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Mavericks stoppen Abwärtstrend

Von SPOX
Elton Brand erzielte gegen Detroit 17 Punkte
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Die Dallas Mavericks beenden ihre Talfahrt und bezwingen Detroit. Miami behält im Ost-Gipfel gegen Brooklyn die Oberhand und in Cleveland feiern die Trail Blazers dank Nicolas Batum einen dramatischen Sieg.

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Dallas Mavericks (8-9) - Detroit Pistons (5-13) 92:77

Die Mavericks haben ihren Abwärtstrend gestoppt! Dabei kündigte sich in der ersten Halbzeit die nächste Enttäuschung an. Zur Pause lag Dallas mit 42:48 im Hintertreffen. Gerade Mavs-Topscorer O.J. Mayo hatte wie häufiger zuletzt Probleme mit seinem Wurf.

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"Ich habe einige offene Würfe im zweiten Viertel nicht getroffen. Als ich in der Kabine saß, habe ich zu mir gesagt: ‚Du gehst jetzt da raus und machst einfach dein Ding'. Ich bin aggressiv geblieben und es hat sich ausgezahlt."

Mayo (27 Punkte, 10/21 FG) zockte im dritten Viertel mächtig auf und drehte die Partie fast im Alleingang. Während eines 17:4-Runs gingen alleine 16 Punkte auf das Konto des Guards, der in dieser Phase 4 Dreier machte. Ganz im Gegensatz zu den Pistons: Detroit traf im dritten Abschnitt gar nichts mehr und erzielte in den kompletten zwölf Minuten gerade mal 11 Punkte bei einer katastrophalen Quote (20 Prozent).

Für die Vorentscheidung sorgte Dallas mit einem 13:0-Run im letzten Viertel. Neben Mayo setzten Elton Brand mit 17 Punkten, 12 Rebounds und 4 Blocks sowie Vince Carter (12 Punkte, 4/6 Dreier) einige Impulse von der Bank. Die Mavericks profitierten einerseits von Detroits schwacher Wurfauswahl. Andererseits zeigte Dallas auch endlich mal ein durchdachtes Ballmovement. Am Ende standen für das komplette Team 28 Assists zu Buche.

Unter besonderer Beobachtung stand bei den Gastgebern Derek Fisher. Der Routinier durfte bei seinem ersten Auftritt gleich in der Starting Five ran und erlebte ein durchwachsenes Debüt (2 Punkte, 1/8 FG, 3 Assists, 3 Turnover).

Darren Collison, der seinen Starter-Job erst mal verloren hat, erzielte zwar nur 5 Punkte, (2/5 FG), verteilte aber 8 Assists und leistete sich keinen Turnover. "Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Alles andere zählt nicht", so Collison über seine neue Situation. Bei den Pistons führte Brandon Knight die Scorerliste an (20 Punkte). Greg Monroe verbuchte 15 Rebounds, traf aber nur 4 seiner 17 Versuche (8 Punkte). "Dafür gibt es keine Entschuldigung", so der Center.

Miami Heat (12-3) - Brooklyn Nets (11-5) 102:89

Vier Stunden vor der Partie stand Dwyane Wade ganz alleine auf dem Court. Kein Trainer, keine Teamkollegen. Der Guard machte ein paar Würfe, um sich mental auf den Ost-Gipfel gegen die Nets vorzubereiten. Es sollte sich auszahlen. Wade machte sein bestes Spiel in dieser Saison, erzielte 34 Punkte (14/20 FG), verteilte 7 Assists und hatte maßgeblichen Anteil am Sieg der Gastgeber.

"Ich wusste über den Stellenwert dieser Partie Bescheid. Sie haben bislang sehr gut gespielt. Ich wollte einfach sicher gehen, dass ich voll da bin", so der Heat-Guard. Unterstützung bekam Wade vor allem von LeBron James (21 Punkte, 9 Rebounds, 6 Assists) und Ray Allen (13 Punkte).

Nachdem Miami im zweiten Viertel zwischenzeitlich mit 14 Zählern in Rückstand war und auch zur Pause noch 9 Punkte zurücklag, drehte der Champion in Hälfte zwei auf. Die Heat outscorten Brooklyn mit 52:30 und fuhren damit den sechsten Sieg in Folge ein. Außerdem behielten sie in den letzten zwölf Duellen mit Brooklyn immer die Oberhand.

Die Nets trafen nach der Pause kaum noch etwas (10/31 FG) und leisteten sich zudem zahlreiche Turnover (18). "Das waren zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten. Wir haben Fehler gemacht, die man von uns nicht gewohnt ist. Eigentlich schenken wir den Ball nicht so einfach her", so Avery Johnson.

Topscorer bei den Gästen, die erneut auf Brook Lopez verzichten mussten, war Andray Blatche mit 20 Zählern. Der Backcourt mit Deron Williams und Joe Johnson kam zwar auf 22 Punkte, warf jedoch einige Backsteine (zusammen 8/25 FG).

