NBA

Dank OKC: Die Lakers und Spurs sind begeistert!

Von Florian Regelmann
Die Oklahoma City Thunder müssen jetzt ohne James Harden auskommen
© Getty

Die Oklahoma City Thunder stürzen nach dem James-Harden-Trade im SPOX-Power-Ranking zum Saisonstart ab. Die Dallas Mavericks knacken nicht mal die Top 15. Ganz am Schluss stehen nicht die Charlotte Bobcats.

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Per SPOX-Power-Ranking-Grundgesetz ist ein Meister zum Start immer auf Eins zu setzen, außer es gibt triftige Gründe dagegen. Im Heat-Fall gibt es aber nicht mal im Ansatz einen Grund dagegen. Das Championship-Team hat mal eben Ray Allen dazubekommen. Nuff said. Über die wilden Gerüchte, dass die Lakers 2014 LeBron haben wollen, kann man in Miami aktuell nur müde lächeln.

Eine 0-8-Preseason interessiert keinen Menschen. Eine Starting-Five mit Steve Nash, Kobe Bryant, Metta World Peace, Pau Gasol und Dwight Howard hat es nun mal gewaltig in sich. Und von der Bank kommt Scoring durch Antawn Jamison, Steve Blake, Jodie Meeks oder Rookie-Entdeckung Robert Sacre. Es ist aber noch alles "work in progress". Inklusive ein paar Chemistry-Fragezeichen.

Soll sich bloß niemand wundern, wenn am Ende wieder die alten Spurs mit der besten Bilanz im Westen dastehen. Solange in SA Tim Duncan, Tony Parker und Manu Ginobili herumlaufen und Coaching-Genie Gregg Popovich Regie führt, bleiben die Spurs gefährlich. Sie brauchen aber einen Entwicklungsschritt beim jungen Kawhi Leonard. Und eine bessere (Pick'N'-Roll-) Defense.

Wenn Durant nur ein simples "wow" per Twitter rausschickt, sollte klar sein, wie der Harden-Trade die Thunder erschüttert hat. OKC wird immer noch gut sein, aber die Titelchancen sind enorm gesunken. Martin ist ein netter Scorer, aber er ist auch ein eindimensionaler Spieler und grauenvoller Defender. Insgesamt ein trauriger Trade, zu dem ein Small-Market-Team wohl gezwungen war.

Kann man Ray Allen verlieren und trotzdem besser werden? Bei den Celtics scheint das absolut realistisch. GM Danny Ainge hat einen fantastischen Job gemacht und den Kader vor allem in der Tiefe exzellent verstärkt. Jason Terry, Courtney Lee, Leandro Barbosa, ein gesunder Jeff Green - Boston hat um Rajon Rondo, Paul Pierce und Kevin Garnett ein famoses Team zusammengestellt.

L.A. hat jetzt zwei Powerhouses. Bei den Clippers kamen zwar nicht Nash und Howard, aber der Kader ist auch so potenziell brutal stark. Die Clippers haben nicht nur Chris Paul und Blake Griffin, sie haben auch eine potente Bank um Jamal Crawford und Breakout-Kandidat Eric Bledsoe. Wenn Grant Hill und Chauncey Billups erst mal fit sind, wenn dann noch Lamar Odom wiederaufersteht...

Die Nuggets sind definitiv ein "team to watch". Es kann in der NBA wohl kein Team geben, das härter spielt. Kosta Koufos bekommt die Starting-Center-Rolle an der Seite von Ty Lawson, Andre Iguodala, Danilo Gallinari und Kenneth Faried. JaVale McGee funktioniert bestens mit der Second Unit um Andre Miller und Wilson Chandler. Iggy aus Philly zu holen wird sich als Coup herausstellen.

Indiana bleibt dank Danny Granger, Roy Hibbert und Co. ein Top-Team im Osten. Die Verletzung von Derrick Rose macht die Pacers sogar vor den Bulls klar zur Nummer eins der Central Division. Für den großen Angriff fehlen allerdings weiter die letzten Puzzleteile. Das Front Office wurde im Sommer neu strukturiert (Larry Bird weg, Donnie Walsh da), aber der Kader wurde nicht verstärkt.

Die Knicks sind alt, Stoudemire und Anthony können eh nicht zusammen, Amare ist aktuell noch wochenlang verletzt. Chandlers Knie macht auch Sorgen, Shumpert fehlt gar bis Januar. Ach ja, Lin spielt in Houston. Es geht aber auch positiv: Sind die Knicks einmal fit, gehören sie im Osten nach Miami zu den besten Teams. Das Trio Felton/Kidd/Prigioni wird dem Knicks-Spiel mehr Struktur geben.

Ganz heimlich, still und leise hat sich Utah ein talentiertes Team zusammengebastelt. Ein erneuter Playoff-Einzug steht außer Frage, da die Jazz ihrem Kader mit Mo Williams, Randy Foye und Marvin Williams ein klares Upgrade verpasst haben. Prunkstück ist der Frontcourt. Mit den Startern Al Jefferson und Paul Millsap - und dem Duo Derrick Favors/Enes Kanter. Zwei Jungstars in the making.

Okay, die Nets haben Dwight Howard nicht bekommen, aber sie haben es trotzdem geschafft, zur Eröffnung ihres neuen Palasts in Brooklyn Glanz in die Hütte zu bringen. Deron Williams und Joe Johnson könnten sogar das beste Backcourt-Duo der Eastern Conference sein. Die Starting-Lineup ist stark, dafür wirkt die Bank etwas suspekt (Teletovic? Blatche?). Klar ist: Die Playoffs sind Pflicht.

Es gibt Experten, die Phillys Zukunft nach dem Andrew-Bynum-Trade rosig sehen. Abwarten. Es ist fraglos richtig, dass ein so dominanter All-Star-Center wie Bynum das Team auf eine neue Ebene hieven kann. Aber erstens steht aktuell in den Sternen, wann Bynum (Knie) spielen kann. Lavoy Allen wird erst mal starten. Und zweitens wird man Iguodala, Lou Williams und auch Brand nachtrauern.

Jung, hungrig, leidenschaftlich, das ist Memphis. Mit Mike Conley, Tony Allen, Rudy Gay, Zach Randolph und Marc Gasol (Top-5-NBA-Center) haben die Grizzlies eine erste Fünf, die absolute Klasse verkörpert. Gibt es überhaupt einen besseren Defender auf der SG-Position als Allen? Das Problem ist - nach dem Mayo-Weggang - die Bank. Zu dünn für ganz vorne im toughen Westen.

Es ist eine schwierige Situation für die Bulls. Niemand weiß, wann Rose nach seinem Kreuzbandriss genau zurück kommt. Chicago wird die ungewohnte Underdog-Rolle aber annehmen, für sich nutzen und ohne Probleme auch ohne Rose die Playoffs erreichen. Dafür haben die Bulls immer noch zu viel Talent (Deng, Boozer, Noah) - und dafür haben sie einen zu guten Coach (Thibodeau).

Wer will schon ein ewiger Zweitrunden-Verlierer sein? Die Hawks nicht mehr! Sie sind ein Gewinner der Offseason. Atlanta sagte Goodbye zu Joe Johnson und seinem Mega-Deal, leitete einen Neuanfang ein - und wurde dabei nicht zwingend schlechter (Hallo Lou Williams). Das neue Gesicht der Franchise und der Offense ist jetzt Josh Smith. Die Hawks haben eine interessante Truppe.

Platz 16-30: Von Dallas bis Orlando