NBA

Duncan führt Spurs zum dritten Sieg

Von Philipp Dornhegge
Tim Duncan hielt sich in Spiel fünf bedeckt - und war am Ende doch der Mann des Abends
© Getty

Mit einem überzeugenden 109:91-Sieg (BOXSCORE) in Spiel fünf gegen die Golden State Warriors haben sich die San Antonio Spurs in Position gebracht, einmal mehr in die Conference Finals einzuziehen. Den Texanern fehlt dazu jetzt nur noch ein Sieg.

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Tony Parker führte die Spurs mit 25 Punkten und 10 Assists an, Kawhi Leonard (17) und Danny Green (16) halfen tatkräftig. Manu Ginobili kam ebenfalls auf 10 Punkte, Tim Duncan gelang wie Parker ein Double-Double (14 Punkte, 11 Rebounds).

Bei den Gästen stach Harrison Barnes mit erneut 25 Punkten heraus, Reservist Jarrett Jack kam auf 20 Zähler. Carl Landry war der einzige andere Spieler, der zweistellig punktete (16).

Stephen Curry spielte angeschlagen und schwach, der Star der Warriors kam nur auf 9 Punkte.

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Die Reaktionen:

Tony Parker (Spurs): "Curry ist der Kopf der Warriors. Jedes Mal, wenn er einen Dreier trifft, spornt das die ganze Mannschaft an. Wir haben einen guten Job gemacht, seine Kreise einzuengen. Und wir waren gut vorbereitet im dritten Viertel, das er so liebt. So müssen wir ihn noch einmal verteidigen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Beide Mannschaften spielen wieder wie zuletzt. San Antonio also mit Parker, Green, Leonard, Duncan und Splitter. Golden State beginnt mit Curry, Thompson, Barnes, Landry und Bogut.

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2.: Erstes Highlight durch Curry. Der Spielmacher der Warriors zieht in die Zone, passt dann mit der etwas schwächeren linken Hand hinter dem Rücken an die Dreierlinie - und Barnes garniert das Zuckerl mit dem Treffer von außen. 5:4 Warriors.

8.: Die Spurs drehen etwas auf, die Fans machen ordentlich Stimmung. Curry mit einem ungewöhnlichen Fehler im Spielaufbau, der Parker leichte Punkte beschert. Curry versucht, dies mit einem schnellen Dreier wieder wettzumachen, schiebt mit seinem Fehlwurf aber nur den nächsten schnellen Angriff der Gastgeber an. Leonard mit einem Jumper, 21:15 Spurs, Auszeit Warriors. Das AT&T Center kocht.

10.: Ginobili für drei, 15:0-Lauf für San Antonio! Barnes und Lee verkürzen auf 20:27, aber Leonard schlägt gleich mit einem Dreier zurück. 30:20 Spurs.

17.: Die Warriors haben sich nach dem ersten Viertel wieder gefangen. Currys Pass nutzt Landry zu einem Dunk, der das 44:42 bedeutet. Green schlägt zwar mit einem Dreier zurück, aber der nächste Traumpass Currys spielt Barnes unter dem Korb frei. 47:44 Spurs.

24.: Wildes Finish der ersten Hälfte! Beide Mannschaften haben in den letzten fünf Sekunden Chancen auf einen Korb. Zunächst nagelt Barnes Parkers Layup ans Brett, doch die Spurs lassen sich nicht hängen: Green verfolgt Jack bei dessen Spurt über das ganze Feld und blockt seinerseits den Layup. Weiter 54:51 Spurs.

28.: Curry ist völlig von der Rolle. Er wirft schlecht, jetzt verliert er auch noch den Ball. Die Spurs kommen ins Laufen, Leonard steigt zum Dunk hoch und holt Barnes aufs Poster! 64:58 Spurs.

29.: 7:0-Lauf der Spurs, bei dem Green erst einen Dreier versenkt und dann dunkt! 71:60 San Antonio, der Gastgeber übernimmt hier die Kontrolle.

41.: 6:0-Lauf von Barnes, die Warriors kommen noch mal. Immer wieder suchen sie jetzt ihren Rookie, der im Low Post einen exzellenten EIndruck hinterlässt. 90:82 Spurs.

44.: Den Warriors schwimmen hier endgültig die Felle davon. Ginobili nagelt - unter frenetischem Jubel der Fans - den nächsten Dreier rein, Golden State selbst bekommt kaum noch was gebacken. 102:84, hier passiert nichts mehr.

