NBA

Bulls ohne Mittel gegen Wall

Von SPOX
Washingtons Star-Spielmacher John Wall war von den Chicago Bulls nicht zu stoppen
© getty

Die Chicago Bulls (40-33) haben bei den Washington Wizards (28-46) eine bittere 86:90-Pleite (BOXSCORE) eingesteckt und verpassten die Chance, die Atlanta Hawks und Brooklyn Nets unter Druck zu setzen.

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Mit von John Calipari ausgebildeten Point Guards kennen sich die Bulls aus. Würde alles glatt laufen, wäre Derrick Rose, der am College in Memphis von Coach Cal lernte, jetzt der Superstar des Teams und würde Chicago eventuell sogar zu einem Titelkandidaten machen.

Ob es dazu in den Playoffs noch kommt, ist völlig offen. Denn Rose erholt sich weiter von seinem Kreuzbandriss. Und so mussten die Bulls einem anderen Spielmacher dabei zusehen, wie er sie auseinandernahm.

John Wall wurde in Kentucky von Calipari betreut und wird aufgrund seiner Schnelligkeit und seiner Ausbildung oft mit Rose verglichen. Washingtons Star hat noch lange nicht die Klasse des ehemaligen MVPs, aber eines Tages wird er vielleicht dort hin kommen.

Wall: Ratschlag für Rose

Wie Wall von seiner Knieverletzung zurückgekommen ist, ist jedenfalls absolut beeindruckend. Gegen Chicago kam er auf 27 Punkte, 8 Rebounds, 9 Assists und 3 Blocks und hatte ganz nebenbei kluge Ratschläge zu verteilen: "Wenn ich Derrick wäre, würde ich in dieser Saison nicht mehr spielen", so Wall. "Chicago ist auch ohne ihn ein gutes Team, aber um noch besser zu sein, müsste Derrick viel Spielzeit bekommen. Ich glaube nicht, dass er sich die nötige Fitness dafür bis zu den Playoffs noch holen kann. Mir ging es ähnlich, als ich anfangs immer nur ein paar Minuten am Stück spielen und lange Zeit brauchte, um endlich voll da zu sein. Das ist frustrierend, das sollte er sich nicht antun."

Und Rose ist ja nicht das einzige Problemkind, dass die Bulls haben. Joakim Noah fällt weiter mit seinen Fußproblemen aus, Marco Belinelli hat eine Bauchmuskelzerrung und Rip Hamilton Rückenprobleme. Gegen Washington verletzte sich Taj Gibson erneut an seinem ohnehin schon lädierten linken Knie.

Glauben die Wizards noch an die Playoffs?

Und zu allem Überfluss flog Kirk Hinrich nach ein paar deutlichen Worten gegen die Schiedsrichter drei Minuten vor dem Ende vom Court. "Da muss ich mir einfach mal auf die Zunge beißen", ärgerte sich Hinrich anschließend selbst am meisten über seine beiden technischen Fouls.

Und so konnte es das dezimierte Chicago nicht verhindern, dass Washington sein achtes Heimspiel in Folge gewann und weiter daran arbeitet, PLatz neun im Osten zu erreichen. Oder sogar noch Platz acht? Gewinnen die Wizards die letzten acht Partien und verlieren die Milwaukee Bucks die letzten neun, wären die Hauptstädter dabei.

"Das klingt vielleicht komisch, aber wir sind noch nicht raus", sagte Coach Randy Wittman. "Wir kämpfen drum, es sind schon verrückte Dinge passiert. Vielleicht sollten wir ein paar Wetten abschließen." Ganz ernst darf man Wittmans Statement aber wohl nicht nehmen.

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