NBA

Jordan war Kobe in allen Belangen überlegen

Von Stefan Petri
Michael Jordan (l.) und Kobe Bryants zählen zu den besten Shooting Guards aller Zeiten
© getty

Der frühere Meistertrainer der Bulls und Lakers blickt in seinem neuen Buch auf seine Karriere zurück und vergleiche die Superstars Michael Jordan und Kobe Bryant. Das Ergebnis fällt eindeutig aus.

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Phil Jackson hat seine freie Zeit offenbar sinnvoll genutzt: Die Coaching-Legende, die 2011 nach dem Playoff-Sweep der Mavericks gegen die Lakers seine Karriere beendet hatte, meldet sich nun mit seinem neuen Buch "Eleven Rings: The Soul of Success" (Deutsch: "Elf Ringe: Die Seele des Erfolgs") zurück. Mit von der Partie sind auch die beiden Superstars Michael Jordan und Kobe Bryant. Im Vergleich schneidet "His Airness" dabei jedoch um einiges besser ab als die "Black Mamba".

Auszüge seines mittlerweile siebten Buches, das in den USA ab dem kommenden Dienstag in den Läden steht, hat nun die "Los Angeles Times" abgedruckt. Auf insgesamt 339 Seiten widmet sich Jackson offenbar auch einem detaillierten Vergleich seiner beiden prominentesten Schützlinge. Mit Jordan gewann er insgesamt sechs Titel (1991-1993, 1996-1998), mit Bryant war er fünfmal erfolgreich (2000-2002, 2009, 2010).

"Einer der größten Unterschiede zwischen diesen beiden Stars waren in meinen Augen Jordans überlegene Fähigkeiten als Leader", schreibt Jackson. "Manchmal konnte er zu seinen Teamkollegen sehr hart sein, aber nichtsdestotrotz war er ein Meister darin, das emotionale Klima des Teams allein durch die Aura seiner Anwesenheit zu kontrollieren."

Bryant schneidet dagegen nicht ganz so gut ab: "Kobe benötigte einige Zeit, ehe er das von sich behaupten konnte. Er konnte zwar große Reden schwingen, hatte aber die kalte Wahrheit dessen, was einen Anführer ausmacht, einfach noch nicht so verinnerlicht wie Jordan."

Jackson: Jordan war ein besserer Verteidiger

Auch in Sachen Defense und Treffsicherheit hält es Jackson, der sich in der Vergangenheit immer dagegen gewehrt hatte, Jordan und Bryant zu vergleichen, mit dem Star der Bulls: "Kein Zweifel, Michael war in der Defense härter und furchteinflößender. Er konnte sich durch jeden Screen kämpfen und fast jeden Spieler durch seine intensiven, unglaublich fokussierten Verteidigungsstil abmelden."

Bryant hätte zwar im Laufe seiner Karriere von Jordan gelernt, habe sich aber mehr auf seine Flexibilität und Cleverness verlassen und zu oft auf Steals spekuliert.

In Sachen Offense hätte Jordan das Spiel auf sich zukommen lassen, aber "wenn Kobe in der Offense einen schwarzen Tag erwischte, dann feuerte er einfach so lange weiter, bis die Würfe wieder fielen. Michael dagegen richtete seine Aufmerksamkeit dann auf die Defense, gute Pässe oder Screens, um dem Team zum Erfolg zu verhelfen."

Kobe zurückhaltend aufgrund seiner Jugend

Bryant habe anfangs Probleme gehabt, sich mit seinen Mitspielern anzufreunden, weil er der jüngste Spieler war und kein College besucht hatte. "Als Kobe zu den Lakers kam, hatte er abseits des Platzes keinen Kontakt zu seinen Teamkollegen. Das hat sich mit der Zeit allerdings geändert. Je älter er wurde, desto mehr Energie hat er investiert, um andere Spieler kennenzulernen"

Jordan sei im Gegensatz dazu von vornherein ein "charismatischer und geselliger" Typ gewesen: "Er liebte es, mit seinen Mitspielern und der Security Karten zu spielen, Zigarren zu rauchen und Witze zu machen."

Der Playoff-Spielplan im Überblick

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