Houston Rockets läuft wie geschmiert. Bereits zum 19. Mal in dieser Saison erreichte das Team von Coach Kevin McHale die 60-Punkte-Marke bereits nach der ersten Hälfte. Gegen die Lakers wurde die Zone konsequent und erfolgreich attackiert (62 Punkte in der Zone) und, nach anfänglichen Schwierigkeiten, fiel auch der Dreier wie gewohnt (18/35). 134 Punkte sind aber auch für Rockets-Verhältnisse eine Glanzleistung. Mehr hatten die Texaner in dieser Spielzeit noch nicht erzielt.
  • Mitte des dritten Viertels probierte McHale erneut das Lineup mit Dwight Howard und Ömer Asik unter dem Korb aus. Schon zu Beginn der Saison sah man die beiden Big Men gleichzeitig auf dem Court, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Da das Spiel aber schon längst entschieden war, lässt sich die Arbeit des Duos nur schwer beurteilen.
  • Die Rockets überzeugten nicht nur mit ihrer Dominanz unter dem Korb, sondern auch mit einer starken Transition Offense. Die zahlreichen Turnover der Lakers (18) wurden nahezu allesamt gnadenlos bestraft. Die Lakers waren hoffnungslos unterlegen und machten sich oftmals noch nicht einmal die Mühe, dem Gegner hinterher zu sprinten.
  • Teilweise ging es ziemlich wild hin und her. Das lag aber vor allem an den vielen Turnovern, nach denen beide Teams versuchten, auf's Tempo zu drücken. Wirklich Erfolg hatten damit aber nur die Rockets, während auf der anderen Seite die Bälle meist gleich wieder aus der Hand gegeben wurden.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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