Cleveland Cavaliers (4-13) - Portland Trail Blazers (7-10) 117:118 2OT

Drama, Baby, Drama! Was für eine Partie in der Quicken Loans Arena. Double-Overtime, ein vermeintlicher Buzzer-Beater, ein echter Game-Winner. Aber der Reihe nach: Nachdem die Partie mit 91:91 zu Ende gegangen war, ging es in die erste Verlängerung, die einer Achterbahnfahrt glich. Fünf Mal wechselte die Führung, dreimal war der Spielstand ausgeglichen.

Doch dann kam Nicolas Batum. Nachdem Damian Lillard einen 20-Footer nicht verwandelte, kam der Ball zu dem Franzosen. Jumper, drin, Trail Blazers win... Von wegen! Während Portland bereits feierte, wurde die Entscheidung revidiert. Die Wiederholung zeigte deutlich, dass der Ball noch in Batums Händen war, als die Uhr ablief.

Die Entscheidung wurde also verschoben. Auch in der zweiten Overtime ging es hin und her. Kurz vor dem Ende schien es dann so, als würde Cleveland den längeren Atem haben. Tyler Zeller brachte die Cavs mit einem Wurf aus der Mitteldistanz in Führung.

Was nun folgte, hätte auch aus einem Hollywood-Drehbuch stammen können. Wieder bekam Batum den Ball, wieder traf er den Game-Winner, und diesmal zählte er auch. "In der zweiten Overtime wollte ich es unbedingt besser machen", schmunzelte der Swingman, der insgesamt 22 Punkte erzielte und sich 8 Rebounds schnappte.

Ebenfalls stark bei den Gästen: Damian Lillard, der ein Double-Double auflegte (24 Punkte, 11 Assists), sowie LaMarcus Aldridge (21 Punkte, 9 Rebounds). Bei den Cavaliers, bei denen acht Spieler zweistellig scorten, verbuchte Anderson Varejao das achte Double-Double in Folge (19 Punkte, 17 Rebounds).

Chicago Bulls (8-7) - Philadelphia 76ers (10-7) 93:88

Er kam (wieder), sah und siegte. Rip Hamilton musste im dritten Viertel wegen einer Knöchelverletzung vom Feld. Das Ende? Ganz im Gegenteil: Der Guard kehrte auf das Parkett zurück, um in der Crunchtime den Sieg für die Bulls einzutüten.

Hamilton (15 Punkte) verwandelte in den letzten 20 Sekunden 3 von 4 Freiwürfen und sorgte damit für die Entscheidung. "Als Rip zurückkam, wurde mir gesagt: ‚Wenn wir ihn brauchen, ist er bereit.' Und wir haben ihn auf jeden Fall gebraucht", so Bulls-Coach Tom Thibodeau.

Neben Hamiltons Nervenstärke war vor allem die Dominanz an den Brettern der Schlüssel zum Sieg. Chicago entschied das Rebound-Duell klar für sich (50:39), vor allem dank Joakim Noah (12 Punkte, 13 Rebounds, 7 Assists) und Carlos Boozer (12 Punkte, 12 Rebounds).

Bei den Sixers, die insbesondere von Downtown einige Probleme hatten (43,8 Prozent), überzeugte erneut Jrue Holiday (23 Punkte, 9/17 FG, 7 Assists).

New Orleans Hornets (4-11) - Oklahoma City Thunder (14-4) 79:100

Die Hornets erwiesen sich als netter Sparringspartner für OKC. Nicht mehr, nicht weniger. Angeführt von Kevin Durant (20 Punkte, 7/13 FG, 8 Rebounds) und Russell Westbrook (18 Punkte, 8/18 FG, 10 Assists) marschierten die Thunder zum fünften Erfolg in Serie.

Nachdem das Duo in den ersten drei Vierteln aufdrehte und die Gäste bis auf 27 Punkte wegzogen, schonte OKC-Coach Scott Brooks seine beiden Stars im letzten Abschnitt. "Wir sind gut drauf, sowohl in der Offense als auch in der Defense. Das kann jeder sehen", so Kevin Martin, der auf 19 Zähler kam.

New Orleans tat mit einer schwachen Quote aus dem Feld (37 Prozent) ihr Übriges dazu. Ryan Anderson , der beste Dreierschütze der Liga, sorgte zwar für ein Double-Double (21 Punkte, 10 Rebounds), fand aber von Downtown nicht seinen Touch (3/11).

Die Hornets haben damit neun der letzten zehn Partien abgegeben und warten sehnsüchtig weiter auf das Comeback von Anthony Davis. Der Top-Pick musste gegen OKC wegen einer Knöchelverletzung zum siebten Mal in Folge passen.

Houston Rockets (8-8) - Utah Jazz (9-9) 124:116

55,4 Prozent aus dem Feld, 50 Prozent von Downtown. Die Rockets liefen gegen Utah richtig heiß. Vor allem im vierten Viertel war Houston kaum noch aufzuhalten und schoss die Jazz mit 39 Punkten (Saisonbestleistung) aus der Halle.

