NBA

Der nächste Offenbarungseid der Lakers

Von SPOX
Kobe Bryant konnte die Niederlage der Lakers gegen die Utah Jazz nicht verhindern
© Getty

Kobe Bryant und Co. lassen sich in der Defense von Utah auseinander nehmen, auch Kobe kann nicht helfen. Die Knicks heißen Carmelo Anthony wieder willkommen und siegen prompt. Milwaukee überzeugt in Brooklyn, Orlando feiert den neuen David West und die Clippers ihre Bankspieler.

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L.A. Lakers (9-12) - Utah Jazz (12-10) 110:117

Erneut leistete L.A. im heimischen Staples Center einen Offenbarungseid in der Verteidigung. Klar, die Jazz ließen den Ball die meiste Zeit gut laufen, aber es reichten meist ein Block oder zwei Pässe, um das fragile Kartenhaus der Lakers-Defensive zum Einsturz zu bringen.

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Offensiv lief es eigentlich: Der Gastgeber verlor nie ganz den Anschluss, weil er insgesamt 15 Dreier versenkte und 17 Offensivrebounds abgriff. Jordan Hill (17 Punkte, 9 Rebounds) und Jodie Meeks (16) brachten Firepower von der Bank.

Aber wie gesagt: Hinten brannte der Baum. Sechs Utah-Profis punkteten zweistellig, Paul Millsap (24) und Mo Williams (20) waren am besten. Weder Al Jefferson (14 Punkte, 11 Rebounds) noch der sehr aktive Enes Kanter (14 Punkte, 6 von 8 aus dem Feld) hatten große Probleme, sich in der Zone breit zu machen.

Da, wo sonst Dwight Howard herrscht. Aber der wirkte mit seinen 11 Punkten und 16 Rebounds sehr menschlich. Auch Superstar Kobe Bryant (9 von 24 aus dem Feld, 34 Punkte) fand sich nicht so gut zurecht.

Mit versteinerten Mienen sahen die verletzten Steve Nash und Pau Gasol der Entstehung der zwölften Niederlage zu, auch Coach Mike D'Antoni schien nicht viel einzufallen. Und die Zuschauer waren bis auf kurze Phasen der Euphorie mucksmäuschenstill.

Und als wäre all das nicht schon schlimm genug, stehen jetzt vier Auswärtsspiele in Folge an. Auf des Gegners Platz haben die Lakers bisher sechs von acht Spielen verloren.

New York Knicks (15-5) - Denver Nuggets (10-11) 112:106

So stellt man sich sein Comeback vermutlich vor: Carmelo Anthony hatte mit einem genähten Finger zwei Spiele verpasst, ehe er gegen sein Ex-Team wieder einsatzfähig war, und im Spiel lief es dann wie im Traum. Die Partie war spannend, die Knicks gewannen und Melo verbuchte satte 34 Zähler.

Allerdings war er - auch nach eigener Aussage - nicht der entscheidende Mann in der Schlussphase: "J-Kidd ist unser Anführer, wir haben ihn im Lowpost gesucht und über ihn unsere Angriffe initiiert", so Anthony über Oldie Jason Kidd, der auf 17 Punkte und 7 Assists kam.

Im Gegensatz zu Denver schienen die Gastgeber stets zu wissen, wie und über wenn sie spielen wollten. Die Nuggets ließen sich bei jeder Offensivsequenz aufs Neue überraschen, wer nun was tun würde.

Ty Lawson war mit 23 Punkten Topscorer, aber als es drauf ankam, kam außer Ex-Knick Danilo Gallinari niemand im Team mit der speziellen Garden-Atmosphäre zurecht.

Brooklyn Nets (11-8) - Milwaukee Bucks (10-9) 88:97

Für die Nets geht in Abwesenheit von Brook Lopez weiterhin wenig zusammen. Ohne seinen Center kassierte Brooklyn die vierte Pleite in Folge und wirkt vor allem offensiv phasenweise völlig planlos.

