NBA

Thompsons Dreier-Show sorgt für Ausgleich

Von Marc-Oliver Robbers
Klay Thompson (l.) erzielte allein in der ersten Hälfte 29 Punkte gegen die Spurs
© Getty

Die Golden State Warriors haben sich gut von der Auftaktniederlage bei den San Antonio Spurs erholt und Spiel 2 der Serie mit 100:91 (Boxscore) gewonnen. Damit haben die Kalifornier den Heimvorteil gestohlen. Klay Thompson war mit einer unglaublichen ersten Hälfte der Garant für den Sieg.

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Thompson erzielte 29 seiner 34 Punkte vor der Pause und traf insgesamt 8 seiner 9 Versuche von Downtown. Zudem sicherte sich der Shooting Guard 14 Rebounds und 3 Steals. Teamkollege Stephen Curry war nach seinen 44 Punkten in Spiel 1 dieses Mal nicht so dominant und kam auf 22 Punkte.

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Auf Seiten der Spurs zeigte Tim Duncan eine gute Partie. Der Veteran war mit 23 Punkten bester Werfer seines Teams. Tony Parker kam auf 20 Zähler, Kawhi Leonard erzielte ein Double-Double (11 Punkte, 12 Rebounds). Spiel 3 der Serie steigt am Freitag in Oakland. Sonntag gibt es Spiel 4 ab 21.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE bei SPOX.

Die Reaktionen:

Mark Jackson (Coach Warriors): "Spiel 1 hat uns besser gemacht. Wir sind nicht in Panik verfallen. Wir haben die Plays gemacht. Das ist ein großartiges Basketball-Team, das sich super coachen lässt und nie abschaltet."

Stephen Curry (Warriors): "Der Trainer hat und eine Amnesie in der Halbzeit verordnet. Wir sind ein junges Team und so etwas hilft vielleicht, die Dinge zu vergessen. Einfach weiterspielen, Spaß haben und nicht ins Grübeln kommen, wenn die 19-Punkte-Führung zu 6 zusammenschmilzt. So etwas passiert, wir spielen auswärts bei einem großen und erfahrenen Team, da kann man sich nie sicher sein."

Manu Ginobili (Spurs): "Was in Spiel 1 passiert ist, lag nicht an ihrer Unerfahrenheit. Es ist eines dieser Dinger, die extrem selten passieren. Wir hätten diesen Spiel eigentlich nicht gewinnen sollen. Sie kamen jetzt hungriger und mit mehr Entschlossenheit. Sie haben einfach einen besseren Job als wir gemacht."

Gregg Popovich (Coach Spurs): "Klay war einfach unglaublich. Viele seiner Würfe waren echt schwer. Einige natürlich sehr offen, aufgrund von unseren Fehlern, aber andere dafür richtig schwer, eng verteidigt oder ohne Balance, aber er hat sie versenkt. Darum geht es in den Playoffs, die Spieler müssen die Würfe versenken."

Klay Thompson (Warriors): "Es hat die ganze Dynamik der Serie verändert und wir haben die beste Heim-Atmosphäre der Liga. Sie sind die besten Fans, vor denen ich jemals gespielt habe. Mit einem 1-1 zurückzukommen und ihnen eine Show am Freitag zu bieten, bereitet mir jetzt schon Gänsehaut. Mit einem Ausgleich zurückzukehren und die Möglichkeit auf 3-1 zu erhöhen, bedeutet alles für uns."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Beide Coaches nehmen eine Veränderung vor. Bonner ersetzt Diaw auf der Center-Position der Spurs. Splitter ist wieder fit, kommt aber erst einmal von der Bank. Außerdem starten Parker, Green, Leonard und Duncan. Bei den Warriors darf Green das zweite Mal in dieser Saison von Beginn an ran. Center Ezeli muss weichen. Curry, Thompson, Barnes und Bogut komplettieren die Small-Ball-Aufstellung.

6.: Der Warriors-Backcourt dreht hier wieder mächtig auf! Curry schon mit zwei Dreiern. Und jetzt legt auch Thompson noch einen nach. 15:12 für Golden State!

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12.: Duncan mit einem Move, den er im Schlaf beherrscht! Zwei Schritte in die Mitte, Spin-Move und der Korbleger. Ezeli kennt ihn noch nicht und foult den Veteranen dabei. Der Freiwurf sitzt. 23:28 aus Sicht der Spurs.

17.: Die Warriors kommen ins Laufen und Thompson läuft heiß! Der Guard versenkt erst den offenen Dreier und legt im nächsten Angriff den Korbleger rein. Schon 17 Punkte für Thompson! 44:31 für Golden State!

24.: Einfach nur unfassbar! Thompson schnappt sich den Rebound, läuft los und nagelt den nächsten Dreier rein! 7 von 8 von Downtown! 29 Punkte! Und die Warriors führen mit 62:43!

33.: Die Spurs mit guter Defense und 6 schnellen Punkten. Leonard, Parker und Ginobili verkürzen auf 62:75.

35.: San Antonio ist wieder da! Erst versenkt Green den Dreier und dann legt Neal nach. Zudem packt Popovich die wenig elegante, aber effektive "Hack Bogut"-Taktik aus. Der Warriors-Center trifft nur 2 von 4 von der Linie und leistet sich sogar einen Airball! Nur noch 77:70 für Golden State.

