NBA

Egozocker-Vorwurf gegen den MVP

Von SPOX
Kobe Bryant (r.) erzielte 37 Punkte und wurde zum MVP des All-Star-Games gewählt
© Getty

Es war die Nacht des Kobe Bryant: Er führt das West-Team zum 148:143-Sieg, wird zum MVP des All-Star-Games gewählt und stellt einen NBA-Rekord ein. Dennoch gab es Kritik. Dirk Nowitzki blieb blass.

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Spätestens nach dieser Szene war jedem klar, dass der All-Star-Abend Kobe Bryant gehört. Der Superstar der Los Angeles Lakers verwarf Mitte des vierten Viertels einen Freiwurf, der lediglich an den Ring klatschte, doch der Ball sprang genau zurück in seine Hände, so dass er frei zum Jumper kam.

Bryant erzielte insgesamt 37 Punkte und führte seine West-Auswahl vor heimischem Publikum im Staples Center von Los Angeles zu einem 148:143-Erfolg über den Osten. Der wertvollste Spieler: Kobe Bryant. Mit seinem insgesamt vierten MVP-Award holte er Rekordhalter Bob Pettit ein.

"Wir haben eine Verantwortung den Zuschauern gegenüber. Sie wollen, dass wir auch beim All-Star-Game alles geben, und das habe ich beherzigt und das auch meinen Mitspielern gesagt", sagte der 32-Jährige, der mit mehreren spektakulären Dunks für die Highlights der Partie sorgte. Bryant traf 14 seiner 26 Würfe, griff sich 14 Rebounds und klaute dreimal den Ball.

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LeBron auf Michael Jordans Spuren

Kritik gab es jedoch an der eigensinnigen Spielweise. Zumindest von Gegenspieler Amare Stoudemire: "Man konnte von Anfang an sagen, dass er den MVP-Award wollte. Er hat den Ball nie zu den Mitspielern gepasst, nie. Aber so ist halt Kobe."

Stoudemire war mit LeBron James (beide 29 Punkte) der Topscorer der Ost-All-Stars. James gelang außerdem Historisches: Er lieferte mit 12 Rebounds und 10 Assists ein Triple-Double ab - eine Leistung, die zuvor nur Michael Jordan geglückt war. Heat-Kollege Dwyane Wade (14 Punkte in 20 Minuten) musste das Spiel vorzeitig nach einer Knöchelverletzung beenden.

Nowitzki blass

Beim Westen überzeugten neben Bryant auch Kevin Durant (34 Punkt) und sein Lakers-Mitspieler Pau Gasol (17 Punkte, 7 Rebounds).

Dirk Nowitzki hingegen blieb in seinen 14 Einsatzminuten blass, fabrizierte gleich beim ersten Wurf einen Air-Ball und erzielte lediglich 6 Punkte (3 von 8 Würfe). Immerhin griff er sich 5 Rebounds ab.

Gesprächsthema Nummer eins: Melo

Das Thema nach dem Spiel war jedoch nicht der Ausgang des All-Star-Games an sich - sondern wie schon das gesamte Wochenende über die ungewisse Zukunft von Carmelo Anthony (schwache 8 Punkte in 23 Minuten)

"Es ist manchmal hart, immer wieder die gleichen Fragen beantworten zu müssen, aber an diesem Wochenende habe ich nur Spaß", sagte der Small Forward der Denver Nuggets, tunlichst darauf bedacht, keinen Hinweis zu geben, für welches Team er zukünftig spielen wird.

Die Favoriten sind ausgemacht: die New York Knicks und die New Jersey Nets. Die Knicks haben ihr ultimatives Trade-Angebot an die Nuggets abgegeben, wonach angeblich unter anderem Danilo Gallinari, Raymond Felton und Wilson Chandler für Anthony eingetauscht werden sollen. "Unser Angebot steht, darüber hinaus werden wir nicht gehen. Die Entscheidung liegt nicht in unserer Hand", zitiert "ESPN" eine Quelle.

"Fantastisches Meeting"

Die Nets wiederum trafen sich am späten Samstagnachmittag mit Anthony. Besitzer Mikhail Prokhorov und Miteigner Jay-Z stellten in einem 40-minütigen Treffen die kurzfristigen und langfristigen Pläne der Nets vor und erklärten, welche Möglichkeiten die Franchise habe, wenn zur Saison 2012/13 der Umzug nach Brooklyn ansteht.

"Es war ein fantastisches Meeting. Wir haben uns gegenseitig in die Augen geschaut, so wie es richtige Männer machen", sagte Prokhorov. Doch bei aller Zuversicht: So langsam muss eine Entscheidung her. Am 24. Februar schließt das Trading-Fenster.

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