NBA

Paul UND Howard nach L.A.?

Von SPOX
Chris Paul und Dwight Howard könnten im kommenden Jahr gemeinsam für die Lakers spielen
© Getty

Die Los Angeles Lakers wollen in der anstehenden Transferperiode offenbar kräftig zuschlagen - und das ist noch untertrieben. Laut Medienberichten ist der 16-malige Meister daran interessiert, Chris Paul und Dwight Howard nach Kalifornien zu holen. Derweil trennen sich die Phoenix Suns von Vince Carter, Deron Williams will bei den New Jersey Nets bleiben und Caron Butler ist heiß begehrt.

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Es wären zwei Trades, die die gesamte NBA schockieren würden: Dass die Lakers großes Interesse an Orlandos Supercenter Dwight Howard haben, ist hinlänglich bekannt. Dass sie sich vorstellen könnten, Chris Paul zu holen, im Grunde auch.

Aber dass sie beide Spieler haben wollen, das ist neu. Die Verträge beider All-Stars laufen in der kommenden Saison aus, wollen ihre Teams vor der Trennung noch einen Gegenwert erhalten, werden sie wohl in dieser Transferperiode etwas unternehmen müssen.

Pauls Klub, die New Orleans Hornets, hat sich in den vergangenen Tagen schon mehrfach mit den Lakers unterhalten, die Kalifornier wären offenbar bereit, praktisch jeden Spieler außer Kobe Bryant in einen möglichen Trade zu integrieren.

Mit Pau Gasol, Lamar Odom und Andrew Bynum hat das Team durchaus Spieler, die anderen Mannschaften weiterhelfen könnten.

Pauls erste Wahl weiter die Knicks

Lakers-GM Mitch Kupchak verweigerte zwar auf Anfrage jeden Kommentar und erklärte, dass es bisher noch keinen unterschriebenen Tarifvertrag gebe, den man für die Durchführung eines Trades zur Hand nehmen könnte, doch "ESPN" beruft sich auf Insiderinformationen.

Ein Vertreter eines nicht genannten Western-Conference-Teams plauderte demnach aus: "Die Lakers wollen Howard und Paul. Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt. Ich möchte, dass Howard im Osten bleibt und Paul dorthin wechselt."

Ohne Frage würden die Lakers die Deals, wie auch immer sie aussehen könnten, nur machen, wenn sowohl Howard als auch Paul eine langfristige Vertragsverlängerung unterschreiben.

Howards Vorliebe für die Westküste ist jedoch kein Geheimnis, und auch Paul würde wohl nicht Nein sagen, obwohl die erste Wahl des Point Guards weiterhin die New York Knicks wären, wo er sich mit seinen Freunden Carmelo Anthony und Amare Stoudemire zusammen tun könnte.

Auch die Clippers mischen mit

Doch gerade weil beide sich ein Langzeitengagement in Los Angeles vorstellen könnten, haben die Lakers einen ernst zu nehmenden Konkurrenten: die Clippers!

Auch der oft belächelte kleine Bruder der Lakers will wohl beide Stars verpflichten, wäre aber nicht auf zwei Trades angewiesen: Weil der Salary Cap der Clippers nicht ausgereizt ist, könnten sie einen der beiden Spieler im nächsten Sommer als Free Agent holen. Nicht als Tauschobjekt in Frage kommt übrigens, wen wundert's, Blake Griffin.

Suns entlassen Vince Carter: Die Karriere des einstigen Superathleten Vince Carter neigt sich still und leise dem Ende entgegen. Die Phoenix Suns haben offenbar keine Verwendung mehr für den 34-jährigen Routinier und entlassen Carter aus seinem Vertrag.

Die im Kontrakt festgelegten Bedingungen geben vor, dass der Klub den Spieler 72 Stunden vor Start der Free-Agent-Periode am kommenden Freitag entlassen muss, ansonsten schuldet er Carter die vollen 18 Millionen Dollar, die er verdienen würde. Nachdem die Suns diese Bedingungen eingehalten haben, müssen sie nur 4 Mio. Dollar berappen.

Trotz der nachlassenden Leistungen des einstigen Superstars gibt es aber weiterhin Vereine, die Interesse an Carter haben.

Chicago, Miami und San Antonio sollen sich mit seinem Agenten in Verbindung gesetzt haben. Die Suns planen derweil keineswegs den Ausverkauf und totalen Umbruch.

Dank der mit der Carter-Entlassung verbundenen finanziellen Entlastung will Phoenix nun in das Bieten um Free Agents einsteigen, mit Grant Hill verlängern und sicherstellen, dass Steve Nash seine Karriere in der Wüste beendet.

Centerposition hat Priorität in Miami: Mit drei Topstars auf den Positionen Shooting Guard, Small Forward und Power Forward ist Miami per se gut aufgestellt. Dennoch haben gerade die Schwächen auf der Point-Guard- und Centerposition eine Rolle dabei gespielt, dass das Team aus Florida den Titelgewinn in der Vorsaison verpasste.

