NBA

Parker führt Spurs zum Sieg

Von Marc-Oliver Robbers
Tony Parker (r.) entschied das Duell der Point Guards dieses Mal für sich
© getty

Ein überragender Tony Parker hat die San Antonio Spurs zum 102:92-Sieg (Boxscore) bei den Golden State Warriors geführt. Der französische Superstar erzielte allein in der ersten Halbzeit 25 Punkte und stand am Ende bei 34 Zählern. Damit haben die Texaner mit 2:1 wieder die Führung in der Serie übernommen und den Heimvorteil zurückerobert.

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Die Kräfteverhältnisse in der Serie sind vorerst wieder zurechtgerückt. San Antonio zeigte eine sehr souveräne Leistung und spielte anders als in den ersten beiden Spielen mit mehr Einsatz und Leidenschaft. Zudem lief der Ball viel besser durch die Reihen. Der Warriors-Backcourt um Stephen Curry (16 Punkte, 8 Assists) und Klay Thompson (17 Punkte, 8 Rebounds) war über weite Strecken abgemeldet.

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Neben Parker überzeugte vor allem Tim Duncan mit 23 Punkten und 10 Rebounds. Manu Ginobili (12 Punkte) und Boris Diaw (9 Punkte, 4/5 aus dem Feld) sorgten für Entlastung von der Bank. Auf Seiten der Warriors zeigte Andrew Bogut eine gute Partie und kam trotz Foulproblemen auf 11 Punkte und 12 Rebounds.

Beide Teams bangen allerdings vor Spiel 4 um ihre Superstars Parker und Curry. Parker verletzte sich am linken Unterschenkel und wurde in der zweiten Halbzeit nur noch dosiert eingesetzt und Curry knickte im vierten Viertel wieder einmal um. Dieses Mal war es der linke Knöchel. Der Guard spielte zwar die Partie zu Ende. lief aber unrund.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Wieder wechseln beide Coaches ihre Formationen. Die Warriors starten wie im ersten Spiel mit Ezeli für Green. Dazu laufen Curry, Thompson, Barnes und Bogut auf. Spurs-Coach Popovich bringt Splitter von Beginn an. Bonner muss dafür wieder auf die Bank. Außerdem stehen Parker, Green, Leonard und Duncan auf dem Feld.

6.: Geht das schon wieder los? Curry steht bei 2 von 2 vom Perimeter! Auch sonst über nimmt der Guard sofort wieder das Kommando. Doch Parker hält dagegen. 15:14 für die Warriors.

11.: Bei Golden State fällt der Wurf nicht. Dagegen zeigt Parker ein richtig starkes erstes Viertel. Der Dreier sitzt! 11 Punkte für den Franzosen! Landsmann Diaw legt noch einen nach. 28:21 für San Antonio.

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12.: Unfassbar! Parker zieht zum Korb, wird dabei von Green gefoult, aber schmeißt den Ball in absoluter Schräglage Richtung Korb und der Ball ist drin. Den Freiwurf setzt er zwar daneben, aber 32:25 für die Spurs.

18.: Es ist bislang eine einzige Parker-Show! Der Guard erzielt 8 Zähler in Serie und steht schon bei 21 Punkten. Thompson findet defensiv einfach kein Mittel gegen den Superstar. 46:37 für San Antonio!

23.: Curry bedient Barnes, der mit einem krachenden Dunk abschließt. Ginobili leistet sich ein Offensivfoul und foult dann auch noch Jack beim Wurf. Der Bonus-Freiwurf sitzt. 48:51 aus Sicht der Warriors.

30.: Und da ist der Ausgleich! Die Warriors kommen besser aus der Kabine und knabbern den Rückstand langsam ab. Currys weiter Dreier bringt den Ausgleich! 65:65!

33.: Duncan setzt einen guten Block, Ginobili bekommt den offenen Wurf aus dem Dribbling und trifft. Barnes foult ihn dabei. 73:65! Die Spurs setzen sich wieder ab.

38.: Die Warriors sind wieder da! Thompson nagelt den Dreier aus der Ecke rein. Dann blockt Bogut Duncan und Green trifft mit Foul. 79:78 für San Antonio.

42.: Wow! Die Shot Clock läuft ab, Duncan nimmt den Fade Away trifft und wird dabei von Bogut gefoult. Der Freiwurf sitzt auch. 88:79!

48.: Jack mit einem leichten Ballverlust. Die Warriors kommen nicht mehr ran. San Antonio erobert sich den Heimvorteil zurück.