Joe Johnson scheint weiter seine Rolle im Team zu suchen, nahm gegen Milwaukee nur acht Würfe und traf lediglich zwei. Genauso schwach war Kris Humphries. Überzeugend spielten dagegen Deron WIlliams (18 Punkte, 8 Assists) und Gerald Wallace (16 Punkte, 16 Rebounds).

Noch besser war allerdings der Bucks-Backcourt: In jeweils 41 Minuten erzielten Brandon Jennings 26 und Monta Ellis 24 Punkte. In den Schlussminuten erwiesen sich die Gäste als eiskalt, selbst Rollenspieler wie Marquis Daniels und Luc Richard Mbah a Moute trafen sicher ihre freien Jumper.

Brooklyn hatte zuvor eine furiose Aufholjagd gestartet, nachdem der Rückstand schon 20 Punkte betragen hatte. Während dieser Aufholjagd hatte sich MarShon Brooks in den Vordergund gespielt (14 Punkte). Letztlich reichte es für die Nets aber nicht mehr.

L.A. Clippers (14-6) - Toronto Raptors (4-17) 102:83

Wohl dem Team, das so eine Bank hat. Gegen Toronto wirkten die Clippers über weite Strecken uninspiriert, bekam nur wenig auf die Reihe und lagen sogar zurück. Dabei befinden sich die Raptors gerade im freien Fall.

Dann aber drehten die Reservisten auf und machten den sechsten Sieg in Serie klar. Nicht zum ersten Mal war es die zweite Fünf, die den Clippers den entscheidenden Schub gab. Und nicht zum ersten Mal war Jamal Crawford (16 Punkte) unter den Bakspielern der Topscorer, mehr machte nur Starter Blake Griffin (19).

"Seit ich in der NBA bin, hatte ich nach 20 Spielen noch nie so wenig Minuten auf dem Buckel", sagte Chris Paul (16) anschließend. "Ich kann mich nicht über Müdigkeit beschweren, und es macht mir riesig Spaß, unsere Jungs von der Bank aus anzufeuern."

"Sie haben den tiefsten Kader der Liga, musste sogar Raptor DeMar DeRozan anerkennen, der mit 24 Zählern immerhin Topscorer der Partie war. "Aus dem Nichts haben sie einen Run gestartet, und wir konnten nichts dagegen tun."

Phoenix Suns (7-15) - Orlando Magic (8-12) 90:98

Beide Teams spielen in diesem Jahr ohne echte Stars. Aber Orlando hat einen jungen Kerl dabei, der mal einer werden könnte. Zumindest wenn man den Scouting-Berichten glauben darf, ist Andrew Nicholson so etwas wie der neue David West.

Und der wurde bisher von den Magic gut behütet, bekommt aber zunehmend Spielzeit und weiß sie zu nutzen.

Gegen Phoenix war zwar J.J. Redick mit 20 Punkten Topscorer, aber Nicholsons 19 Punkte, 9 Rebounds und 4 Steals waren anschließend trotzdem das Gesprächsthema.

"Er ist ein Scorer", lobte Coach Jacque Vaughn seinen 23-jährigen Schützling, den die Magic als 19. Pick im Draft gezogen hatten. "Das hat er schon sehr gut drauf, also arbeiten wir an den anderen Facetten, die sein Spiel noch viel besser machen werden."

Den Suns war eigentlich egal, wer sie bezwungen hatte. Der Frust war ohnehin groß genug: "Eine enttäuschende Niederlage", so Coach Alvin Gentry. "Wir sind immer nur phasenweise gut, dann sind wir wieder schlecht. So bekommen wir keine Konstanz rein, und so kann man in der NBA keine Spiele gewinnen."

Und ohne Goran Dragic (Grippe) ist es für eine Mannschaft wie Phoenix sowieso brutal schwer. Sebastian Telfair und Co. konnten den slowenischen Spielmacher nur notdürftig ersetzen.

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