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Spurs demontieren Grizzlies

Von Max Marbeiter
Manu Ginobili (Nr. 20) erzielte in Spiel eines gegen Memphis 8 Punkte
© getty

Die San Antonio Spurs haben gegen die starke Defense der Memphis Grizzlies offenbar das richtige Mittel gefunden. Beim deutlichen 105:83 (BOXSCORE) nahmen die Texaner Memphis zeitweise auseinander. Speziell Tony Parker war nicht zu stoppen.

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Was war vor Beginn der Serie nicht alles über Memphis' herausragende Defense gesprochen worden. Mit starkem Up-Tempo- und Teambasketball fand San Antonio allerdings ein absolut probates Mittel gegen das harte Spiel der Grizzlies.

Zudem hatten die Spurs in Tony Parker einen überragenden Playmaker und Topscorer (20 Punkte, 9 Assists). Kawhi Leonard steuerte 18 Zähler bei, Danny Green 16. Matt Bonner traf dazu starke 4 seiner 6 Dreier.

Für die Grizzlies traf Marc Gasol noch am effektivsten (15 Punkte, 7 Rebounds). Mike Conley kam auf 14 Zähler. Zach Randolph erwischte dagegen einen völlig gebrauchten Abend und traf nur einen seiner 8 Würfe.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Gregg Popovich beginnt wie gewohnt mit Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und Tiago Splitter.

Lionel Hollins schickt Mike Conley, Tony Allen, Tayshaun Prince, Zach Randolph und Marc Gasol zum Tipoff aufs Parkett.

5.: Die Spurs wollen direkt für klare Verhältnisse Sorgen. Hinten lässt San Antonio kaum etwas zu und bereitet den Grizzlies vorne durch extrem schnelles Spiel Probleme. Parkers Floater bringt die Spurs mit 16:6 in Führung.

10.: Da gelingt den Grizzlies schon mal ein Steal und dann das. Trotz Überzahl läuft Pondexter völlig übermotiviert in Neal hinein. Offensivfoul! Auf der anderen Seite trifft Bonner gleich zwei Mal von Downtown - 29:12 Spurs!

16.: Prince bringt die Grizzlies per Midrange Jumper etwas heran, doch Neal antwortet ebenfalls aus der Mitteldistanz. Auf der anderen Seite bekommt Memphis den Ball erneut nicht zu Randolph und produziert den Ballverlust. Der Big Man ist bislang völlig abgemeldet.

21.: Memphis bekommt seine Defense langsam etwas besser in den Griff. Auch vorne kommen die Grizzlies nun immer häufiger zum Brett durch. Gasol tankt sich durch - 45:30 San Antonio!

27.: Nach Duncans Fehlwurf bietet sich den Grizzlies die Gelegenheit zum Fast Break. Tony Allen hat es allerdings ein wenig zu eilig und produziert den nächsten Ballverlust. Beim nächsten Versuch räumt Duncan Marc Gasol ab. Memphis hat in der Offense weiter Probleme.

32.: Was ist hier los? Plötzlich wackeln die Spurs. Pondexter trifft von draußen und als Bayless kurz darauf einen 10:0-Run der Grizzlies per Fast-Break-Dunk abschließt, nimmt Gregg Popovich die Auszeit - 62:56 Spurs!

36.: Bis auf sechs Punkte war San Antonios Vorsprung bereits zusammengeschrumpft, doch die Grizzlies bekommen die Schützen der Texaner einfach nicht in den Griff. Schon wieder steht Bonner am Perimeter völlig frei und trifft den Dreier - 69:56 Spurs!

41.: Besser kann man als Team einfach nicht spielen! Der Ball läuft sensationell, und so trifft Neal schließlich von draußen. Zwar antwortet Pondexter ebenfalls aus der Distanz, doch auf der anderen Seite steht Leonard am Perimeter offen und trifft - 90:68 Spurs!

45.: Das Ding ist durch! Die Grizzlies liegen mit 26 Punkten zurück - heißt: Garbage Time! Die Reservisten erhalten noch einmal etwas Spielzeit.

