NBA

Im Vorhof der NBA-Hölle

Von SPOX
Der Brett-Hamster: Jamison (r.) stellte mit 23 Rebounds einen neuen persönlichen Rekord auf
© Getty

Orlandos Abrissbirne Dwight Howard mäht die Atlanta Hawks nieder, New Orleans' Chris-Paul-Ersatz dankt Chris Paul und Miamis Abhängigkeit von Dwyane Wade ist zu extrem. Außerdem: Die New York Knicks verlieren gegen abgelenkte Wizards.

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Orlando Magic (31-16) - Atlanta Hawks (30-16) 104:86

Wer ist hinter den Top-Favoriten Cleveland und Boston die dritte Kraft im Osten? Im direkten Duell der Verfolger hatten trotz aller zuletzt unbeständigen Leistungen die Magic die Nase vorne.

Eine herausragende Rolle spielte Magics Center-Abrissbirne Dwight Howard (31 Punkte, 19 Rebounds. 3 Blocks), der sich aber nicht um seine Statistiken scherte: "Die Zahlen haben mich nicht interessiert. Es ging uns als Mannschaft darum, aggressiv zu sein."

Allen voran Howard, der der Hawks-Center-Garde Al Horford, Zaza Pachulia sowie Jason Collins insgesamt nur 6 Punkte, 11 Rebounds sowie keinen Block gestattete. Die drei zusammen begingen 13 Fouls an Orlandos Superman.

Übezeugend agierten auch die beiden Bankspieler Ryan Anderson (16 Punkte in 17 Minuten) sowie J.J. Redick (8 Zähler), der als Passer (Karriere-Bestwert von 7 Assists) und Verteidiger überzeugte.

Auch wegen Redick kam Atlantas Sixth-Man-Award-Favorit Jamal Crasford nur auf eine lausige Wurfqute (6 von 17 für 19 Punkte).

Zusammen mit Crawford war Joe Johnson (ebenfalls 19 Zähler) der Topscorer der Hawks, die nach dem Sweep gegen Boston wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind. Gegen Orlando war es die sechste Pleite in Serie.

Washington Wizards (16-30) - New York Knicks (18-28) 106:96

Zeitweise sah es so aus, als ob sich New York sportlich erholt hätte. Aber: Mit der Pleite in Washington sind die Knicks (6 Niederlagen in 8 Spielen) endgültig wieder im Vorhof der NBA-Hölle angekommen.

Die Wizards werden nach wie vor von den Nachwehen des Waffen-Skandals um Gilbert Arenas und den anhaltenden Tradegerüchten abgelenkt, gegen NY reichte es aber auch so. Wechselkandidat Antawn Jamison stellte mit 23 Rebounds sogar einen individuellen Rekord auf, zudem war er mit 21 Punkten zweitbester Scorer hinter Mike Miller (25 Zähler, 9 Rebounds, 8 Assists).

Für die Knicks, die auf den angeschlagenen Sixth Man Al Harrington (Knie) verzichten mussten, überzeugten lediglich David Lee (24 Punkte) sowie Jared Jeffries (17). Nate Robinson zeichnete für 16 Punkte von der Bank zuständig.

Memphis Grizzlies (25-21) - New Orleans Hornets (26-21) 102:109 n.V.

So langsam werden die Hornets zu Overtime-Experten. Viermal in den letzten zehn Spielen ging es in die Verlängerung - und endlich gewann New Orleans auch mal nach Extra-Spielzeit. Dabei hatte Superstar "Chris Paul (Kniebeschwerden) gefehlt.

Für den etatmäßigen Spielmacher stand Rookie Darren Coolison in der Starting Five und überzeugte (17 Punkte). Besser scorten David West (22), Emeka Okafor (21) sowie Peja Stojakovic. "Ich muss mich bei Chris bedanken. Alles, was ich gezeigt habe, habe ich mir von ihm im Training abgeschaut", sagte Collison.

Bei Memphis, das erstmals seit Anfang Dezember ein Heimspiel abgab, wusste das Frountcourt-Duo Marc Gasol/Zach Randolph (je 25 Punkte) zu gefallen. Zusammen kamen sich auf 28 Rebounds.

Milwaukee Bucks (20-25) - Miami Heat (24-23) 95:84

Es ist bekannt, dass in der NBA kein Team so abhängig ist von einem Superstar wie Miami von Dwyane Wade. In Milwaukee war es sogar noch eine Spur heftiger, da Michael Beasley (Knie) und Mario Chalemers (Daumen) ausfielen.

Das wussten die Bucks natürlich und nutzten die Notlage der Heat gnadenlos aus. Sie konzentrierten sich in der Defense hauptsächlich auf Wade, so dass dieser nur 6 von 20 Würfen für 21 Punkte verwandelte. Mit Foulproblemen belastet und von Charlie Bell sowie Carlos Delfino gut verteidigt, fand Wade nie seinen Rhythmus und setzte alle 6 Dreier vorbei.

Statt Wade gehörte das Schweinwerferlicht diesmal Bucks-Ersatzmann Hakim Warrick, dem von der Bank kommend 22 Punkte (9 von 14) gelangen.

Sacramento Kings (16-30) - Charlotte Bobcats (24-22) 96:103

Gerald Wallace gehört dank seiner hingebungsvollen Defense zu den Kandidaten für den Award des besten Verteidigers. Dass er aber auch offensiv einziges zu bieten hat, bewies er bei seinem Ex-Klub Sacramento. 38 Punkte bedeuten einen neuen Bestwert in der Laufbahn, zudem schnappte sich Wallace 11 Rebounds.

Ein Double-Double legte auch Teamkollege Nazr Mohammed auf (17 Punkte, 10 Rebounds). Kings-Star Kevin Martin zeigte eine gute Partie, doch seine 31 Zähler konnten nicht den schwachen Auftritt von Tyreke Evans kompensieren.

Wegen Hüftproblemen stand der Rookie in Hälfte zwei nur 7 Minuten auf dem Parkett und erzielte lediglich 4 Punkte.

Evans: "Als ich aufgewacht bin, hatte ich bereits Probleme, aber ich dachte, ich würde es schaffen. Hinterher ist man aber schlauer. Eine Lektion, die ich gelernt habe."

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