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LeBron James: "Flops habe ich nicht nötig"

Von Philipp Dornhegge
LeBron James muss sich auch in Spiel vier auf eine harte Gangart der Chicago Bulls einstellen
© getty

Vor Spiel vier der Eastern-Conference-Semifinals-Serie gegen die Miami Heat wird Tom Thibodeau, Trainer der Chicago Bulls, zur Kasse gebeten. Seine Kritik an den Schiedsrichtern stieß der Liga sauer auf, LeBron James reagiert dagegen gleichgültig. Kampfansagen der Bulls und Verletzungen auf beiden Seiten bestimmen vor dem vorentscheidenden Spiel im United Center die Schlagzeilen.

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Nach Forward Taj Gibson hat es nun auch Coach Tom Thibodeau erwischt: Der Coach der Chicago Bulls wurde von der NBA zur Kasse gebeten.

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Nachdem Gibson in Spiel zwei noch auf dem Court einen Schiedsrichter massiv angegangen war, verschaffte sich sein Trainer im Anschluss an Spiel drei der Serie gegen die Miami Heat Luft: "Ich sehe ja, wie die Dinge laufen", so Thibodeau. "Wir bekommen einfach keine Pfiffe, so sieht die Realität aus."

Für diese Kritik an der vermeintlichen Ungleichbehandlung seiner Mannschaft durch die Unparteiischen muss Thibodeau nun 35.000 Dollar bezahlen.

Besonders sauer stieß ihm natürlich der Rauswurf von Nazr Mohammed auf, der sich nach einer Rangelei mit LeBron James zu einem Schubser hatte hinreißen lassen: "Von meiner Position aus habe ich einen Spieler floppen sehen", so Thibodeau. "Ich verstehe, dass man dafür ein Flagrant Foul gibt. Aber eine Disqualifikation? Nein."

James: "Flops habe ich nicht nötig"

Am Sonntag reagierte dann auch James auf die Vorwürfe, ein Schwalbenkönig zu sein: "Das habe ich nicht nötig. Ich spiele aggressiv, aber ich floppe nicht. So ein Typ war ich nie, ich weiß nicht einmal, wie das geht. Das nehme ich nicht an."

Der Superstar muss sich allerdings darauf gefasst machen, auch im kommenden Spiel vier in Chicago hart rangenommen zu werden. Denn, so Bulls-Flügelspieler Jimmy Butler über die physische Spielweise beider Teams: "So war es von Anfang der Serie an. Ich erwarte nicht, dass sich das jetzt ändert. Wir wollen wieder aggressiv sein."

Damit übernimmt Butler genau die Vorgaben, die Thibodeau ausgerufen hat: "Das ist Playoff-Basketball. Es ist doch ganz normal, dass es hoch hergeht und auch mal einer ein technisches Foul bekommt."

Saisonaus für Hinrich und Deng?

Ob der Underdog endlich wieder auf Kirk Hinrich und All-Star Luol Deng zurückgreifen kann, ist derzeit wiederum höchst zweifelhaft. Beide konnten in den vergangenen Tagen wenig trainieren, Dengs Probleme bleiben mysteriös.

"Ich habe versucht, wieder ein bisschen was zu machen, musste mich aber übergeben", so der Brite, der nach eigenen Angaben in den letzten Tagen rund 7 Kilo abgenommen hat. "Mein Körper reagiert derzeit nicht gut auf das, was ich tue."

Hinrichs Wadenprobleme sind ebenfalls kaum besser geworden. "Er konnte ein bisschen werfen und Radfahren, das war's", ist Thibodeau besorgt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht abzusehen, ob sie in dieser Serie überhaupt noch spielen können.

Joakim Noah wollte aber nicht lange lamentieren: "Wir müssen nicht über ihre Fähigkeiten und ihre Klasse reden. Auch nicht darüber, dass wir sie als Anführer vermissen", so der Center. "Ob sie ausfallen, können wir als Spieler nicht beeinflussen. Wir können nur mit maximaler Energie ins nächste Spiel gehen und alles tun, um zu gewinnen."

Keine Updates zu Derrick Rose

Einfach das nächste Spiel gewinnen: Das ist angesichts der Personalprobleme des sechsmaligen Meisters eine Aufgabe, die schon schwer genug ist. Davon zu träumen, den Meister ganz aus den Playoffs zu werfen, dürfen sich die Bulls ohne Derrick Rose einfach nicht erlauben.

Am Sonntag ist es exakt ein Jahr her, dass der Star des Teams wegen eines Kreuzbandrisses am Knie operiert wurde - und noch immer ist ein Comeback nicht in Sicht. Man ist es inzwischen gewohnt, keine regelmäßigen Updates zu bekommen, alles deutet darauf hin, dass Rose mit seiner Rückkehr bis zur neuen Saison warten wird.

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Sein in Aussicht gestellter Auftritt vor Spiel drei war wohl nur ein kurzer Hoffnungsschimmer. Derweil wird auf Seiten der Heat Dwyane Wade sicher spielen. Die Frage ist nur: wie?

Wie geht es Wades Knie?

Den zweiten Star Miamis plagen seit geraumer Zeit Kniebeschwerden, Wades Verfassung ist Gegenstand ständiger Spekulation.

Denn auch wenn in Spiel drei Norris Cole 18 Punkte machte und Chris Bosh eines seiner besten Spiele im Heat-Dress absolvierte, muss man konstatieren: Ohne Wade in Bestform wäre ein Repeat ungleich schwerer, die Pacers bzw. Knicks und der Western Conference Champion würden Miami wohl noch mehr abverlangen können als die personell gebeutelten Bulls.

In Spiel drei nahm Wade nur sieben Würfe und markierte 10 Punkte, dennoch glaubt er: "Hätte ich mehr werfen wollen, wären die Würfe gezwungen gewesen. Ich hab einfach versucht, meiner Mannschaft zu helfen. Manchmal muss man dafür zwei Verteidiger binden und den Ball zum freien Mitspieler passen."

Statistisch spielt Wade die schlechtesten Playoffs seiner Karriere. Für die Bulls wird das wohl reichen, ob in fünf, sechs oder sieben Spielen. Aber kann Miami so Meister werden?

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