San Antonio Spurs vs. Memphis Grizzlies: Hier geht's zum Boxscore

Der Star des Spiels: Tony Parker. Das Point-Guard-Duell sollte der Serie weitere Brisanz verleihen. Runde eins ging jedoch deutlich an Parker. Viel besser als der Franzose kann man eine Offense eigentlich nicht lenken. War es möglich, suchte er selbst den Abschluss, waren andere Gelegenheiten günstiger, fand er den offenen Mitspieler. Dazu legte Parker herausragende Quoten auf (9/14 für 20 Punkte) und verteilte 9 Assists.

Der Flop des Spiels: Zach Randolph. Der Forward verlebte in San Antonio wahrlich keinen angenehmen Abend, zu gut stellten die Spurs die Passwege in den Low Post zu. Randolph musste unter dem Korb um jeden Zentimeter kämpfen, rieb sich dabei aber so sehr auf, dass ihm in der Offense überhaupt nicht gelingen wollte. Nur einer (!) seiner 8 Würde fand schlussendlich sein Ziel. Damit fehlte den Grizzlies ein wesentlicher Bestandteil ihres Angriffsspiels.

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Die Analyse: Harte Arbeit. Noch härtere Defense. Effektives Verteidigen des Dreiers. Attribute, die Memphis während der Playoffs auszeichneten. Die Spurs konterkarierten diesen Eindruck zu Beginn allerdings äußerst erfolgreich. San Antonio hielt das Tempo speziell im ersten Viertel extrem hoch und erwischte die Grizzlies-Defense so wiederholt noch während ihrer Findungsphase.

Doch auch im Setplay hatte Gregg Popovich seinem Team den richtigen Plan mit auf den Weg gegeben. Die Spurs setzten ihre Screens so geschickt, dass Memphis' Big Man am High Post häufig den ballführenden Guard verteidigen mussten. Das erlaubte den Spurs wiederum, in die Zone zu ziehen und schließlich den freien Schützen am Perimeter zu finden.

Dank des geschickten Ballmovements kam die sonst so starke Dreier-Defense der Grizzlies zu selten hinterher. Gerade Matt Bonner nutzte die sich bietenden Räume effektiv und traf in der ersten Hälfte 3 seiner 4 Versuche aus der Distanz.

Nun wäre all das unter Umständen nur halb so tragisch gewesen, hätte Memphis wenigstens seine Offense ins Laufen gebracht. Allerdings wirkten die Grizzlies im Angriff teils sehr behäbig. Der Ball lief schlecht, offene Würfe hatten Seltenheitswert und auch das Low-Post-Scoring funktionierte nicht wie gewohnt.

Das größte Problem: Zach Randolph war am gegnerischen Brett überhaupt kein Faktor. San Antonios Defense meldete den Forward komplett ab. Randolph hatte Probleme, sich überhaupt erst freizumachen, um den Ball zu bekommen. Hatte er doch einmal die Chance zum Abschluss, wollten die Würfe einfach nicht fallen (1/8).

Abschreiben sollte man die Bären allerdings nie. Denn trotz zwischenzeitlich 20 Punkten Rückstand kämpfte sich Memphis zurück ins Spiel. Plötzlich funktionierte die Defense, man gewährte San Antonio kaum noch einfach Würfe und bekam vorne unerwartete Unterstützung durch Quincy Pondexter. 8 Punkte gelangen dem Forward während eines 10:0-Runs der Grizzlies, der Memphis schließlich bis auf 6 Zähler heranbrachte.

Nun findet man weit und breit aber wohl kaum ein erfahreneres Team als die Spurs, und so ließ sich San Antonio auch durch den kleinen Zwischensprint der Grizzlies nicht aus der Ruhe bringen. Die Texaner bekamen ihre Offense wieder in den Griff, verteidigten weiter konzentriert und stellten vor allem die Passwege auf Memphis' Big Men äußerst effektiv zu.

Dazu zelebrierte San Antonio wie gewohnt Teambasketball aller erster Güte. Die Spurs spielten starke 28 Assists, trafen unglaublich gut aus dem Feld (52,6 Prozent FG, 48,3 Prozent 3er) und gewannen Spiel eins der Western Conference Finals schließlich mehr als deutlich. Die Serie findet am Dienstag in San Antonio ihre Fortsetzung.

Der Playoff-Spielplan im Überblick

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