48.: In den letzten Sekunden trumpft sogar McGrady noch mal groß auf! Erst zieht er gegen Jefferson zum Korb und legt perfekt auf Blair ab, danach blockt er mit der Schlusssirene den Korbleger von Machado. 109:91, klare Sache für die Spurs.

San Antonio Spurs vs. Golden State Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Tim Duncan, und zwar aus historischen Gründen. Der Big Man startete verhalten in die Partie, nahm sich im Verlauf gerne zurück, um den groß aufspielenden Tony Parker, Danny Green und Kawhi Leonard den Vortritt zu lassen.

Und trotzdem hinterließ er mit starker Defense seine Duftmarke und hatten am Ende 14 Punkte und 11 Rebounds auf dem Konto. Mit seinem 143. Double-Double in den Playoffs zog er mit Wilt Chamberlain gleich und hat jetzt nach Magic Johnson (157) die zweitmeisten Double-Doubles der Playoff-Geschichte gesammelt.

Der Flop des Spiels: Stephen Curry. Klar, der Knöchel behindert den Star der Warriors. Aber wer spielt, der stellt sich automatisch der Kritik. In Spiel fünf hatte der Spielmacher überhaupt kein Wurfglück (4/14 Field Goals, 9 Punkte), Gegenspieler Danny Green stand ihm ständig auf den Füßen.

Und aufgrund der Verletzung hatte Curry nicht die Geschwindigkeit, Green im Dribbling zu schlagen. Im Gegenteil: Curry schien zu viel nachzudenken, ungewöhnliche Probleme beim Ballhandling führten für einen der besten Ballhandler der Liga zu 4 völlig überflüssigen Turnovers. In der Defense lief Curry ebenfalls nur hinterher.

Analyse: Einige der schlechtesten Wurfleistungen der Saison hatte Spurs-Coach Gregg Popovich nach vier Spielen gegen Golden State gesehen, irgendwann war San Antonio doch mal für ein Breakout Game fällig. Und genau das kam in Spiel fünf.

Der Gastgeber legte los wie die Feuerwehr, in der ersten Hälfte trafen die Rollenspieler sagenhafte 13 von 19 Würfen. Lediglich die drei Stars Tim Duncan, Tony Parker und Manu Ginobili hatten ihr Glück noch nicht gefunden.

Das tat aber wenig zur Sache, weil die Defense ebenfalls einen guten Job machte, zahlreiche Ballverluste generierte (14) und an den Brettern alles im Griff hatte (38:36 Rebounds). San Antonio stellte vor allem die Dreierschützen Steph Curry und Klay Thompson zu, die überhaupt nicht zur Entfaltung kamen (zusammen 6/22 aus dem Feld) und ihren Frust mit in die Defense nahmen, wo sie ein ums andere Mal bloßgestellt wurden.

Die Big Men Andrew Bogut, Carl Landry und David Lee machten einen ordentlichen Job, konnten sich aber nicht so in Szene setzen, wie man es schon in diesen Playoffs gesehen hatte. Und so war es an Jarrett Jack und Rookie Harrison Barnes, im Duo ein Comeback anzuschieben.

Jack aus dem Dribbling, Barnes vornehmlich im Low Post spielten überwiegend groß auf, doch nur diese beiden reichten einfach nicht, um mit der geballten Offensivpower der Spurs mitzuhalten. Zumal in der zweiten Hälfte auch Duncan, Parker und Ginobili auftauten.

Ein besonderes Lob gebührt allerdings Danny Green und Kawhi Leonard, die besonders in Halbzeit eins überragenden Basketball praktizierten und immer dann in Erscheinung traten, wenn das Spiel zu kippen drohte. Zusammen trafen die beiden Flügelspieler 13 von 18 Würfen, sammelten 10 Rebounds und 4 Steals.

Nach einer letztlich klaren Klatsche kehren die Warriors nach Hause zurück und müssen ihre Wunden lecken, um in Spiel sechs nicht aus den Playoffs geworfen zu werden.

Größter Hoffnungsträger ist derzeit eindeutig Harrison Barnes, dessen Leistungen in den Playoffs vielen die Augen geöffnet haben. Zum zweiten Mal in Folge machte der Rookie 25 Punkte. Der letzte Neuling, dem das in den Playoffs zuvor gelungen war: Tim Duncan.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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