NBA

Curry überragt bei seiner Heimkehr

Von SPOX
Stephen Curry (u.) und Kemba Walker (o.) lieferten sich ein außergewöhnliches Duell ab
© Getty

In seiner Heimat spielt Stephen Curry groß auf, trotzdem reicht es für die Warriors nicht zum Sieg in Charlotte, weil auch Currys Kontrahent brilliert. Doc Rivers stellt das System der Los Angeles Clippers erfolgreich um, die Blazers sind nach der Niederlage gegen die Mavs wieder zurück in der Erfolgsspur und bei den Grizzlies sorgt ein Ex-BBL-Star für Furore.

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Charlotte Bobcats (10-11) - Golden State Warriors (12-10) 115:111 (BOXSCORE)

Spektakuläres Point-Guard-Duell in Charlotte. Obwohl Stephen Curry bei der Rückkehr in seine Heimatstadt der alles überragende Mann war und 43 Punkte sowie 9 Assists auflegte, konnte er die Warriors nicht zum Sieg führen. Das hatte mehrere Gründe. Einer war sein Kontrahent Kemba Walker. Der Bobcats-Point-Guard kam auf 31 Punkte, 5 Rebounds und 5 Assists.

Die beiden Point Guards lieferten sich in der zweiten Halbzeit ein Duell der Extraklasse. Zur Halbzeit waren die Bobcats bereits mit 12 Punkten Vorsprung in Führung und bauten diesen im dritten Viertel aus, doch dann trat Curry ins Rampenlicht und führte die Warriors mit 32 Punkten in der zweiten Hälfte fast noch zum Sieg, wäre da nicht Walker gewesen, der seinerseits 27 Punkte in der zweiten Halbzeit auflegte.

Ansonsten machten vor allem die Ballverluste, von denen sich Curry ebenfalls vier leistete, den Unterschied. Die Warriors leisteten sich 15 Ballverluste, was zu 21-Bobcats-Punkten führte, Charlotte dagegen kam nur auf 7 Turnover, woraus 4 Punkte der Warriors resultierten. Neben Walker machte auch Josh McRoberts (11 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists) ein gutes, ausgeglichenes Spiel. Bei den Warriors fiel noch David Lee (14 Punkte, 16 Rebounds) mit einem Double-Double auf.

Philadelphia 76ers (7-15) - L.A. Clippers (14-8) 83:94 (BOXSCORE)

Was es heißt, einen guten Head Coach zu haben, merken die Clippers in ihrer derzeitigen Situation. Da fast die gesamte angestammte Backcourt-Rotation ausfällt (u.a. J.J. Redick, Matt Barnes und Reggie Bullock) müssen die Clippers ihr System modifizieren. Während so etwas Vinny del Negro die letzten Jahre noch vor unlösbare Probleme brachte, reagiert Doc Rivers gut auf die Situation und macht das Spiel der Clippers langsamer und größer.

"Wir dürfen uns von nichts beunruhigen lassen und müssen uns einfach weiterschleifen", sagte der Coach im Anschluss. Dass er zur Umsetzung seiner Ziele Chris Paul an seiner Seite weiß, ist natürlich von Vorteil. Der Point Guard kam wieder auf überragende 25 Punkte und 13 Assists. Die meisten seiner Vorlagen fanden Blake Griffin, der auf 26 Punkte, 8 Rebounds und 3 Blocks kam und mal wieder zeigte, dass er mittlerweile viel mehr kann als nur Slam Dunks im Korb unterzubringen.

Die Sixers, die zum dritten Mal in Folge ohne Rookie Michael Carter-Williams auflaufen mussten, machten es den Clippers aber auch nicht so schwer. Auch wenn die Einstellung in der Defensive stimmte, fand man keine Antwort auf die Reboundüberlegenheit von DeAndre Jordan (11 Punkte, 21 Rebounds) und war abgesehen von Evan Turner (25 Punkte, 8 Rebounds) in der Offensive zu ineffizient (35,9 Prozent verwandelte Feldwürfe).

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Washington Wizards (9-11) - Denver Nuggets (13-8) 74:75 (BOXSCORE)

Derart wenig Punkte hätte man in diesem Spiel wohl nicht erwartet, immerhin erzielen die Nuggets durchschnittlich 104 Punkte pro Spiel, mehr machen nur 5 andere NBA-Teams. Und auch die Wizards gehören mit 99,5 Punkten pro Spiel hier nicht zum unteren Drittel. Dennoch lieferten sich die beiden Mannschaften einen zähen Kampf.

