NBA

Theater um Thibodeau überschattet Bulls-Sieg

Von SPOX
Tom Thibodeau freute sich über den Sieg seiner Bulls und dementierte anschließend Gerüchte
© Getty

Die Bulls schlagen die Pistons, doch alles redet nur über Coach Tom Thibodeau, der nach Medienberichten unzufrieden mit seinem Vertrag sein soll. Dwyane Wade von den Heat glänzt in Toronto, muss dann jedoch eine schlechte Nachricht aus der Familie verkraften. Die Sixers stolpern überraschend in Washington.

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Chicago Bulls (42-11) - Detroit Pistons 83:71

Die Chicago Bulls kamen zu einem nie gefährdeten Arbeitssieg über die Detroit Pistons im heimischen United Center. Doch die viel größere Story war ein Bericht von "ESPN", nachdem Bulls-Headcoach Tom Thibodeau unzufrieden ist mit seiner Vertragssituation.

Der Sender beruft sich auf einen Insider, der behauptet, dass Thibodeau - seines Zeichens amtierender Coach des Jahres - angesichts seines Erfolges in den nun fast zwei Jahren mit den Bulls gerne einen neuen Vertrag hätte. Sein Zweijahresvertrag läuft am Saisonende aus und die darin enthaltene Option für nächste Saison wurde noch nicht gezogen.

Nach dem Pistons-Spiel dementierte der Coach den Bericht allerdings: "Ich weiß nicht, wo das herkommt. Ich mache mir über dieses ganze Zeug überhaupt keine Gedanken. Ich habe Vertrag. Alles hier ist in Ordnung."

Bulls-Besitzer Jerry Reinsdorf ließ außerdem wissen: "Wir hoffen und erwarten sicherlich, dass Tom weit über seinen aktuellen Vertrag hinaus bei den Bulls sein wird."

Angesichts dieser Geschichte wurde das Spiel eher zur Nebensache. Die Pistons verkürzten ihren Rückstand innerhalb der letzten fünf Minuten auf lediglich vier Punkte, doch den Bulls gelang es, am Ende mit acht Punkten in Serie den Sack zuzumachen. Es waren auch die letzten Zähler der Partie.

Das Spiel schien schon zu Beginn des vierten Viertels entschieden, nachdem Chicago bereits mit 73:61 geführt hatte, doch Detroit kämpfte sich noch einmal heran. Am Ende reichte es nicht. Auch deshalb, weil man zum vierten Mal in den letzten fünf Spielen an der 80-Punkte-Marke scheiterte. Die Bulls hatten einen Vorteil von 53:37 an den Brettern und gewannen das Duell "in the Paint" mit 38:24.

Bester Werfer bei den Siegern war Luol Deng mit 20 Punkten (9 Rebounds). Joakim Noah kam auf 19 Punkte und 12 Boards, Carlos Boozer lag bei 13 Zählern und 11 Rebounds. Bei den Pistons holte Center Greg Monroe 14 Punkte und 10 Rebounds.

Toronto Raptors (17-35) - Miami Heat (37-13) 101:113

Die Miami Heat hatten wenig Mühe mit den Toronto Raptors im Air Canada Centre, der alten Wirkungsstätte von Forward Chris Bosh, der es auf 30 Punkte und 8 Rebounds brachte. Teamkollege Dwyane Wade schaffte ebenfalls 30 Zähler, zusammen mit 6 Rebounds und 6 Assists. Doch nach der Partie interessierte das niemanden mehr.

Grund dafür war eine schlimme Nachricht aus Wades Heimat Chicago. Sein Neffe war einer von 13 Männern, die in einem Mini-Markt angeschossen wurden. Zwei davon erlitten tödliche Verletzungen, während Wades Neffe überlebt hat. "Du erwartest nie, einen solchen Anruf zu bekommen", so Wade, der erst nach dem Spiel von seiner Familie informiert wurde. "Meine Familie hat versucht, mich nicht zu belasten, während ich das Spiel gespielt habe, aber jetzt werde ich versuchen, mehr Informationen zu erhalten."

Die Raptors waren dagegen kein großes Problem. Sie verwarfen ihre ersten fünf Versuche aus dem Feld, während sich die Heat eine 10:0-Führung erarbeiteten. Toronto schlug jedoch zurück und verkürzte den Rückstand am Ende des ersten Viertels auf 31:27. So ging es dann recht ausgeglichen hin und her bis zum Schlussviertel, in dem die Gastgeber regelrecht auseinanderbrachen. Wade (13) und Bosh (12) erzielten alleine 25 der 30 Punkte im Vierten und beendeten damit alle Hoffnungen auf ein Comeback Torontos.

