NBA

Nets steigen aus Melo-Poker aus

Von SPOX
Brook Lopez war mit 20 Punkten einer der Garanten für den Überraschungssieg der Nets gegen Utah
© Getty

Weil das Trade-Theater zu lange dauerte, wollen die New Jersey Nets Carmelo Anthony nicht mehr haben. Völlig befreit gewinnt das Team daraufhin gegen die Utah Jazz. Und Melo führt seine Denver Nuggets zum Sieg gegen Oklahoma City. Derweil verlieren die New York Knicks schon wieder, die Philadelphia 76ers verschenken den Sieg in Orlando. Und: Blake Griffins Double-Double-Serie ist gerissen.

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New Jersey Nets (11-31) - Utah Jazz (27-15) 103:95

Nachdem sich die Trade-Verhandlungen mit den Nuggets über Carmelo Anthony nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit hinzogen, hatte Nets-Besitzer Michail Prokhorov wohl endgültig genug. Er erklärte die Gespräche kurzerhand für beendet.

"Ich bin nicht glücklich über den Verlauf der Geschichte. Das Ganze wurde in der Öffentlichkeit ausgetragen und hat zu lange gedauert", so der Russe bei einer Pressekonferenz. "Außerdem hat es die Leistung unserer Spieler beeinträchtigt und uns, da bin ich sicher, mehrere Siege gekostet. Das Management hat bis hierher toll gearbeitet, aber irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem der Preis einfach zu hoch ist."

Mit Anthony selbst habe der Verein übrigens nie gesprochen. New Jerseys Team jedenfalls schien diese Entscheidung nur anzustacheln. Die Nets wirkten tatsächlich wie von einer großen Last befreit und schlugen Utah überraschend souverän. Gleich sieben Spieler punkteten zweistellig, allen voran Brook Lopez mit 20.

"Endlich können wir nach vorne schauen", war auch Point Guard Devin Harris (14 Punkte, 8 Assists) erleichtert. "Wir sind jetzt weniger abgelenkt und fahren in Zukunft hoffentlich noch mehr solcher Siege ein."

Denver Nuggets (24-17) - Oklahoma City Thunder (27-15) 112:107

Obwohl Carmelo Anthony immer noch weg will und fest davon ausgeht, dass er bis zur Trade-Deadline Ende Februar getradet werden wird, hat ihn der Ausstieg der Nets aus den Verhandlungen offenbar nicht belastet. Die Knicks sind ohnehin seine Favoriten, und weil dieser Deal weiterhin möglich ist, konnte Melo gegen den Thunder befreit aufspielen.

Mit 35 Punkten war er der beste Mann auf dem Parkett und stellte auch Oklahomas Topduo Kevin Durant (22 Punkte) und Russell Westbrook (28) in den Schatten. Trotzdem war er nach dem Spiel genervt von den Fragen der Reporter: "Ich werde mich nicht mehr zu diesem Thema äußern. Wenn etwas passiert, bekommt ihr eine große Story. Bis dahin bin ich ein Nugget und reiße mir weiter den Arsch für dieses Team auf."

Houston Rockets (20-23) - New York Knicks (22-19) 104:89

Die Knicks befinden sich im freien Fall. Macht aber nichts, auch vier Niederlagen in Folge ändern nichts an Platz sechs im Osten. Weil die "Konkurrenz" so unglaublich schlecht ist. Und mehr als Platz sechs scheint aktuell ohnehin nicht möglich. Insofern war die Pleite in Houston zu verkraften.

Ärgerlich ist sie aber natürlich schon. Besonders Amare Stoudemire dürfte trotz 25 Punkten mit keinem guten Gefühl aus Texas abreisen, nachdem ihm Chuck Hayes (8 Punkte, 12 Rebounds) den ganzen Abend das Leben schwer machte. Stoudemire sammelte lediglich 5 Rebounds, verursachte aber ebenso viele Turnover und konnte seiner Mannschaft nicht entscheidend helfen.

"Egal, gegen wen ich antrete: Meine Vorbereitung verschafft mir immer einige Vorteile", sagte Hayes anschließend über das intensive Videostudium, das er zuvor betrieben hatte. Die Rockets konnten sich in der Offensive wie gewohnt auf Kevin Martin (21 Punkte) verlassen und scheinen ihren Hang, Führungen im letzten Viertel wieder herzuschenken, überwunden zu haben.

Orlando Magic (27-15) - Philadelphia 76ers (17-24) 99:98 OT

Bittere Pleite für Philly. Und das nicht nur, weil man so knapp verlor. Nein, die Sixers hatten den Sieg in der regulären Spielzeit vor Augen. 28 Sekunden vor Schluss führt der Gast noch mit fünf Punkten, doch J.J. Redick (12 Punkte) verkürzt per Layup auf drei Zähler.

Anschließend versemmelt Lou Williams (19) einen seiner zwei Freiwürfe. 17 Sekunden zu spielen, vier Punkte Vorsprung: Das könnte trotzdem reichen. Aber was macht Andre Iguodala (15) in dieser Situation? Er foult Jason Richardson (8) beim Dreier! Der Flügelspieler versenkt sowohl den Distanzwurf als auch den folgenden Bonusfreiwurf und bringt sein Team in die Overtime.

