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Hawks besiegen den Orlando-Fluch

Von SPOX
Vince Carter (18 Punkte) war gegen die bissige Defense der Hawks noch Orlandos bester Schütze
© Getty

Traditionell gibt es für die Atlanta Hawks gegen die Orlando Magic nichts zu holen. Ausgerechnet ohne den Superstar platzt nun der Knoten. Derweil setzen die Miami Heat ihren Lauf fort, Carlos Boozer führt die Chicago Bulls zum Sieg über Kevin Durant, Amare Stoudemire macht die New York Knicks zur Spitzenmannschaft.

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Orlando Magic (15-6) - Atlanta Hawks (14-8) 74:80

Ein seltsames und eigentlich unerklärliches Ergebnis. Atlanta war Orlandos absoluter Lieblingsgegner der letzten Jahre, die Magic hatten 11 der letzten 12 Spiele gewonnen. Highlight war die einseitige Zweitrunden-Playoff-Serie des Vorjahres, als die Hawks nicht den Hauch einer Chance hatten.

Aber ausgerechnet jetzt, wo Joe Johnson nach einer Operation am Handgelenk vier bis sechs Wochen fehlt, gelingt Atlanta mal wieder ein Sieg - in Orlando. "Ich muss zugeben, dieser Erfolg tut uns richtig gut", freute sich Coach Larry Drew. "Ob damit ein Fluch besiegt ist, muss man abwarten. Aber ich bin so oder so sehr froh über die Leistung, die mein Team über 48 Minuten gezeigt hat."

Den Gästen kam dabei sicher die Abwesenheit von Magic-Point-Guard Jameer Nelson entgegen, der aufgrund einer Magenverstimmung, die vorher Dwight Howard lahm gelegt hatte, absagen musste. Aber vielleicht lag es auch an Drews taktischem Kniff, den Small-Ball Orlandos damit zu kontern, indem man nur einen Guard starten ließ (Mike Bibby: 13 Punkte, 7 Assists) und ansonsten nur Frontcourt-Spieler.

So hielt Atlanta an den Brettern dagegen (42:45 Rebounds), konnte sich einige Offensivrebounds (10) ergattern und zweite Chancen kreieren. Josh Smith (19 Punkte, 13 Rebounds) und Al Horford (16 und 10) zeigten jeweils bärenstarke Leistungen. Stan van Gundy hatte eine ganz eigene Sicht der Dinge: "Es war einfach ein beschissenes Spiel", so der Magic-Coach. "Und wir haben ein bisschen schlechter gespielt als der Gegner."

Milwaukee Bucks (7-13) - Miami Heat (14-8) 78:88

Die Heat haben einen Lauf (fünf Siege in Folge), aber allzu hoch sollte man die aktuellen Erfolge vielleicht auch nicht hängen. Denn wer sind schon die Milwaukee Bucks? Wer sind die Pistons, Wizards, Cavaliers? Das sind die Namen von vier der letzten fünf Gegner, und für Schrecken sorgen sie nun wirklich nirgendwo.

Vielmehr sind sie ideal für eine schwächelnde Startruppe, um in Form zu kommen. "Jaja, wenn wir verlieren, sagt jeder, dass es nicht funktioniert mit uns", ärgerte sich Dwyane Wade. "Wenn wir gewinnen, sagt jeder, dass wir schlechte Gegner hatten. Wir können es niemandem recht machen."

Aber mal ehrlich: Milwaukee hat 8 der letzten 10 Spielen verloren und ist weit entfernt von der Form, die das Team in der Vorsaison in die Playoffs führte. Ausgerechnet an den Brettern war der Gastgeber gegen Miami hoffnungslos unterlegen (35:48 Rebounds), allen voran Wade (25 Punkte, 14 Rebounds) und Chris Bosh (16 Punkte, 12 Rebounds) taten sich hervor.

"Darauf kommt es an", so Wade. "Defense und Reboundarbeit. Wenn wir in diesen Bereichen gute Arbeit machen, haben wir immer gute Karten." LeBron James verlebte mit nur 17 Zählern und je 6 Rebounds und Assists einen für seine Verhältnisse ruhigen Abend.