Am Ende konnten sich die Nuggets, die so wenige Punkte wie noch nie in dieser Saison erzielten, auf ihre Ausgeglichenheit und Kenneth Faried (6 Punkte, 7 Rebounds) verlassen. Der Power Forward sorgte mit einem Block auf der einen Seite und einem anschließenden Dunk im Fast Break 33 Sekunden vor Schluss für die entscheidende Szene des Spiels. Vorher hielten vor allem Nate Robinson (16 Punkte, 4 Steals) und Wilson Chandler (17 Punkte, 8 Rebounds) Denver im Spiel.

Nuggets-Coach Brian Shaw war jedenfalls zufrieden. "Wir waren in der Lage, sie defensiv zu stoppen, wenn wir es brauchten. Gerade am Ende des Spiels haben wir das gut gemacht, auch wenn wir nicht einmal 80 Punkte erzielen konnten", freute sich der Head Coach. Vor allem Nate Robinson nahm seinen defensiven Job sehr ernst und folgte Gegenspieler John Wall (20 Punkte, 8 Assists, 3 Steals) auf Schritt und Tritt.

Memphis Grizzlies (10-10) - Orlando Magic (6-15) 94:85 (BOXSCORE)

Noch schlimmer als die Clippers sind derzeit die Grizzlies dran. Neben Marc Gasol fehlten gegen die Magic auch Hustle-Player Tony Allen und Ed Davis, außerdem ereilte Memphis die Nachricht, dass Quincy Pondexter mit einer Stressfraktur im rechten Fuß wohl für den Rest der Saison ausfällt. Das alles machten die Grizzlies wie immer durch unermüdlichen Einsatz wett und sie konnten sich auf einen Ex-BBL-Star verlassen.

Jon Leuer (16 Punkte, 12 Rebounds) führte Memphis gemeinsam mit Zach Randolph, der auf 19 Punkte und 12 Rebounds kam, zum wichtigen Sieg nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge. "Es gibt Jungs, die jetzt einen Schritt nach vorne machen. Das brauchen wir. Wir brauchen jetzt jeden", freute sich auch Randolph über die Leistung des früheren Frankfurt Skyliners.

Orlando musste sich vorwerfen, den ersten Durchgang verschlafen zu haben. Lediglich 30 Punkte erzielten die Magic in der gesamten ersten Hälfte. Arron Afflalo (17 Punkte, 5/16 FG) hatte dieses Mal mit seinem Wurf zu kämpfen, dafür kam Andrew Nicholson auf 19 Punkte und 11 Rebounds. "Wenn wir weiter gesund bleiben und lernen zusammenzustehen, dann können wir alle Hindernisse bewältigen", gab sich Glen Davis (16 Punkte, 9 Rebounds) trotz der Niederlage optimistisch.

Utah Jazz (4-19) - Portland Trail Blazers (18-4) 94:105 (BOXSCORE)

Das beste Team der Western Conference traf auf das schlechteste Team und wie erwartet setzten sich die Blazers relativ mühelos durch. Bis zur Halbzeit hielten die Jazz mit, ehe Portland dank einer wichtiger Punkte einen Vorsprung erarbeitete und sich somit den besten Franchise-Start seit 23 Jahren bescherte.

"Wir wussten, dass es ein hartes Spiel wird, weil wir ja erst vor wenigen Tagen schon einmal gegen sie gespielt hatten und sie zuhause ein besseres Team sind. Obwohl wir offensiv nicht unseren besten Abend hatten, haben wir unseren Job erledigt", analysierte Point Guard Damian Lillard (18 Punkte, 5/14 FG) das Spiel nüchtern. In der Tat hatten die Blazers dieses Mal etwas mehr Probleme als vor vier Tagen, als sie die Jazz mit 32 Punkten Differenz aus der eigenen Halle fegten. Am Ende konnten sie sich aber wieder auf den hocheffizienten LaMarcus Aldridge (24 Punkte, 6 Rebounds) verlassen.

Bei den Jazz machte Alec Burks (20 Punkte, 8/11 FG) ein starkes Spiel von der Bank. Trey Burke brachte sich mit 15 Punkte, 6 Rebounds und 5 Assists weiter ins Rookie-of-the-Year-Rennen. Enes Kanter (19 Punkte, 5 Rebounds) haderte am Ende mit den glücklichen Würfen der Blazers. "Da spielst du 22 oder 23 Sekunden lange gute Defense und sie treffen diese verrückten Würfe. Das ist hart, aber so ist Basketball. Wir dürfen da nicht drüber nachdenken, wir müssen einfach lernen, Spiele am Ende zu entscheiden", so der Türke.

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