NBA

Killer-Miller, Würgegriff-Affäre, 4-Point-Play!

Von Cliff Schmit
Reggie Miller und John Starks standen in den Neunzigern im Mittelpunkt zahlreicher Nickligkeiten
© getty
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1998 Eastern Conference Semifinals, Pacers 4-1: Nach einer zweijährigen Verschnaufpause duellierten sich die beiden Schwergewichte erstmals 1998 wieder in der zweiten Runde. Die Kräfteverhältnisse hatten sich mittlerweile jedoch verschoben.

In Abwesenheit des verletzten Ewing waren die Pacers klar favorisiert und ließen in fünf Spielen auch nichts anbrennen. Lediglich in Spiel 5 fügte Miller vor den Augen von Lee eine weitere seiner Heldentaten hinzu, als er fünf Sekunden vor Schluss Indiana per Dreier in die letztlich siegreiche Verlängerung rettete.

1999 Eastern Conference Finals, 4-2 Knicks: Das Aufeinandertreffen in den Conference Finals 1999 stand ganz im Zeichen der damaligen legendären Knicks-Truppe um Allan Houston, Latrell Sprewell und Larry Johnson. Selbst ohne den langzeitverletzten Ewing schaffte es New York dank eines 4-2 als erster und bisher einziger Nummer-8-Seed in die Finals.

Ohne Kontroverse sollte auch diese Serie nicht über die Bühne gehen. In Erinnerung bleibt vor allem "Grandma" Johnsons Vierpunktspiel kurz vor Ende von Spiel 3. Fünf Sekunden standen noch auf der Uhr als der Power Forward der Knicks hochstieg und gegen Antonio Davis zum Ausgleich einnetzte. Die Schiedsrichter entschieden zudem auf Foulspiel und Johnson entschied die Partie von der Linie für die Knicks.

Sehr zum Missfallen von Übeltäter Antonio Davis, der den Pfiff natürlich nicht verstehen wollte: "Ich habe ihn nicht gefoult. Hätte ich das vorgehabt, hätte ich es vor allem früher und härter getan."

2000 Eastern Conference Finals, 4-2 Pacers: Beim bisher letzten Aufeinandertreffen waren es dann erneut die Pacers die den besseren Ausgang für sich kannten. Und in einem gewissen Sinn schloss sich bei der Serie vor allem für Miller ein Kreis.

Sechs Jahre nach seinem ersten Gala-Auftritt im Big Apple lieferte der "Streaky Shooter" erneut eine Glanzleistung im MSG ab. 34 Punkte erzielte Miller, 17 davon im letzten Viertel, und war somit Hauptgarant eines 93:80-Erfolgs.

Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch die Presse eine größere Rolle bei der Zeichnung dieser Legende gespielt hat. Die Medien drängten die zwei Teams nämlich nur allzu gerne in Stereotypen.

Auf der einen Seite die Underdogs, die Helden aus dem stolzen, ländlichen und basketballverrückten Staat Indianapolis, die für die Small-Market-Teams stehen sollten und dem Spiel etwas "Menschliches" verleihen sollten. Demgegenüber standen die arroganten Bösewichte aus der Großstadt, aus dem Moloch New York, die alles und jeden zermalmen wollten.

Trotz aller Anfeindungen ist der Respekt stets geblieben. Bei Millers letztem Auftritt im MSG 2005 verabschiedeten die Zuschauer den Pacer mit stehenden Ovationen. Nach der Partie gab es sogar noch eine Umarmung zwischen Miller und seinem "Intimfeind" Lee.

Es bleibt natürlich abzuwarten, wie die heutigen Akteure um Carmelo Anthony und Paul George die Rivalität in die Gegenwart transportieren werden. Obwohl die meisten Spieler in den 90ern noch Schuljungen waren, ist es unvorstellbar, dass sie nichts von diesen legendären Auseinandersetzungen mitbekommen haben.

Sollte dies trotzdem der Fall sein, wird spätestens ein ganz spezieller Knicks-Fan die Akteure darauf hinweisen, was auf dem Spiel steht.

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