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44.: Ginobili nimmt den Dreier und trifft! Auf der anderen Seite antwortet Curry mit dem Korbleger. 97:89!

47.: Popovich schenkt das Spiel ab und schickt die zweite Garde aufs Feld. Golden State gewinnt 100:91.

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Der Star des Spiels: Klay Thompson. Diese Vorstellung war einfach nur atemberaubend. Der Shooting Guard der Warriors zeigte eine unfassbare erste Hälfte und erzielte allein dort 29 Punkte. Thompson traf 8 seiner 9 Dreierversuche und dabei war es egal, ob er den Spot-up-Shooter gab oder die Würfe aus dem Dribbling nahm - sie fielen. Nach der Pause kühlte er zwar etwas ab, aber am Ende stand dennoch ein Career High von 34 Punkten. Zudem sicherte er sich 14 Rebounds und 3 Steals.

Der Flop des Spiels: Manu Ginobili. Im letzten Spiel war er noch der umjubelte Held. Auch dieses Mal versuchte er im Schlussviertel, dem Spiel die Wendung zu geben, aber das klappte nicht. Nach seiner Einwechslung verkürzte mit 5 schnellen Punkten den Rückstand auf 6 Zähler, scheiterte dann aber mit einem Dreier-Versuch. Zudem leistete er sich ein Offensiv-Foul und verlegte dann einen Korbleger. Die Aufholjagd war gestoppt. Ginobili wollte es erzwingen, aber das funktionierte nicht. Der Argentinier beendete das Spiel mit 12 Punkten und 4 Assists.

Analyse:

Nach der bitteren Double-Overtime-Pleite in Spiel 1 als die Warriors 4 Minuten vor dem Ende noch mit 16 Punkten geführten hatten, war man auf die Reaktion des jungen Teams gespannt. Wie hat das Team von Mark Jackson die Niederlage verkraftet? Die Antwort war: Ausgezeichnet!

Golden State legte los, als hätte es Spiel 1 nie gegeben. Curry und Thompson nahmen früh die Dreier und trafen. Die Spurs spielten dagegen viel über Duncan. Zusammen mit Parker zog der Veteran das altbekannte Pick-N-Pop-Spiel auf und kam so zu durchaus leichten Punkten. Generell sicherten sich die Spurs anfangs die Dominanz unter den Brettern. San Antonio holte im ersten Viertel 7 Offensiv-Rebounds und machte daraus 9 Punkte.

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Das konnte Jackson nicht gefallen. Der Warriors-Coach mahnte in den Pausen immer wieder die Rebound-Arbeit an und das zeigte Wirkung. In der Folge agierten seine Spieler viel konsequenter unter dem Korb und holten sich die Dominanz zurück. Dadurch kam Golden State immer wieder ins Laufen. Thompson war einfach unstoppable. Der Shooting Guard erzielte allein im zweiten Abschnitt 17 Punkte und traf bis zur Halbzeit unglaubliche 7 von 8 Dreiern.

Curry, der meistens von Green verteidigt wurde, hielt sich dagegen für seine Verhältnisse zurück, traf aber auch nicht so gut wie zuletzt. Sein Gegenüber Parker versuchte mit seinem Penetration Game, die Spurs im Spiel zu halten. Der Franzose zog immer wieder in die Zone und nahm die Fouls auf, aber dafür funktionierte das Ball Movement gar nicht. San Antonio verteilte in der gesamten ersten Hälfte nur 4 Assists. Dementsprechend deutlich fiel die Halbzeit-Führung der Warriors aus.

Die Spurs erhöhten die Intensität nach der Pause, verteidigten besser und kühlten so auch Thompson ab. Die Texaner kamen zu leichten Fastbreak-Punkten und verkürzten den Rückstand zwischenzeitlich auf 7 Punkte. Zudem hängten sie erst Bogut und dann später Ezeli jeweils früh das vierte Foul an. Den Warriors gingen so langsam die Big Men aus. Der angeschlagene Lee blieb dennoch auf der Bank. Also musste Bogut zurück aufs Feld und wurde das "Hacking-Opfer" der Spurs. Jackson nahm seinen Center daraufhin schnell wieder aus dem Spiel.

Curry hatte dagegen Probleme mit der engen Defense der Spurs. Im Schlussviertel stellte Popovich erneut Leonard gegen den Warriors-Guard und schränkte Curry damit ein. San Antonio schnupperte erneut am Comeback, ließ aber dann leichtfertig offene Chancen liegen. Ohnehin war das ein generelles Problem im Spiel der Texaner. Durch Parkers häufige Penetration bekamen die Teamkollegen viele offene Würfe, aber der Dreier wollte einfach nicht fallen. San Antonio traf nur 5 von 21 vom Perimeter.

So schaukelten die Warriors das Spiel dieses Mal nach Hause, auch weil sie nicht überdrehten und kühlen Kopf bewahrten. Golden State leistete sich nur halb so viele Ballverluste wie im ersten Spiel und besitzt nun den Heimvorteil. Am Freitag wechselt die Serie in die Bay Area.

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