Chicago Bulls (11-8) - Oklahoma City Thunder (14-8) 99:90

In solchen Spielen sieht man, wie wertvoll Carlos Boozer für die Bulls sein kann. Derrick Rose (11 Punkte, 3 von 13 aus dem Feld, 9 Assists) hatte große Probleme im Duell mit Russell Westbrook (15 Punkte, 7 Assists), aber weil Power Forward Boozer (29 Punkte, 12 Rebounds) in die Bresche sprang, kam am Ende trotzdem ein Sieg für die Hausherren zustande.

"Wir wollen viel Inside-Out spielen", verriert Coach Tom Thibodeau die taktische Marschroute. "Carlos ist ein wichtiger Bestandteil unseres Teams." Bei den Gästen dagegen wollten die Würfe genauso wenig fallen wie bei Rose. Nur Kevin Durant (29) und Nenad Krstic (18) überzeugten. Ganz schwach: Thabo Sefolosha (1 von 6), Jeff Green (1 von 9) und James Harden (3 von 12).

New York Knicks (13-9) - Minnesota Timberwolves (5-16) 121:114

Wer hätte vor der Saison gedacht, dass Amare Stoudemire seinen vollmundigen Ankündigungen, die Knicks seien jetzt wieder wer, so eindrucksvoll Taten folgen lassen würde? Der Power Foward spielt derzeit wie von einem anderen Stern und markierte gegen die Wolves sein fünftes 30-Punkte-Spiel hintereinander.

Mit 34 Zählern war er natürlich Topscorer der Partie und somit hauptverantwortlich dafür, dass New York den fünften Sieg in Folge einfuhr. "Ich bin mir nicht sicher, ob man besser spielen kann als Amare in den letzten Partien", sparte Coach Mike D'Antoni nicht mit Lob.

Man sollte aber nicht unter den Tisch kehren, dass fünf weitere Akteure der Knicks zweistellig punkteten - unter anderem Raymond Felton (18 Punkte, 11 Assists) - und dass Rookie Landry Fields 10 Rebounds einstrich.

Ganz klar im Fokus standen jedoch die Power Forwards, denn auch Stoudemires Gegenüber Kevin Love erwischte einen absoluten Sahnetag (33 Punkte, 15 Rebounds). Minnesota tat - man mag es kaum glauben - der Verlust von Darko Milicic weh, der in acht Minuten 4 von 4 Würfen traf, dann aber mit einer Muskelverletzung ausfiel.

L.A. Clippers (5-17) - Sacramento Kings (4-15) 98:91

Im Kellerduell musste Blake Griffin endlich mal nicht alles allein erledigen, damit die Clippers konkurrenzfähig sind. Zugegeben, Eric Gordon hilft regelmäßig fleißig mit und ist sogar Topscorer des Teams. Aber sonst kommt da doch eher wenig. Nicht gegen Sacramento: Gordon lieferte erneut starke 29 Zähler ab, Griffin moderate 13 und 11 Rebounds sowie 7 Assists.

Weil aber Eric Bledsoe ebenfalls 15 Zähler beisteuerte und die von Ryan Gomes (17) angeführte Bank groß auftrumpfte (34 Punkte), war es sehr bald eine einseitige Partie. Erst in der Schlussphase wurde es noch mal spannend, aber da war Gordon zur Stelle.

Bezeichnend, dass bei den Kings Reservist Omri Casspi (21 Punkte, 10 Rebounds) bester Mann war und die zweitmeisten Minuten erhielt.

Utah Jazz (16-6) - Memphis Grizzlies (8-14) 94:85

Topscorer: Deron Williams (27), C.J. Miles (20) - Mike Conley (19), Rudy Gay (18)

Toprebounder: Al Jefferson (10), Paul Millsap (7) - Zach Randolph (14), Rudy Gay (8)

Topassistgeber: Deron Williams (8), C.J. Miles (3) - Marc Gasol, Mike Conley (je 5)

Indiana Pacers (10-9) - Toronto Raptors (8-13) 124:100

Topscorer: Brandon Rush (26), Danny Granger (21) - Jose Calderon (21), Amir Johnson (15)

Toprebounder: Danny Granger (9), Josh McRoberts (7) - Amir Johnson (9), Ed Dvais (7)

Topassistgeber: T.J. Ford, Roy Hibbert, Josh McRoberts (je 6) - Jose Calderon (4), Leandro Barbosa (3)

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