NBA

Zitternde Nuggets verkürzen in L.A.

Von SPOX
Arron Afflalo (M.) erzielte beim Krimi im Staples Center 19 Punkte
© Getty

Kobe Bryant führt die Los Angeles Lakers zu einem Comeback gegen Denver, zieht am Ende aber trotzdem den Kürzeren. Die Hawks und Bulls vermeiden den frühzeitigen Erstrunden-Knockout. Indiana gewinnt dagegen die erste Playoff-Serie seit 2005.

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Los Angeles Lakers - Denver Nuggets 99:102 - Serie: 3-2

Was für ein Krimi im Staples Center! Dabei sah Mitte des letzten Viertels noch alles nach einem lockeren Nuggets-Erfolg aus. Denver führte mit 15 Punkten und hatte die Partie sicher im Griff.

Bis die Black Mamba mal wieder groß aufzockte. Kobe Bryant (43 Punkte, 14/32) erzielte in knapp drei Minuten vier Dreier und ließ Denver noch mal zittern. 59 Sekunden vor dem Ende stand es auf einmal nur noch 98:96 für die Gäste.

"Kobe war unfassbar. Da habe ich es schon mit der Angst zu tun bekommen", schmunzelte George Karl. Doch der Nuggets-Coach konnte sich in der Crunchtime auf Andre Miller (24) verlassen.

Der Guard behielt die Nerven und verwandelte kurz vor Schluss zwei wichtige Freiwürfe. Die Lakers hatten zwar noch eine letzte Chance, doch weder Bryant noch Ramon Sessions trafen ihren Buzzer-Beater.

Die Gastgeber müssen sich jedoch nicht nur deswegen an der eigenen Nase fassen. Vor allem nach der Pause schien es fast so, als wollten die Lakers die Serie im Vorbeigehen beenden. Diese lasche Einstellung quittierte das eigene Publikum folgerichtig mit Buhrufen.

Indiana Pacers - Orlando Magic 105:87 - Serie: 4-1

Die gute, alte Zeit... Sie ist endlich wieder nach Indianapolis zurückgekehrt, zumindest aus Sicht der Pacers-Fans. Zum ersten Mal seit 2005 entschied Indiana mal wieder eine Playoff-Serie für sich.

"Es freut mich vor allem für unsere Fans. Sie mussten in den letzten Jahren einiges durchmachen. Aber jetzt können wir sagen: ‚Wir sind wieder da'", so Coach Frank Vogel.

Auch Danny Granger, der mit 25 Punkten (8/20) Topscorer beim Gastgeber war, zeigte sich von der Stimmung im Bankers Life Fieldhouse angetan: "Die Atmosphäre war dank der phänomenalen Zuschauer einfach nur elektrisierend."

Und die Leute auf den Rängen blickten in den letzten Minuten der Partie bereits in die Zukunft. "Beat the Heat" schallte es durch die Halle. Dass in der nächsten Runde Miami (3-1-Führung gegen New York) auf Granger und Co. warten wird, bezweifelt kaum jemand.

Und die Magic? Orlando versagte im letzten Viertel wegen einer miserablen Quote (6/17), ließ die verletzungsbedingte Abwesenheit von Dwight Howard allerdings nicht als Entschuldigung gelten. "So denken wir nicht. Wir haben in Spiel eins gezeigt, dass wir es können. Wir haben alles gegeben, aber es hat leider nicht gereicht", so Ryan Anderson.

Atlanta Hawks - Boston Celtics 87:86 - Serie: 2-3

Er kam, sah und siegte! Al Horford erlebte in Spiel sechs gegen die Celtics sein ganz persönliches Märchen. Der Center stand zum ersten Mal seit Januar 2012 wieder in der Starting Five und erzielte gleich mal 19 Punkte, inklusive den letzten zwei Körben der Hawks.

"Ich wollte das Team einfach pushen", so Horford nach dem Ende der Partie, der nicht nur auf dem Scoreboard von sich Reden machte (11 Rebounds, 3 Assists, 3 Steals, 3 Blocks).

Dass er am Ende satte 31 Minuten auf dem Parkett stand, war dabei nicht mal geplant. "Eigentlich hatten wir ein Abkommen, dass ich nur 15 bis 25 Minuten spiele." Aber wenn die komplette Saison auf dem Spiel steht, wischt man solche Abkommen gerne mal vom Tisch.

Die Celtics hingegen werden vor allem der letzten Szene nachtrauern, als Rajon Rondo, der mal wieder ein Double-Double ablieferte (13 Punkte, 6/17, 12 Assists), zehn Sekundn vor dem Ende einen Einwurf abfing. Allerdings wurde Bostons Guard gut von Horford behindert. Die Folge war ein Verzweiflungspass, der keinen Abnehmer fand.

"Vor allem das Ende tut richtig weh. Denn für mich war es Rondo, der uns zurück in die Partie gebracht hat", so Coach Doc Rivers. Damit kehrt die Serie noch mal nach Beantown zurück.

Chicago Bulls - Philadelphia 76ers 77:69 - Serie: 2-3

Die Bulls leben noch! Angeführt von Luol Deng (24 Punkte) und Carlos Boozer (19 Punkte, 13 Rebounds, 6 Assists) konnte Chicago den frühzeitigen Erstrunden-K.o. erst mal verhindern.

Zudem holten sich die topgesetzten Bulls endlich den ersten Erfolg ohne Derrick Rose, der sich bekanntermaßen in Spiel eins einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Auch Joakim Noah fiel mit einem verstauchten Knöchel bereits das zweite Mal in Folge aus.

Kampflos wollten sich die Bulls trotz der Verletztenmisere dennoch nicht ergeben. Der Schüssel zum Erfolg war dabei die Defensive. Die Sixers erlebten eine Backstein-Nacht. Am Ende stand mit 32,1 Prozent die schlechteste Trefferquote der gesamten Saison.

Und in Chicagos Offensive übernahm das Duo Deng/Boozer. Insbesondere Deng hatte jedoch auch einiges gutzumachen. Nach gerade einmal 8 Punkten in den letzten drei Partien zeigte sich der Forward treffsicherer, insbesondere von der Dreier-Linie (4/5).

"Wir haben die Situation angenommen. Wir wussten, dass wir unter Druck stehen würden", betonte Deng.

Bei Philly war Jrue Holiday mit 16 Zählern Topscorer, reihte sich aber in Sachen Trefferquote (5/17) nahtlos ein. Noch weniger Zielwasser hatte an diesem Abend wohl nur Andre Iguodala intus (4/19).

NBA: Der komplette Playoff-Spielplan

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