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"Die Heat haben nichts gefunden"

Von SPOX
Mario Chalmers war einer der Hauptgaranten für den deutlichen Heat-Sieg in Spiel 2
© getty
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Nach einem solch deutlichen Erfolg müssen wir uns die Frage stellen: Haben die Heat ein Rezept gegen die Spurs gefunden?

Pawel Weszka, NBA Africa: Noch nicht, aber die Umstellungen nach der Niederlage in Spiel 1 waren nicht zu übersehen. Spoelstras taktische Maßnahme Parker von Beginn an bei jedem Pick-and-Roll zu doppeln, hat nahezu perfekt funktioniert. Die Heat zwangen den Franzosen den Ball genau dorthin zu spielen, wo sie ihn in der Verteidigung gerne haben wollten. Ich erwarte mir allerdings, dass Pop die richtigen Schlüsse daraus ziehen wird und San Antonio in Game 3 wieder völlig anders auftreten wird.

Adriano Albuquerque, NBA Brazil: Ich denke nicht, dass die Heat irgendetwas gefunden haben. Tony Parker war einfach nur mies drauf, Mario Chalmers erwischte auf der Gegenseite allerdings einen Sahnetag. Zudem haben Miamis Schützen außerordentlich gut getroffen. Allen und Miller spielen bereits die gesamten Playoffs über unglaublich inkonstant. Ich bleibe dabei: der Erfolg der Heat steht und fällt mit ihrer Treffsicherheit von Außen.

Hanson Guan, NBA China: Du musst deinen Gegner so gut kennen, wie dich selbst. Die Heat haben scheinbar an den richtigen Schrauben gedreht und San Antonio lediglich 84 Punkte erlaubt, Tiefstwert in den diesjährigen Playoffs. Sie haben dabei vor allem Parker und Duncan (zusammen 8/21 aus dem Feld) gut aus dem Spiel genommen. Die 22 erzielten Punkte kommen bei Weitem nicht an die 41 aus Spiel 1 heran.

Philipp Dornhegge, NBA Deutschland: Ich denke nicht, dass Miami ein Rezept gefunden hat. Die Spurs fanden viel eher zu keinem Zeitpunkt ihren Rhythmus. Natürlich lag dies zum einen an der aggressiven Heat-Defense, ich glaube allerdings, dass das Auftreten von Ginobili und Parker einen genauso großen Anteil daran hatte. Beide spielten schlampig, wobei vor allem der Argentinier immer wieder den Rhythmus der Spurs durchbrach. Sei es durch Ballverluste, schlechte Plays oder Pässe, die nicht einmal annähernd in den Shooting Pockets seiner Teamkameraden landeten. Insgesamt einfach ein furchtbares Spiel von San Antonio.

Stefanos Triantafyllos, NBA Greece: Es ist noch zu früh, um so etwas zu behaupten. Man konnte erwarten, dass die Heat nach der Pleite im ersten Spiel eine Reaktion zeigen und intensiver agieren würden. Die Spurs sahen dagegen vor allem im zweiten Durchgang etwas müde aus und nutzten ihre Mismatch-Möglichkeiten nur unzureichend aus. Miami war deutlich überlegen und deshalb ist die Serie nun ausgeglichen, nicht mehr und nicht weniger. Die nächste Begegnung in San Antonio wird wieder ein ganz neues Szenario bieten.

Akshay Manwani, NBA India: Ich denke nicht, dass die Heat ein spezielles Rezept gegen die Spurs gefunden haben. Sie waren in Spiel 2 einfach die deutlich bessere Mannschaft. Vor allem ihre Verteidigung war wesentlich aggressiver, was die vielen Spurs-Turnover ja auch verdeutlichen. Zudem warf Miami in Game 1 ungewohnt schwach aus der Distanz (8/25 Dreier), obwohl sie eigentlich zu den besseren Teams bei dieser Disziplin gelten. In Spiel 2 hat das ja wieder ganz anders ausgesehen (10/19 Dreier). Ich glaube aber, dass Miami noch wesentlich besser spielen kann. Wenn sie allerdings weiterhin in der Verteidigung so auftreten, ihre offenen Würfe vorne versenken und zudem noch öfters zum Korb ziehen, dann sieht es gut für Miami aus. So weit sind wir aber noch nicht.

Davide Chinellato, NBA Italia: Nein, ich bin der Meinung, dass die Spurs einfach einen sehr schlechten Tag erwischt haben. Vor allem die Big Three erlebte einen Albtraumabend (27 Punkte, 10/33 FG, Duncans schlechteste Shooting-Performance in einem NBA-Finale). Hinzu kam, dass auch der Rest des Teams beim 33:5-Run von Miami nicht wirklich gut aussah. Dabei spielten die Heat vor diesem Zwischenspurt nicht sonderlich gut, hielten das Tempo allerdings durchgehend hoch und nutzten dann die sich bietende Gelegenheit eiskalt. Miami machte genau das, was verlangt wurde: LeBron wurde ordentlich unterstützt, die Scharfschützen steuerten ihren Anteil bei und Bosh und Wade knüpften annähernd an ihre Bestform an. Trotzdem erwarte ich, dass die Spurs in San Antonio aufdrehen werden. Dies wird eine lange Serie werden.

Aldo Avinante, NBA Philippines: Ich denke nicht. Man kann die ganze Serie nicht nach einem einzigen Sieg beurteilen. Beide Teams werden sich von Spiel zu Spiel taktisch umstellen, um ihre Chancen auf den Titel zu erhöhen. Pop und Spo werden sich dabei sowohl während, als auch zwischen den Partien eine virtuelle Schachpartie liefern. Zusammen mit ihrem jeweiligen Coaching Staff werden sie versuchen, die richtigen Schlüsse zu ziehen und die Fehlerquellen zu minimieren.

Selcuk Aytekin, NBA Türkiye: Die Heat spielten fantastisch, weil LeBron von Chalmers und Bosh endlich die dringend benötigte Unterstützung erhielt. Wer weiß, vielleicht haben die Spurs Miami nach dem Auftaktsieg etwas auf die leichte Schulter genommen oder sich nicht mehr ganz so intensiv auf ein kämpferisches Heat-Team vorbereitet. Vor allem Parker, Duncan und Ginobili waren äußerst ineffektiv. Jetzt geht die Serie allerdings nach San Antonio und ich bin mir sicher, dass die Spurs vor heimischer Kulisse wieder ein ganz anderes Gesicht zeigen werden.

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