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"Kobe liebt es, gegen San Antonio zu gewinnen"

Von SPOX
Mögliches Duell in Runde eins: San Antonio Spurs vs. L.A. Lakers
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These 2: Ginobili ist der Schlüssel zu einem Spurs-Titel

Haruka Gruber: Nach der Bilanz der Spurs zu urteilen, ist Ginobili kein wesentlicher Faktor mehr: Er spielt seit 2 Monaten immer schwächer oder er fehlt angeschlagen, dennoch bleibt San Antonio weiter souverän Erster im Westen. Die Unabhängigkeit der Spurs von einzelnen Spielern, vielleicht von Parker abgesehen, ist phänomenal. Trotzdem stimmt die These: Ginobili ist der Schlüssel zu einem Spurs-Titel. Derzeit nutzt Coach Pop eine extrem tiefe Rotation und gibt seinen Stars genug Pausen. 14 Spieler bekommen im Schnitt 10 Minuten oder mehr! In den Playoffs aber wird Popovich die Rotation eindampfen, in der letzten Postseason bestand sie aus 7 Leistungsträgern und 3 Spielern, die paar Minuten abbekamen. Umso wichtiger wird der Einzelne - und umso wichtiger wird Ginobili als dritte Option. Leonard braucht noch etwas Zeit zur Reifung, Green, Splitter, Diaw und Neal sind im positiven Sinn solide, aber mehr auch nicht. Bleibt Ginobili. Seine Athletik schwindet und die Defense wird immer nachlässiger, aber er besitzt das gewisse Etwas und vor allem die Nerven. Wichtig allerdings: Er muss konstanter spielen als in den letztjährigen Playoffs.

Florian Regelmann: Für mich ist es ziemlich klar, dass die Spurs nur aus dem Westen rauskommen und dann die Heat schlagen können, wenn Ginobili auf seinem höchsten Niveau spielt. Er hat zwar, natürlich bedingt durch seine Verletzungen, erhebliche Probleme gehabt in dieser Saison und sah zeitweise so gar nicht wie der Manu aus, den man kennt, aber trotzdem gibt's bei den Shooting Guards nur Wade, Bryant und Harden, die ich ihm vorziehen würde. Ginobili hat es immer noch drauf, gerade in der Crunchtime in den Playoffs wird es nur für die Spurs reichen, wenn es genug Ginobili Big Plays gibt. Ettore Messina hat ja mal erzählt, wie Popovich ihm bei einem gemeinsamem Dinner gesagt hätte, dass Ginobili für die Spurs die gleiche Bedeutung hätte wie früher Larry Bird für die Celtics oder Magic Johnson für die Lakers. Schon ein krasses Statement. Natürlich wollte er damit einfach seine Bewunderung für Ginobili ausdrücken, aber es sagt schon eine Menge aus. Als Playmaker kommt Ginobili in letzter Zeit auch wieder überragend in Form, und seinen Schuss wird er rechtzeitig zu den Playoffs auch wiederfinden. Ginobili kann der große Schlüssel sein, weil er eben jemand ist, der den Money-Dreier treffen kann in einem Spiel 7, wenn es darauf ankommt.

Philipp Dornhegge: Die Gesundheit aller zentralen Spieler - und nicht nur Ginobilis - ist die Voraussetzung für etwaige Erfolge, die die Spurs feiern könnten. Der Schlüssel, dass diese optimalen Voraussetzungen dann auch in eben jene Erfolge umgemünzt werden, ist für mich das Duo Duncan und Parker. Der Big Man ist immer noch einer der besten Defensivanker der Liga, und wenn er auch vorne die Leistungen der bisherigen Saison zeigen kann, ist das schon mal wunderbar. Parker wiederum ist vorne eine Bank, mit seiner Penetration kreiert er entweder für sich oder zwingt den Gegner zur Rotation, was dann das uneigennützige Passspiel der Spurs in Gang bringt. Die Frage beim Franzosen ist eher, wie er sich in der Defense schlägt. Der Westen hat viele grandiose Point Guards zu bieten, speziell Russell Westbrook wäre eine große Aufgabe. Ginobili gibt den Texanern sicher noch mal eine zusätzliche Dimension, aber ich glaube, dass sie auch ohne ihn klarkämen - wenn Parker und Duncan vorne und hinten am Limit spielen.

Markus Krawinkel: Ich würde sagen, er ist nicht DER Schlüssel, sondern einer der Schlüssel. Die Spurs können nur Meister werden, wenn die großen Drei fit und in Topform sind. Während der Saison geht es auch mal ohne Parker oder Ginobili. Doch in der entscheidenden Saisonphase brauchen sie ihre Go-to-Guys. Was ich beim Argentinier ganz wichtig finde, sind die Emotionen, und die Energie, die er ins Spiel einbringt. Duncan und Parker sind klare Anführer, die immer sportlich mit gutem Beispiel auf dem Platz voran gehen. Aber beide sind eher stille Vertreter. Ganz anders Ginobili. Mit seiner Spielweise und mit seinem Auftreten reißt er Mitspieler und Fans mit. Seine Drives und Dunks sind spektakulär. Und er lebt den Basketball mit all seinen Emotionen auf dem Feld. Wenn Duncan und Parker die linke und rechte Gehirnhälfte der Spurs sind, ist der Argentinier das Herz. Und ohne eines dieser Organe kann kein Mensch überleben. Und das gilt auch für San Antonio im Titelkampf.

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