NBA

"Anthony war in dieser Saison wertvoller"

Von SPOX
Carmelo Anthony verhinderte die erste einstimmige MVP-Wahl der NBA-Historie
© getty

Nachdem LeBron James aufgrund einer Stimme daran scheiterte, die erste einstimmige MVP-Wahl der NBA-Historie zu gewinnen, hat sich jetzt der abtrünnige Journalist erklärt. Er liefert eine nachvollziehbare Begründung, warum er für Carmelo Anthony gestimmt hat.

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Nachdem allgemein davon ausgegangen worden war, dass ein New Yorker Medienvertreter gegen den Strom geschwommen sein muss und James selbst sogar verkündete, dass er den "Übeltäter" kenne, darf man doch einigermaßen überrascht sein, dass der einzige Journalist, der nicht für James stimmte, aus Boston kommt.

Am Montag erklärte sich Gary Washburn vom "Boston Globe" in einem eigens angefertigten Feature mit dem Titel "Why my MVP vote went to Carmelo Anthony".

Darin zeigt sich Washburn selbst einigermaßen überrascht, dass nur er nicht für James stimmte: "Ich wusste, ich würde einer Minderheit angehören. James war der Favorit und ist ohne Zweifel der beste Spieler der NBA. Aber ich war völlig perplex, als ich erfuhr, dass Kevin Durant, Chris Paul oder sogar Kobe Bryant nicht auch ein oder zwei Stimmen bekommen haben."

Seine Wahl sei kein Statement gegen LeBron James gewesen, auch habe er keine Ahnung gehabt, wer für den inzwischen viermaligen MVP stimmen würde: "Ich bin ja nicht rumgelaufen und habe jeden gefragt, wie er votet. Aber ich war einfach der Meinung, dass das, was Carmelo Anthony in diesem Jahr geleistet hat, meine Stimme verdient hatte. Immerhin hat er die Knicks zum ersten Divison-Titel nach 19 Jahren geführt."

Washburn: James kann sieben MVP-Titel gewinnen

Washburn begleitet die NBA seit vielen Jahren und gibt an, dass es nun mal passieren könne, dass in einem bestimmten Jahr ein Spieler ungewöhnlich Großes leistet.

Als Beispiel führt Washburn in seinem Text Karl Malone an, der 1997 zum MVP gewählt wurde, obwohl der landläufigen Meinung nach Michael Jordan zu diesem Zeitpunkt der klar beste Spieler der Liga war.

"Ich bin ja nicht der Meinung, dass Anthony der beste Spieler der Liga ist, sondern dass er in dieser Saison der wertvollste war", so Washburn. "Er hat am 2. April 50 Punkte gegen Miami erzielt und im ganzen April 36,9 Punkte pro Spiel, während die Knicks um Platz zwei im Osten gekämpft haben. Dass er aktuell in den Playoffs große Probleme hat, ist aus meiner Sicht ein ungültiges Gegenargument. Zumal ich meine Stimme schon vor einigen Wochen abgegeben hatte."

Washburn gratulierte James zu seiner tollen Saison und kann sich vorstellen, dass er als erster Spieler überhaupt sieben MVP-Titel gewinnen wird. "In diesem Jahr aber war Anthony aus meiner Sicht wertvoller als James", erklärt Washburn. "Die Knicks wieder zu einem Topteam zu machen, war sicher keine leichte Aufgabe. Daher hat Melo meine Stimme verdient."

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