NBA

Der gelebte Albtraum

Von Bernd Schmidt
Marion, Shawn
© Getty

München - Es ist der Trend der Saison. Nein, der dritte Hummer-Jeep, das zwölfte Tattoo oder das obligatorische Rap-Album ist es nicht.

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Vielmehr ist es derzeit en vogue, ein neues Team haben zu wollen. Mit allem drum und dran: Tradeforderung, medienwirksames Wehklagen, Flirterei mit möglichen Interessenten.

Kobe Bryant praktizierte es so, Andrei Kirilenko ebenfalls. Und jetzt auch Shawn Marion. Der Forward der Phoenix Suns machte seinem Unmut Luft und gab "Sportingnews.com" dies zu Protokoll:

"Ich bin es einfach leid, meinen Namen in möglichen Wechselgerüchten immer und immer wieder zu hören. Ich liebe meine Fans in Phoenix, aber die Zeit ist gekommen weiterzuziehen", so Marion.

Am liebsten zu den Lakers

Seit Wochen herrscht Unklarheit über die Zukunft des 29-Jährigen. Immer wieder wird er mit den Utah Jazz in Verbindung gebracht, die ihrerseits Kirilenko zu den Suns schicken würden.

Marion selbst hat sein Wunschteam aber schon ausgemacht: "Die Los Angeles Lakers sind eine tolle Franchise mit einem tollen Besitzer. Ich sehe nichts, was dagegen sprechen würde, dort zu spielen."

Zuletzt eskalierte der Konflikt zwischen Phoenix und Marion, weil dieser für eine vorzeitige Vertragsverlängerung um drei Jahre astronomische 60 Millionen Dollar gefordert haben soll. "Es ist doch egal, was bei den Verhandlungen vorgefallen ist", sagt Marion. "Wichtig ist, dass ich klargemacht habe, dass ich weg will."

"Die Suns haben micht unter Druck gesetzt"

Die Beziehung zwischen Klub und Spieler kühlte aber schon merklich ab, als ein geplanter Trade zwischen den Suns, den Boston Celtics und den Minnesota Timberwolves vor einigen Wochen publik wurde. Minnesotas Kevin Garnett sollte nach Phoenix, Marion nach Boston, die Wolves hätten einen bunten Strauß an Picks erhalten - wenn Marion mitgespielt hätte.

Dieser fühlte sich in die Defensive gedrängt und brachte den Mega-Deal zum Platzen. "Ich habe nichts Böses getan, habe immer alles auf dem Parkett gegeben. Dennoch haben die Suns mich unter Druck gesetzt, bei der Garnett-Sache mitzumachen", sagt Marion.

Angeschlagen und erschöpft

Trotz der Dissonanzen habe er vor, beim Auftakttraining der Suns am Montag nächste Woche teilzunehmen. "Ich mache, was ich zu tun habe. Ich bin professionell."

Das Wehklagen kann er dann aber doch nicht ganz sein lassen: "Die letzte Zeit hat mir zu schaffen gemacht. Mir tat es in der Magengrube weh. Es ist wie in einem Albraum."

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