"Im vierten Viertel war unsere Defense nicht gut genug, um die Heat zu stoppen", konstatierte ein enttäuschter Andrea Bargnani. Mit der Defensivleistung seines Teams war allerdings auch Heat-Coach Erik Sproelstra nicht zufrieden: "Während wir auch defensiv nicht unbedingt so diszipliniert waren, wie wir es sein sollten, war unsere Mentalität, unsere Einstellung und Ball-Bewegung gut."

LeBron James kam auf 26 Zähler und 9 Assists. Für Toronto waren DeMar DeRozan (28 Punkte) und Bargnani (27 Punkte) die besten Scorer.

Washington Wizards (12-39) - Philadelphia 76ers (28-23) 97-76

Die Philadelphia 76ers hatten sich ihren Zwischenstopp in der Landeshauptstadt sicher anders vorgestellt. Gegen ein Team, das nur noch um eine gute Draftposition spielt, stolperte die Ex-Nummer-eins der Atlantic Division und wurde aufgrund des Sieges der Celtics auf Rang sieben im Osten durchgereicht.

Maßgeblichen Anteil an dieser Überraschung hatte ausgerechnet Guard Cartier Martin, der lediglich mit einem Zehn-Tages-Vertrag spielt. Er brachte es auf 20 Punkte und 6 Rebounds.

Die Wizards waren von Beginn an das wachere Team. Die Gäste kamen nie in Tritt und lagen schon zur Pause mit 19 Punkten zurück. In der zweiten Hälfte hatten sie nicht mehr viel entgegenzusetzen.

"Aus irgendeinem Grund waren wir nicht bereit", sagte Sixers-Coach Doug Collins im Anschluss. "Du gerätst in Rückstand und du denkst, du wirst schon irgendwie einen Schalter umlegen, doch die Wizards schubsten uns regelrecht herum. Sie haben es sich verdient, uns so zu schlagen, wie sie es heute getan haben. Das war heute nie ein echtes Spiel."

Neben dem Punkteunterschied brillierten die Wizards auch an den Brettern mit 52:38 Rebounds. Neben Martin glänzten vor allem Jordan Crawford mit 17 und Nene mit 16 Punkten und 8 Rebounds. Bei Philly punkteten lediglich drei Spieler zweistellig.

Nowitzki-Bank-Shot entscheidet Thriller

Charlotte Bobcats (7-42) - Denver Nuggets (28-24) 88:99

Topscorer: Henderson (21), Maggette (19) - Afflalo (19), Brewer (17)

Toprebounder: Mullens (10), Biyombo (8) - Afflalo, Harrington (beide 11)

Topassistgeber: Augustin (8) - Lawson (10)

Atlanta Hawks (31-22) - New York Knicks (26-26) 100:90

Topscorer: Johnson (28), Smith (23) - Anthony (36), Shumpert (25)

Toprebounder: Pachulia (12) - Anthony, Chandler (beide 9)

Topassistgeber: Teague (7) - Davis (4)

Cleveland Cavaliers (17-32) - Milwaukee Bucks (24-27) 84:121

Topscorer: Irving (29), Gee (19) - Jennings (28), Ilyasova (20)

Toprebounder: Thompson (11) - Ilyasova (10)

Topassistgeber: Irving (5) - Udrih (10)

Houston Rockets (28-24) - Memphis Grizzlies (27-22) 98:89

Topscorer: Dragic (25), Lee (17) - Gay (20), Gasol (19)

Toprebounder: Camby (16) - Gasol (9)

Topassistgeber: Dragic (7) - Mayo (4)

Minnesota Timberwolves (25-28) - Boston Celtics (29-22) 79:100

Topscorer: Love (22), Ridnour (15) - Garnett (24), Pierce (21)

Toprebounder: Love (11) - Garnett (10), Pierce (9)

Topassistgeber: Ridnour (8) - Rondo (17)

Utah Jazz (27-25) - Sacramento Kings (18-33) 103:104

Topscorer: Jefferson (27), Hayward (19) - Cousins (27), Thornton (26)

Toprebounder: Jefferson (16), Favors (14) - Cousins (14)

Topassistgeber: Watson (7) - Thomas (6)

Golden State Warriors (20-30) - New Jersey Nets (18-35) 100:102

Topscorer: Lee (27), Jenkins (18) - Wallace (24), Humphries, Green (beide 20)

Toprebounder: McGuire (9) - Wallace (18)

Topassistgeber: Jenkins (12) - Williams (20)

Los Angeles Clippers (30-21) - Portland Trail Blazers (24-28) 98:97

Topscorer: Griffin, Foye, Paul (alle 20) - Hickson (29), Batum (18)

Toprebounder: Griffin (13) - Hickson (13)

Topassistgeber: Paul (14) - Felton (8)

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