Deshalb schaut sich der Klub derzeit intensiv nach Verstärkungen um. Auf der Fünf sind die Heat mit Joel Anthony und Youngster Dexter Pittman sehr dünn aufgestellt, die vertragslosen Big Men Tyson Chandler und Nene dürften aber zu teuer sein. Samuel Dalembert hätte Interesse, aber sein bisheriger Klub, die Sacramento Kings, könnte deutlich mehr Geld bieten.

Selbst mit Greg Oden hat Miami inzwischen Kontakt aufgenommen. Der gebrechliche Ex-Nummer-Eins-Pick der Blazers hat ein 8-Millionen-Dollar-Angebot von Portland vorliegen, Miami kann aber nur rund 5 Mio. ausgeben. Verzwickte Situation. In ihrer Verzweiflung wollen die Heat vielleicht sogar Eddy Curry die Teilnahme am Trainingscamp ermöglichen.

Travis Outlaw vor dem Abschied: Der Small Forward hat bei den New Jersey Nets in seinem ersten Jahr wahrlich keine Bäume ausgerissen. Lediglich 9,2 Punkte steuerte Outlaw pro Spiel bei, seine Field-Goald-Quote von 37,5 Prozent war die schlechteste seiner Karriere. Die Nets grübeln deshalb darüber nach, ob sie den 28-Jährigen via Amnesty-Klausel aus seinem 35-Millionen-Dollar-Vertrag über fünf Jahre entlassen sollen.

Das Problem: Outlaw hat sich im Sommer beim Boxen die rechte Hand gebrochen. Weil niemand weiß, wie mit solchen Verletzungen im Hinblick auf die Amnesty-Klausel umzugehen ist, muss New Jersey erst noch die rechtlichen Fragen klären.

Griffin will die Clippers zum Winner machen: Die einstige Lachnummer der Liga wird zunehmend ernst genommen. Dank Blake Griffin trauen nicht wenige den L.A. Clippers den Sprung in die Playoffs zu.

Um den Klub für namhafte Free Agents noch interessanter zu machen, muss sich das Team laut Griffin jedoch eine neue Aura zulegen: "Ich will erreichen, dass man von uns Jahr für Jahr eine Menge erwartet", so der Power Forward. "Ich habe im Sommer oft mit meinen Teamkollegen darüber gesprochen, dass wir das Verliererimage ablegen müssen. Es darf niemals okay sein, ein Spiel zu verlieren. Wir müssen immer gewinnen wollen, nur mit der richtigen Einstellung können wir Erfolg haben."

Um die Clippers personell besser aufzustellen, ist man derzeit auf der Suche nach einem Small Forward. Mit Tayshaun Prince, Caron Butler, Grant Hill, Shane Battier und Jeff Green sind einige etablierte Dreier auf dem Markt, jeder einzelne kommt für die Clippers offenbar in Frage. Besonders Butler hat es dem Klub offenbar angetan, ein erstes Treffen verlief sehr viel versprechend.

Zuversichtlich sind die Clippers offenbar auch, was die Vertragsverlängerung mit Center DeAndre Jordan angeht. "Als guter Freund von DJ habe ich das Gefühl, dass er die Clippers als seine beste Option betrachtet", hofft zumindest Griffin. Und dann wäre da ja noch die Sache mit Chris Paul und Dwight Howard...

Butler heiß begehrt: Nicht nur die Clippers sind an Caron Butler interessiert, jede Menge anderer Teams haben den Small Forward auch auf ihrer Liste. Weil Dallas seinem Spieler am liebsten nur einen Einjahresvertrag anbieten würde, hört sich Butler nun alles an, was es sonst noch so gibt.

Neben den Clippers hatten er schon ein Treffen mit den Bulls, in den kommenden Tagen sollen Meetings mit San Antonio, New Jersey und Detroit folgen.

Aber die Clips scheinen sich tatsächlich als leichter Favorit herauszukristallisieren: "Caron hatte ein sehr gutes Gefühl", so sein Agent. "Manager Neil Olshey und Coach Vinny del Negro haben ihn sehr beeindruckt und er glaubt, dass man mit diesem jungen Team einiges erreichen kann."

Williams bleibt zu 90 Prozent: Ein Jahr Vertrag hat Deron Williams noch, danach kann er sein Engagement bei den Nets beenden und sich einen neuen Klub suchen. Und obwohl der Point Guard schon deutlich machte, dass er seine Option auf ein weiteres Jahr wohl nicht ziehen werde, müssen sich die Nets offenbar keine Sorgen machen: "Mein Plan ist, hier zu bleiben", so Williams in einem Radiointerview.

Der Ausstieg aus dem laufenden Vertrag würde ihm lediglich einen besseren Deal ermöglichen, ansonsten hat er große Lust, mit den Nets Erfolge zu feiern: "Wir haben nicht die große Geschichte wie die Lakers, Celtics und Knicks. Aber wir können darauf hinarbeiten. Mit dem Umzug nach Brooklyn scheint mir das sehr gut möglich zu sein." Die Wahrscheinlichkeit, dass er bleibt bezifferte der 27-Jährige auf 90 Prozent.

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