Die Gastgeber stellten zudem unter Beweis, dass sie nicht nur aus James Harden bestehen. Alle Starter scorten zweistellig, dazu gesellten sich noch die beiden Reservisten Greg Smith und Toney Douglas mit jeweils 13 Punkten. Houstons Topscorer hieß passend dazu mal nicht Harden, sondern Patrick Patterson (20 Punkten).

Auch Jeremy Lin (19 Punkte, 8/14 FG) und Chandler Parsons (19 Punkte, 7/12 FG) hatten offenbar genügend Zielwasser getrunken. Harden beendete die Partie mit 18 Zählern (7/16 FG). An den Brettern wütete Ömer Asik, der erneut ein Double-Double beisteuerte (14 Punkte, 5/5 FG, 12 Rebounds).

"Wir spielen sehr uneigennützig. Das beweist schon ein Blick auf die Statistiken. Jeder Spieler kann dem Gegner wehtun. Außerdem ist unser Ballmovement hervorragend", so Parsons. Houston verteilte insgesamt 26 Assists und schrammte damit nur knapp an der Top-Marke gegen Toronto vorbei (30).

Das war jedoch auch bitter notwendig, denn Utah lieferte den Rockets einen harten und zähen Kampf. Die Jazz überzeugten ihrerseits mit einer starken Quote (51 Prozent) und hatten in Gordon Hayward (21 Punkte) ihren besten Scorer.

Milwaukee Bucks (8-7) - Boston Celtics (9-8) 91:88

Eigentlich wollte Scott Skiles Larry Sanders gegen Boston in die Starting Five befördern. Doch der Center hatte andere Pläne und lehnte das Angebot ab. Seine Begründung: Er ziehe die Reservistenrolle vor.

Eine gute Entscheidung! Sanders setzte von der Bank kommend einige Impulse und legte ein starkes Double-Double auf (18 Punkte, 16 Rebounds, 5 Blocks). Am Tag zuvor hatte er bereits den Franchise-Rekord für Blocks von Kareem Abdul-Jabbar eingestellt.

"Ich mag es einfach, von der Bank zu kommen und die Mannschaft zu pushen, ganz egal, wie es gerade steht. Das ist meine Rolle", betonte Sanders nach der Partie. Selbst Doc Rivers zog vor dem 24-Jährigen seinen Hut. "Er war der helle Wahnsinn. Er hat der Partie seinen Stempel aufgedrückt", so Bostons Coach. Bei den Celtics, die zum zweiten und letzten Mal ohne Rajon Rondo auskommen mussten, zeigte sich Kevin Garnett am treffsichersten (17 Punkte, 6/11 FG).

Jason Terry verbuchte zwar ein Double-Double (15 Punkte, 11 Assists), traf aber vor allem von der Dreierlinie keinen Blumentopf (2/9). Boston konnte damit trotz eines 17:0-Runs zu Beginn der Partie die Berg- und Talfahrt der letzten Tage nicht stoppen.

Los Angeles Clippers (10-6) - Sacramento Kings (4-12) 116:81

Matt Barnes ? 12 Punkte! Eric Bledsoe? 14 Punkte? Jamal Crawford? 17 Punkte. Was sich bei anderen Teams nach Spielern einer Starting Five anhört, kommt bei den Clippers von der Bank. Auch deswegen konnte es sich Vinny Del Negro erlauben, jeden Starter wie beispielsweise Blake Griffin (14 Punkte, 8 Rebounds) im letzten Viertel zu schonen.

"Die Aufgabe der Reservisten ist es, eine Führung auszubauen oder einen Rückstand aufzuholen. Das ist uns heute wohl ganz gut gelungen. Wenn wir so weitermachen, können wir in den Playoffs weit kommen", so Barnes.

Die Clippers schlugen zudem aus 17 Kings-Turnover sowie einer starken Quote (54,7 Quote) Kapital. Bei Sacramento konnten auch Marcus Thronton (20 Punkten) und Jason Thompson (16 Punkte, 12 Rebounds) die zwölfte Saisonpleite nicht verhindern.

Golden State Warriors (10-6) - Indiana Pacers (8-9) 103:92

Alltag bei den Warriors: Stephen Curry liefert ein großes Spiel ab (20 Punkte, 11 Assists), David Lee legt ein Double-Double hin (13 Punkte, 12 Rebounds) und schon steht Golden State bei einer 10-6-Bilanz. "Wir bleiben immer konzentriert und werden nicht nachlässig", so Jarett Jack, der nicht nur 18 Punkte beisteuerte, sondern mit einem 57-Footer am Ende des dritten Viertels für das Highlight der Partie sorgte.

Zu Beginn des letzten Abschnitts versuchten die Pacers zwar, mit einem kleinen Zwischenspurt die Warriors noch mal unter Druck zu setzen. Doch der Gastgeber ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und machte den Sack in der Folgezeit zu.

Golden State steht damit zusammen mit den Clippers weiter an der Spitze der Pacific Division. Bei Indiana stachen David West (23 Punkte, 10/16 FG, 8 Rebounds) und George Hill (19 Punkte, 6/12 FG) heraus.

Der NBA-Spielplan im Überblick