NBA

Rivalität? Inzwischen ein ungleiches Duell

Von Philipp Dornhegge
LeBron James und Paul Pierce haben sich schon so manches legendäre Duell geliefert
© Getty

Paul Pierce und LeBron James lieferten sich in der Vergangenheit legendäre Matches. Doch der Heat-Megastar gewinnt immer mehr die Oberhand. Genau wie Boston (20-23) nur noch ein Herausforderer für Miami (28-12) ist anstatt Gegner auf Augenhöhe. Der Meister ist im Duell am Sonntag (19 Uhr im kostenlosen LIVE-STREAM bei SPOX) klarer Favorit. SPOX vergleicht die Mannschaftsteile im Head-to-Head.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Point Guard: Rajon Rondo vs. Mario Chalmers

Rondo (13,7 Punkte, 11,1 Assists): Rondo ist sicher ein Fall für sich. Der Aufbauspieler ist mit Abstand der beste Passgeber der Liga, aber dennoch nicht unumstritten. Das liegt zum einen an seinem nicht einfachen Charakter, aber zum anderen auch an seiner Wurfschwäche.

Doch gerade dort hat sich der Guard enorm gesteigert. Nach zwei Jahren mit sinkender Wurfquote hat sich Rondo wieder bei 48,4 Prozent eingependelt. Viel überraschender ist allerdings, dass der Spielmacher bei Würfen aus der Mitteldistanz (16 bis 23 Fuß) der Spieler (48 Prozent) mit der vierthöchsten Trefferquote ist. Nur Kyrie Irving, Kevin Garnett und Chris Bosh treffen aus der Region besser. Neben seinem überragenden Antritt, der schon angesprochenen Passfähigkeit und seinen für einen Guard sehr guten Rebound-Fähigkeiten, könnte das eine neue Waffe in seinem Spiel werden.

Chalmers (7,9 Punkte, 3,4 Assists): Chalmers hat sich mittlerweile im Heat-Kader etabliert. Seit eineinhalb Spielzeiten ist er nunmehr Starter, seine Zahlen sind dabei relativ konstant. Eine größere Offensiv-Rolle kann er sich dabei abschminken, zumindest so lange Wade, James und Bosh gemeinsam für die Heat auflaufen.

Doch Chalmers ist ein guter Verteidiger und kann zu jeder Zeit von Downtown heiß laufen. Die Kings können ein Lied davon singen. In Sacramento schenkte der Guard den Kings gleich 10 Dreier ein und egalisierte den Franchise-Rekord von Brian Shaw aus dem Jahr 1993.

Fazit: Dennoch ist Rondo hier klar vorne. Der Celtics-Spieler besitzt die Akzeptanz im mit Veteranen gespickten Team und kann an einem guten Tag ein Spiel alleine entscheiden.

BLOG Celtic vs. Heat: Eine neue Rivalität

Shooting Guard: Avery Bradley vs. Dwyane Wade

Bradley (8,1 Punkte, 33,3 3P%): Wie wichtig Bradley für die Celtics ist, konnte man in dieser Saison sehen. Der Defensivspezialist fehlte die ersten 30 Spiele aufgrund einer Schulteroperation. Prompt ließen die Celtics in 14 Spielen über 100 Punkte zu. In der kompletten letzten Spielzeit waren es nur neun Partien. Zudem erlaubten sie ihrem Gegner im Schnitt 98,1 Punkte. Seit seiner Rückkehr sind es nur 86,3 Punkte im Schnitt. Zufall? Mitnichten! "Avery ist vielleicht einer der besten fünf On-Ball-Verteidiger der Liga", adelte ihn sein Trainer Doc Rivers.

Bradley entlastet Rondo in der Verteidigung, indem er sich um den Aufbauspieler des Gegners kümmert. Zudem ist er offensiv durchaus eine Option, auch wenn sein Wurf noch nicht wieder so fällt, wie vor seiner Operation.

Wade (20,8 Punkte, 33,3 3P%): Dwyane Wade ist sicher über jeden Zweifel erhaben. Dennoch spielt der Shooting Guard von den Zahlen her die schwächste Saison seit seinem Rookiejahr. Das liegt sicher auch an James, der in diesem Jahr noch dominanter agiert als zuvor.

Wade wirkt unzufrieden und soll zudem Probleme mit Coach Erik Spoelstra haben. Der wirft ihm mangelndes Engagement in der Verteidigung vor und gab seinem Superstar zuletzt häufiger eine ausgedehnte Denkpause auf der Bank. Auf die Frage, ob er die Zeiten vermisse, als er der alleinige Star der Mannschaft war und werfen konnte, wann er wollte, sagte der Shooting Guard: "Jeden Tag."

Das ist allerdings ein Klagen auf hohem Niveau. Wade ist immer noch in der Lage, jeden Gegenspieler an die Wand zu spielen. Die Erfahrung durften zuletzt die Raptors machen, denen er 35 Punkte einschenkte. Und auch gegen die Pistons war Wade mit 23 Punkten alleine in der ersten Halbzeit bärenstark - er kommt gerade mächtig in Fahrt.

Fazit: Bei allen Defensivfähigkeiten von Bradley, Wade gehört immer noch zu den besten Spielern, die dieser Sport zu bieten hat. Das Matchup geht daher an die Heat.

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose