NBA

Superman schockt die Lakers

Von SPOX
Mit einen gewaltigen Double-Double besiegte Dwight Howard L.A. quasi im Alleingang
© Getty

Gleich zwei Big Men lieferten vergangene Nacht Monster-Games ab: Zunächst überrollte Dwight Howard die Los Angeles Lakers praktisch im Alleingang, auch Jameer Nelson zeigte endlich wieder, wie wichtig er für die Orlando Magic sein kann. Portlands LaMarcus Aldridge legte trotz Rückenverletzung gegen die Toronto Raptors das beste Spiel seiner NBA-Karriere hin. Kevin Love und Ricky Rubio demonstrierten gegen die Los Angeles Clippers ihre Clutchness.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Orlando Magic (11-4) - Los Angeles Lakers (10-7) 92:80

Auch wenn Dwight Howard nur das zweitmonströseste Monster-Game der Nacht hinlegte - 21 Punkte und 23 Rebounds reichten vollkommen aus, um den Lakers die dritte Niederlage in den letzten vier Saisonspielen zu verpassen. Ausgerechnet gegen das Team also, das derzeit als heißester Kandidat auf einen Trade des Centers gilt.

Bei den Magic, die zum vierten Mal in den letzten fünf Tagen ranmussten, lief erwartungsgemäß zwar nicht alles rund - vor allem die Freiwurfquote von 61,5 Prozent (16/26) war bitter. Dazu trafen sie nur 32 ihrer 77 Würfe aus dem Feld - Los Angeles war mit 29/76 allerdings noch schlechter.

Neben Howard, der seinem Spitznamen "Superman" mal wieder alle Ehre machte, scorten auch die übrigen Orlando-Starter zweistellig. Hedo-Turkoglu-Vertreter J.J. Redick sammelte 15 Zähler und 6 Assists, Jameer Nelson überzeugte mit 17 Punkten und 9 Vorlagen.

Nelsons starke Vorstellung kam zu einem interessanten Zeitpunkt, da Manager Otis Smith vor der Partie gegenüber der Presse Kritik an Howard geäußert und moniert hatte, dieser wolle unbedingt mit einem Superstar-Point Guard zusammen spielen, was auf Kosten von Nelson gehe. Der Spielmacher legt bislang mit durchschnittlich 8,3 Punkten und einer Wurfquote von 38 Prozent jeweils Karriere-Tiefstwerte hin.

Nelson selbst gab sich nach dem Spiel entspannt: "Es ist viel wichtiger für uns, gegen ein gutes Team zu gewinnen. Es geht nicht darum, ein 'Jameer-Spiel' hinzulegen oder um mich persönlich. Ich bringe schon meine Leistung. Während einer Saison hat man immer Hochs und Tiefs, sowohl als Spieler als auch als Team. Wie man im nächsten Spiel mit der zuletzt gezeigten schwachen Leistung als Person umgeht - das zeigt, wer du wirklich bist."

Für die Lakers, bei denen Kobe Bryant (30 Punkte, 11/22, 8 Assists) und Andrew Bynum (10 Punkte, 12 Rebounds, 2 Blocks), der aufgrund von Foulproblemen nur 26 Minuten auf dem Court stand, am stärksten spielten, war es die zweite Niederlage in Folge und bereits die sechste Niederlage im siebten Auswärtsspiel.

"Wir müssen einfach weiter machen", erklärte Lakers-Coach Mike Brown. "Es gibt keinen Zauberstaub oder Trank, durch den wir plötzlich auswärts Siege einfahren. Wir müssen einfach weiter versuchen, offensiv effizienter zu sein."

Los Angeles Clippers (8-5) - Minnesota Timberwolves (7-8) 98:101

Alles spricht über Blake Griffin und Chris Paul, doch es war das Power Forward/Point Guard-Gespann der T-Wolves, das vergangene Nacht für den Unterschied sorgte. Nicht nur, dass Kevin Love die Stat Sheets mit 17 Punkten und 14 Rebounds mal wieder kräftig rockte, er machte auch den entscheidenden Wurf rein.

Zuvor hatte der Big Man zwar gerade mal 4 seiner 16 Würfe aus dem Feld versenkt. Doch beim Buzzer Beater war er eiskalt und hämmerte im Staples Center beim Stand von 98:98 einen Dreier durch den Ring - pünktlich zur Schlusssirene. Den Ausgleich hatte erst 20 Sekunden zuvor Rookie-Point Guard Ricky Rubio besorgt - ebenfalls aus der Dreier-Distanz.

Es war der einzige Treffer des Spaniers bei 11 Versuchen, doch am Ende standen 9 Punkte, 6 Rebounds und 6 Assists bei ihm zu Buche. Deutlich besser traf Center Darko Milicic (10/15), der mit 22 Punkten Minnesotas Topscorer war, zudem schnappte er sich 7 Rebounds.

"In den letzten zwei Spielen haben wir tonnenweise Würfe daneben gesetzt, aber unsere Defense hat aufgedreht, wir haben getroffen, als es drauf ankam, und uns so die Chance auf den Sieg bewahrt", analysierte Matchwinner Love die Partie. "Wenn wir so weiter machen können, wird auch unsere Offense wieder aufdrehen und wir werden eine Menge Spiele gewinnen."

Es hätte allerdings ganz anders kommen können: Nach Rubios Ausgleich sowie einem Timeout der Clippers zog Chauncey Billups (20 Punkte, 5 Rebounds) zum Korb. Den Korbleger konnte er allerdings nicht verwandeln. Stattdessen schnappte sich Love den Ball, die T-Wolves nahmen 1,5 Sekunden vor Ende ihrerseits ein Timeout und Luke Ridnour (13 Punkte, 6 Assists) schickte einen langen Pass zu seinem Power Forward. Der Rest ist bekannt.

"Ich wurde von drei Mann gedeckt und er versenkt den Schuss", ärgerte sich Gegenspieler DeAndre Jordan (2 Punkte, 11 Rebounds, 3 Blocks), lobte Love gleichzeitig aber auch: "Er ist ein großartiger Spieler und wird immer wieder Würfe versenken. Ich muss versuchen, immer eine Hand in seinem Gesicht zu haben und es ihm so schwer zu machen. Wir haben das Spiel nicht zuende gebracht, wie wir es hätten tun sollen. Wir haben sie gewähren lassen und wurden besiegt."

Es war die erste Heimpleite für die Clippers, bei denen Chris Paul weiterhin verletzt fehlt, nach sieben Siegen in Serie. Daran änderten auch 21 Punkte und 10 Rebounds von Blake Griffin sowie saftige 25 Zähler (10/15) des von der Bank kommenden Mo Williams nichts.

Toronto Raptors (4-12) - Portland Trail Blazers (9-6) 84:94

Die Pleite gegen Portland bedeutete bereits die siebte Niederlage in Folge für die Raptors. Hauptverantwortlich dafür war LaMarcus Aldridge, der die Blazers mit 33 Punkten und 23 Rebounds - ein neuer Karriere-Bestwert für den Power Forward - zum Sieg führte.

Das Sensationellste daran? Ende des ersten Viertels hatte Aldridge das Parkett mit einem schmerzenden Rücken verlassen und kam erst Mitte des zweiten wieder zurück. Zwischenzeitlich hatte er sich in der Kabine behandeln lassen. "Mein Rücken hat blockiert und ich konnte weder richtig laufen noch mich bewegen", verriet er anschließend. "Es kam aus dem Nichts und war echt übel."

Doch statt sich davon unterkriegen zu lassen, schüttelte er den Schmerz ab und überrollte Toronto auf das Übelste. "Er war heute einfach nur ein Monster, sowohl in der Zone als auch am Brett", war Coach Nate McMillan vom Spiel seines Stars begeistert.

Seine Mitspieler waren sogar noch begeisterter von Aldridge, der auch 5 Assists sammelte. "Heute hat er verdeutlicht, dass er derzeit der beste Power Forward überhaupt ist", lobte Marcus Camby. Starke Ansage, aber wer will nach der Vorstellung bitte schön wiedersprechen? Den Spielball schnappte LaMarcus sich nach der Schlusssirene gleich und nahm ihn mit den Worten "Den gebe ich nicht mehr her" mit nach Hause.

Neben Aldridge überzeugte auch Raymond Felton mit 14 Punkten und 5 Assist. Bei den Raptors war Small Forward James Johnson mit 23 Zählern, 6 Rebounds und 4 Blocks der Beste, DeMar DeRozan (22) und Leandro Barbosa (17) streuten zwar reichlich Punkte ein, trafen aber gemeinsam nur miese 12 von 37 Versuchen.

Cleveland Cavaliers (6-8) - Chicago Bulls (14-3) 75:114

Topscorer: Anderson Varejao (14), Kyrie Irving (13) - Luol Deng (21), Carlos Boozer (19)

Toprebounder: Antawn Jamison (8), Anderson Varejao, Alonzo Gee (beide 7) - Carlos Boozer (14), Joakim Noah (10)

Topassistgeber: Kyrie Irving, Anthony Parker, Ramon Sessions (alle 3) - C.J. Watson (7), Ronnie Brewer (5)

Philadelphia 76ers (11-4) - Atlanta Hawks (11-5) 90:76

Topscorer: Thaddeus Young (20), Jrue Holiday (16) - Vladimir Radmanovic (14), Jeff Teague (12)

Toprebounder: Elton Brand (16), Nikola Vucevic (7) - Josh Smith (6), Marvin Williams (5)

Topassistgeber: Jrue Holiday (11), Andre iguodala (6) - Jeff Teague (6), Josh Smith (4)

Boston Celtics (5-9) - Phoenix Suns (6-9) 71:79

Topscorer: Ray Allen (14), Paul Pierce (12) - Marcin Gortat (24), Jared Dudley (12)

Toprebounder: Ray Allen, Brandon Bass (beide 6) - Marcin Gortat (12), Grant Hill (8)

Topassistgeber: Paul Pierce (6), Ray Allen (5) - Steve Nash (9), Jared Dudley (4)

Washington Wizards (2-13) - Denver Nuggets (11-5) 104:108

Topscorer: Nick Young (25), Jordan Crawford (18) - Al Harrington (29), Danilo Gallinari, Ty Lawson (beide 21)

Toprebounder: John Wall (9), JaVale McGee (7) - Ty Lawson (9), Chris Anderson (8)

Topassistgeber: John Wall (10), Shelvin Mack (5) - Ty Lawson (6), Danilo Gallinari, Andre Miller (beide 5)

Detroit Pistons (3-13) - Memphis Grizzlies (8-6) 81:98

Topscorer: Brandon Knight (22), Tayshaun Prince (14) - Rudy Gay (24), Marc Gasol (17)

Toprebounder: Greg Monroe (13), Jonas Jerebko (7) - Marc Gasol (6), Marreese Speights (5)

Topassistgeber: Brandon Knight, Greg Monroe (beide 4) - Mike Conley (11), O.J. Mayo (4)

New York Knicks (6-9) - Milwaukee Bucks (5-9) 86:100

Topscorer: Carmelo Anthony (35), Amare Stoudemire (15) - Brandon Jennings (36), Shaun Livingston (18)

Toprebounder: Tyson Chandler (12), Amare Stoudemire (11) - Drew Gooden (11), Ersan Ilyasova (9)

Topassistgeber: Iman Shumpert (5), Landry Fields (3) - Brandon Jennings (5), Shaun Livingston, Ersan Ilyasova (beide 3)

San Antonio Spurs (10-6) - Sacramento Kings (6-10) 86:88

Topscorer: Tony Parker (24), Tim Duncan, DeJuan Blair, Tiago Splitter (alle 10) - Tyreke Evans (23), DeMarcus Cousins, Marcus Thornton (beide 17)

Toprebounder: Tim Duncan (10), Tiago Splitter (7) - DeMarcus Cousins (13), Tyreke Evans (11)

Topassistgeber: Tony Parker (6), Tim Duncan (3) - Tyreke Evans (7), Marcus Thornton (4)

Golden State Warriors (5-10) - Indiana Pacers (10-4) 91:94

Topscorer: Monta Ellis (25), Dorell Wright (18) - Danny Granger (26), David West (18)

Toprebounder: David Lee (14), Dominic McGuire (8) - Roy Hibbert (16), David West (7)

Topassistgeber: Monta Ellis (6), Nate Robinson (5) - Darren Collison (9), Roy Hibbert, David West (beide 4)

NBA: Der komplette NBA-Spielplan