NBA

Ring frei für Chicago vs. Boston

Von SPOX
Das Duell der Superstars: Der Michael Jordan aus 1996 fordert die 1986er Celtics mit Larry Bird
© Getty

Die NBA ist nach dem Lockout wieder da, aber bis es endlich Action gibt, vergehen noch eineinhalb Wochen. SPOX vertreibt sich und den mySPOX-Usern die Wartezeit mit der Wahl des besten Teams aller Zeiten. Wer gehört für Euch auf den Thron? Im Halbfinale heißt es gleich zweimal: Chicago vs. Boston. Bulls gegen Celtics.

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Showtime-Lakers? Bye bye. Dirkules? Ade. Detroits Bad Boys? Schön war's. Aber im Viertelfinale war kein Kraut gegen Chicago und Boston gewachsen. Durch die Auslosung gibt's also bereits im Halbfinale die besondere Situation, dass nur noch zwei Franchises um den Titel des besten NBA-Teams ever streiten.

Aber es geht um mehr. "Bad Blood" liegt in der Luft. Die Bulls wollen die Ehre der Windy City wiederherstellen, nachdem Chicago einst im American Sports City Contest im Viertelfinale gegen die Beantown die Segel streichen musste. Es riecht also gehörig nach Rache.

Ganz zu schweigen davon, dass es bei den Duellen Michael Jordan gegen Larry Bird oder Dennis Rodman gegen Bill Russell wohl jedem Fan das Wasser im Munde zusammenläuft. Tipoff für das Halbfinal-Voting zum besten NBA-Team aller Zeiten!

Blog: Die All-Time-Starting-Five der Boston Celtics

1. Boston Celtics 1961 - Chicago Bulls 1991

Starting Five Boston: Bob Cousy - Sam Jones - Frank Ramsey - Tommy Heinsohn - Bill Russell

Viertelfinale Boston: Sieg mit 63,0 Prozent gegen die Detroit Pistons 1989

Es war einmal: Es gibt sie in jeder Mannschaft. Diese Spieler, die sich für nichts zu schade sind. Die sich die Seele aus dem Leib rennen. Die dort hingehen, wo es weh tut. Drecksäcke halt, die kaum einmal in MVP-Sphären kommen würden.

Dennis Rodman war so einer, ein Bad Boy, ob in Detroit oder Chicago. Auch Michael Cooper gehörte in den 80er Jahren zu dieser Sorte von Spielern, die sich so lange an einem Gegenspieler festbeißen, bis dieser entnervt aufgibt.

Bei den Celtics 1961 oblag diese Aufgabe einem gewissen Tom Sanders. 1960 von Boston gedraftet, verließ er die nächsten 13 Jahre nie den Klub, bis er 1973 seine Karriere eben dort beendete. Im Gepäck: acht Meisterschaften. Außenstehende sagen, dass er dies vor allem Russel, Cousy und Co. zu verdanken hat.

Kenner wissen: Die Genannten wären ohne die Verteidigungskünste von Satch Sanders genauso aufgeschmissen gewesen. Überhaupt stand der Forward immer seinen Mann. Auch in sozialen Angelegenheiten. 1961 sollten Sanders und seine farbigen Kollegen bei einem Auswärtsspiel in Lexington in ein Hotel einchecken, dass die Gäste nach Rasse unterteilte. Als sie zudem im Cafe nicht bedient wurden, packten Sanders und seine Freunden die Sachen und verließen die Stadt.

Trotz aller Erfolge, auf und abseits des Courts, blieb ihm übrigens die Teilnahme bei einem All-Star-Game immer verwehrt.

Starting Five Chicago: John Paxson - Michael Jordan - Scottie Pippen - Horace Grant - Bill Cartwright

Viertelfinale Chicago: Sieg mit 51,9 Prozent gegen die Los Angeles Lakers 1987

Es war einmal: Heute würde wohl niemand mehr auf die Idee kommen, Michael Jordan sei kein Gewinnertyp. Aber zu Beginn der Saison 1991 war genau das die bei vielen vorherrschende Meinung. Schuld daran waren die "bösen" Detroit Pistons, die Jordan und die Bulls in den drei Jahren zuvor teils brutal aus dem Playoffs geschmissen hatten.

Die Pistons wussten, wie sie Jordan und damit auch dem Rest der Bulls den Zahn ziehen konnten. "Detroit hat uns sowohl mental als auch physisch den Schneid abgekauft", beschrieb es der damalige Point Guard Paxson. Head Coach Phil Jackson erinnerte sich: "Sie haben uns bestraft."

Jordan war zwar der überragende Scorer der NBA, hatte aber noch nie irgendetwas gewonnen. "Ich wusste, dass ich stärker werden musste", sagte Jordan. "Teams wie die Pistons und die Knicks hatten den einzigen Weg gefunden, mich zu stoppen. Und zwar, indem sie mich aus der Luft fernhielten. Davon hatte ich die Nase voll."

Ergebnis: In seiner ersten Meister-Saison 1991 besiegten die Bulls in den Playoffs zuerst die Knicks und in den Conference Finals sweepten sie die Pistons. In Spiel vier waren die Bad Boys so frustriert, dass sie eine Minute vor Spielende das Feld verließen.

2. Duell: Boston Celtics 1986 - Chicago Bulls 1996