Da können die Sixers in Schockzustand nicht mehr richtig mithalten. "Wir hatten heute Phasen im Spiel, in denen die Würfe einfach nicht fallen wollten", gab Coach Doug Collins aber nicht allein seinem Star die Schuld. "Man kann nicht nach Orlando fahren, etliche Durststrecken durchlaufen und dann davon ausgehen, dass man gewinnt."

L.A. Clippers (16-25) - Minnesota Timberwolves (10-33) 126:111

Blake Griffins Double-Double-Serie von 27 Spielen in Serie mit zweistelligen Punkt- und Reboundzahlen ist beendet, nachdem der Super-Rookie auf "nur" 29 Punkte und 8 Rebounds kam. Auch wenn er über seine Auswechslung vier Minuten vor Schluss nicht glücklich war: Er wird's verschmerzen können.

Denn die Clippers gewinnen weiter und sind derzeit eins der heißesten Teams der Liga. Daran konnte auch Kevin Love nichts ändern, dessen Double-Double-Streak bei 29 Spielen ebenfalls zu enden drohte, nachdem er in der ersten Hälfte nicht einen Rebound verbuchte.

Dafür sammelte er in der zweiten einfach 11 - und steuerte zudem 26 Punkte bei. Erfreulich für die Clippers ist übrigens weiterhin der Aufstieg von Center DeAndre Jordan (11 Punkte, 12 Rebounds), der Chris Kaman komplett vergessen lässt.

New Orleans Hornets (27-26) - Memphis Grizzlies (19-23) 103:102 OT

Topscorer: Chris Paul (20), David West (19) - Rudy Gay, Mike Conley (je 22)

Toprebounder: David West, Emeka Okafor (je 11) - Marc Gasol, Zach Randolph (je 10)

Topassistgeber: Chris Paul (12), Jarrett Jack (3) - Mike Conley, Marc Gasol, Rudy Gay (je 5)

Boston Celtics (32-9) - Detroit Pistons (15-27) 86:82

Topscorer: Paul Pierce (22), Shaquille O'Neal (12) - Rodney Stuckey (15), Greg Monroe, Tayshaun Prince (je 13)

Toprebounder: Shaquille O'Neal (12), Rajon Rondo (8) - Greg Monroe (9), Charlie Villanueva (8)

Topassistgeber: Rajon Rondo (8), Ray Allen (4) - Tracy McGrady (7), Ben Gordon, Tayshaun Prince (je 3)

San Antonio Spurs (36-6) - Toronto Raptors (13-29) 104:95

Topscorer: Manu Ginobili (23), DeJuan Blair (22) - DeMar DeRozan (28), Jose Calderon, Andrea Bargnani (je 14)

Toprebounder: Tim Duncan (12), DeJuan Blair (11) - Ed Davis (11), Amir Johnson (8)

Topassistgeber: Manu Ginobili (7), Tony Parker (5) - Jose Calderon (8), Julian Wright (4)

Sacramento Kings (9-31) - Portland Trail Blazers (23-20) 90:94 OT

Topscorer: Beno Udrih (20), Tyreke Evans (16) - Nicolas Batum (24), LaMarcus Aldridge (23)

Toprebounder: Samuel Dalembert (12), Omri Casspi (11) - Joel Przybilla (11), LaMarcus Aldridge (9)

Topassistgeber: Tyreke Evans (8), Beno Udrih, Jason Thompson (je 4) - Andre Miller (6), Rudy Fernandez (5)

Golden State Warriors (18-23) - Indiana Pacers (16-23) 110:108

Topscorer: Monta Ellis (36), David Lee, Dorell Wright (je 21) - Danny Granger (32), Tyler Hansbrough (16)

Toprebounder: David Lee (9), Andris Biedrins, Monta Ellis (je 5) - Danny Granger (13), Jeff Foster (15)

Topassistgeber: Stephen Curry (7), Monta Ellis (6) - Danny Granger (6), Darren Collison (5)

Cleveland Cavaliers (8-33) - Phoenix Suns (19-21) 98:106

Topscorer: Antawn Jamison (23), Ramon Sessions (19) - Grant Hill (27), Channing Frye (18)

Toprebounder: J.J. Hickson (15), Antawn Jamison (6) - Marcin Gortat, Grant Hill (je 12)

Topassistgeber: Ramon Sessions (8), Antawn Jamison, Alonzo Gee, J.J. Hickson, Manny Harris (je 2) - Steve Nash (15), Vince Carter (4)

Milwaukee Bucks (15-24) - Washington Wizards (12-28) 100:87

Topscorer: Keyon Dooling (23), Corey Maggette (21) - Andray Blatche (23), Nick Young (21)

Toprebounder: Andrew Bogut, Ersan Ilyasova (je 9) - Andray Blatche (7), Nick Young, John Wall (je 6)

Topassistgeber: Corey Maggette, Earl Boykins (je 4) - John Wall (13), Nick Young (5)

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