Golden State Warriors vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Tony Parker. Es wird den Superstar der Spurs gewurmt haben, dass Curry und Thompson in den ersten beiden Spielen heißliefen. Parker drehte von Beginn an auf, und war von Thompson nie zu halten. Immer wieder verschaffte er sich aus dem Dribbling heraus Platz und versenkte die Würfe eiskalt. Zur Halbzeit hatte er bereits 25 Zähler auf dem Scoreboard stehen. Nach dem Wechsel hielt er sich etwas zurück, setzte aber in den entscheidenden Momenten erneut die Nadelstiche. Im Schlussviertel verletzte er sich aber am linken Unterschenkel und wurde nur noch dosiert eingesetzt. Mit 32 Punkten, 5 Assists und 5 Rebounds war Parker der dominierende Mann auf dem Feld.

Der Flop des Spiels: Klay Thompson. Nach seiner Gala in San Antonio wirkte Thompson dieses Mal irgendwie gehemmt und gleichzeitig wurde er viel enger verteidigt. Es dauerte 10 Minuten bis der Guard überhaupt erst seinen ersten Wurf nahm. Der erste Treffer folgte Mitte des zweiten Viertels. Thompson wirkte leicht ratlos. Die ganze Körpersprache strahlte wenig Selbstbewusstsein und Überzeugung aus. Nach der Pause steigerte er sich zwar, aber die Quote aus dem Feld (7/20) blieb unter seinem Schnitt. Thompson war kein Faktor im Spiel und stand am Ende bei 17 Zählern und 8 Rebounds.

Analyse: Es war ein völlig anderes Spiel. Anders als in den ersten beiden Partien übernahmen die Spurs gleich das Kommando. Die Intensität war spürbar höher. Duncan leistete sich bereits in der ersten Minute ein technisches Foul nach einem Schubser gegen Bogut und Parker wollte nicht erneut im Schatten des Warriors-Backcourts stehen.

Der Franzose spielte eine atemberaubende Halbzeit, traf 11 seiner 14 Würfe und ging mit 25 Punkten in die Pause. Thompson, der Parker überwiegend verteidigte, bekam überhaupt keinen Zugriff. Zudem funktionierte bei San Antonio das Ball Movement wieder. Der Ball wurde viel gepasst und so häufig der freie Mann gefunden. Die Quote aus dem Feld war im ersten Viertel extrem gut (58,1 Prozent).

Das sah bei den Warriors ganz anders aus. Weder Curry noch Thompson fanden in der ersten Halbzeit zu ihrem Spiel. Green verteidigte stark gegen Curry, der keine einfachen Würfe bekam. Generell war San Antonios Verteidigung am Perimeter kein Vergleich zu den ersten beiden Spielen. Das Backcourt-Duo lieferte nur 12 Punkte in der ersten Hälfte, in Spiel 2 waren es zur Halbzeit bereits 42 Zähler.

Hoffnung machte vor allem die Bank von Golden State. Lee kam als Energizer rein und war dabei nicht nur Fan-Anheizer, sondern punktete auch gleich (5 Zähler ind 3 Minuten). Gleiches galt für Jack, der Ruhe ins Spiel brachte. Daher war der Rückstand zur Pause vergleichsweise gering.

Die Warriors kamen besser zurück, Bogut arbeitete gut unter den Brettern und der Backcourt kam endlich besser ins Spiel. Dazu verlor San Antonio den unglaublichen Shooting Touch der ersten Hälfte. Golden State fand dadurch zum gefürchteten Transition Game. Currys Dreier sorgte für den Ausgleich. Im Angriff zuvor kassierte allerdings Bogut nach einem sauberen Block sein 4. Foul und musste auf die Bank.

Ohne ihren Center gab es einen Bruch im Spiel Warriors. Gleichzeitig taute Ginobili auf. Der Argentinier trat in den ersten 24. Minuten kaum in Erscheinung, war aber dann der Initiator des 11:0-Laufs. In allen drei Vierteln drehten die Spurs gegen Ende auf. 16:2 im ersten, 6:0 zur Halbzeit und 14:4 am Ende des dritten Durchgangs.

Eine Entscheidung war das aber nicht. San Antonio leistete sich drei schnell Turnover, die Golden State gnadenlos ausnutzte. Die Warriors verkürzten erneut bis auf einen Zähler, konnten die Konzentration dann aber nicht hochhalten. Im Angriff spielten sie es nicht klar aus und defensiv ließen sie zu viele Second-Chance-Opportunities zu. Mit zwei Dreiern von Green und Parker zogen die Spurs erneut davon und dieses Mal kamen die Warriors nicht zurück.

San Antonio gewinnt Spiel 3 und erobert sich den Heimvorteil zurück. Parker in der ersten und Duncan in der zweiten Halbzeit sind die Garanten für den Sieg. Bei den Warriors schaffen es Curry und Thompson nicht, an die Leistungen der letzten Spiele anzuknüpfen.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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