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"New York kann Miami schlagen"

Von SPOX
Stefan Kretzschmar hält - wie die NBA.de-Redaktion - Miami für den absoluten Titel-Topfavoriten
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These: Miami kann die Championship Parade schon planen

Philipp Dornhegge: Ich befürchte schon. Und damit will ich gar nicht sagen, dass ich die Heat verlieren sehen will. Aber etwas Spannung wäre schon schön. Doch bei der Art und Weise, wie sich die Pacers zuletzt präsentierten, fallen die schon mal raus. Bleibt im Osten nur noch New York, das aber zu schlecht verteidigt, um eine Serie mit Miami zu überleben. In der Offensive sind die Knicks vermutlich gut vorbereitet, aber man darf nicht vergessen, dass die alten Herren über Boston und Indiana in die Conference Finals gehen. Und da könnten einige Spieler schon auf dem Zahnfleisch gehen. Und im Westen? Da sehe ich sowieso kein Team, dass die Heat schlagen kann. Die Thunder, das haben die Duelle in diesem Jahr gezeigt, haben immer noch keinen Plan, wie man den Meister bezwingen kann. San Antonio wird die Finals nicht erreichen. Und alle anderen sind zu grün oder zu schlecht. Ich hatte den Lakers einen Finals-Run zugetraut. Mit Kobe und den Twin Towers wäre einiges möglich gewesen. Das hat sich aber leider Gottes erledigt. Nein, Miami wird souverän Meister, LeBron James wird MVP und wir diskutieren wieder den ganzen Sommer nur darüber, ob LeBron jetzt auf Jordans Level ist. Argh.

Stefan Kretzschmar: Ich sag mal so: Im Osten gibt es für mich nur ein Team, das die Heat schlagen kann und das sind die Knicks. Wenn wir darüber reden, wer ein Spiel gegen Miami gewinnen kann, dann ist es etwas anderes. Das können die Bulls mit einer übertrieben harten Defense, wie es gezeigt haben, als sie Miamis Serie beendeten. Das können vielleicht auch die Celtics. Aber eine 7-Spiele-Serie gegen Miami gewinnen? Das kann im Osten nur New York. Ich halte das auch absolut für möglich. Die Heat haben in dieser Saison noch keine Drucksituation erlebt, da müssen wir mal schauen, was passiert. Und wenn die Knicks zu ihrer Defense-Mentalität aus den 90ern zurückfinden, dann geht da was. Mit Kenyon Martin haben sie sich ein wichtiges Puzzleteil eingekauft. Ihre Schusspower mit Carmelo Anthony und J.R. Smith ist beeindruckend. Wenn die Knicks über sich hinauswachsen, dann sind sie in der Lage, Miami über 7 Spiele in die Knie zu gezwingen. Das gefällt mir als Heat-Fan nicht, aber ich kann es mir vorstellen. Mein Championship-Tipp ist aber natürlich Miami, da kann ich gar nichts anderes sagen, allein aus Sympathie-Gründen nicht.

Florian Regelmann: Die Heat sollten auf keinen Fall schon die Parade planen. Nicht auf Miami als Champion zu tippen, ist hart, wenn man sieht, auf welchem Level LeBron über die NBA schwebt, aber es kann einfach zu viel passieren. Zum Beispiel Verletzungen. Wenn Chris Bosh im letzten Jahr nicht rechtzeitig zurückgekommen wäre, hätte der Urlaub für die Heat vielleicht früher begonnen. Das dürfen wir nicht vergessen. Und: In den letzten neun Jahren ist nur einmal die Mannschaft mit der besten Bilanz in der regulären Saison dann auch Meister geworden. Die Celtics 2008. Aber nicht bevor sie in den ersten beiden Runden über 7 Spiele gehen mussten. 6 der letzten 9 Champions waren nicht mal an Position 2 gesetzt. Auf die Mavs hätte bekanntermaßen überhaupt niemand getippt. Diese Unberechenbarkeit ist ja auch das Geile an den Playoffs. Mein Championship-Tipp? Aus dem Bauch heraus: San Antonio. Sorry, Kretzsche, aber ich würde es Tim Duncan, dem zweifellos Defensive Player of the Year ja gönnen. Finals-MVP: Tracy McGrady! Okay: Tony Parker.

Haruka Gruber: Wahnsinn Flo, du Stats-Monster! Aber sorry: Miamis beste Bilanz ist ja kein Ausdruck dessen, dass sie ihre Firepower bereits in der Regular Season verschossen hätten, so wie es Dallas früher gerne getan hat. Vielmehr ist es ein Ausdruck der immensen Qualität. Was man nicht vergessen darf: Nach einem 29-14-Start legten die Heat eine 37-2-Bilanz auf! Und dabei konnten sich LeBron, Wade und Bosh hier und da sogar schonen! New York finde ich auch interessant, weil die Knicks mit Chandler und Melo ein bisschen an Dallas 2011 erinnern mit Chandler und Dirk sowie einem Rest-Cast aus guten bis ordentlichen Rollenspielern. Zu 2011 gibt es jedoch einen gravierenden Unterschied: Die Heat veränderten sich personell zwar nur wenig, dennoch sind sie ein anderes Team. Sie sind variabler, verteidigen besser, lassen den Ball bewegen - und sie werden nie wieder den gleichen Fehler begehen und einen Gegner unteschätzen. Man kann LeBron vieles vorhalten, aber fehlende Fokussierung definitiv nicht mehr. Von daher: An Miami führt kein Weg vorbei. OKC wird schon vor den Finals im Battle mit San Antonio genug Kraft verschlissen haben. Miami wird Meister, davon bringt mich auch Flos komische Statistik nicht ab.

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