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MLB - World Series 2018: Boston Red Sox vs. Los Angeles Dodgers im Head to Head

Mookie Betts und Clayton Kershaw (v.l.) sind die größten Stars der Red Sox und Dodgers in der World Series.
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Red Sox vs. Dodgers: Designated Hitter/Bänke

Klar ist: Im Fenway Park ist J.D. Martinez der DH der Red Sox und als solcher der produktivste in dieser Saison überhaupt (5,9 WAR). Darüber hinaus ist er wohl das noch fehlende Puzzlestück gewesen, dass Boston noch gefehlt hat für den ganz großen Wurf.

Bei den Dodgers steht in den Sternen, wer DH sein wird. Wahrscheinlich aber immer jemand anderes - je nach Matchup versteht sich. Muncy wäre aber sicherlich einer, der hier zu den prominenteren Anwärtern zählen könnte, ebenso Pederson oder Turner.

Generell muss man sagen, dass sich die Dodgers vor allem durch ihre schier unerschöpfliche Kadertiefe auszeichnen und nahezu für alle Situationen inklusive Pinch-Hit-Einsätze gerüstet sind.

Bei den Red Sox wiederum warten auf der Bank in erster Linie Holt und Moreland - oder Pearce - die durchaus in der Lage sind, mit einem Schwung den Unterschied zu machen.

Über allem in dieser Betrachtung steht jedoch der Einfluss, den Martinez auf diese Serie haben könnte.

Fazit: Vorteil Red Sox.

Red Sox vs. Dodgers: Pitching Rotation

  • Red Sox Starters: Chris Sale (LH), David Price (LH), Nathan Eovaldi (RH), Rick Porcello (RH)
  • Dodgers Starters: Clayton Kershaw (LH), Hyun-Jin Ryu (LH), Rich Hill (LH), Walker Buehler (RH)

Bei Redaktionsschluss dieses Artikels stand die Reihenfolge der Starter für diesen Fall Classic noch nicht fest. Doch das soll uns nicht weiter aufhalten. Unterm Strich pitchten die Dodgers-Starter (als Starter) in der Regular Season brillant (2.82 ERA) und in der Postseaon immer noch ziemlich gut (3.86 ERA).

Die Red Sox wiederum kamen auf solide Zahlen in Regular (3.48 ERA) und Postseason (3.92 ERA). Das Problem mit dieser Betrachtung ist jedoch die Zeit, in der wir uns mittlerweile befinden. Wer diese Postseason verfolgt hat, wird schnell gemerkt haben, dass die Bedeutung des Starting Pitchers immer mehr abnimmt. Teilweise pitchten Starter nicht mal mehr vier oder fünf Innings, die Bullpens treten immer früher in Aktion.

Und Starter auf beiden Seiten pitchten teils richtig wichtige Innings aus dem Pen - Kershaw etwa besorgte die finalen drei Outs im neunten Inning von Spiel 7 der NLCS in Milwaukee.

Auf der anderen Seite herrschen zahlreiche Fragezeichen. Sehen wir den guten oder durchwachsenen Oktober-Kershaw? In welcher Verfassung wird sich Sale nach seinen gesundheitlichen Problemen präsentieren? Ist Price nun von seinen Playoff-Problemen geheilt und wird Rookie Buehler noch merken, dass er am Ende einer sehr langen ersten Saison steht?

Schaut man nur auf die nackten Zahlen, dann kommt man jedoch zu folgendem Ergebnis ...

Fazit: Vorteil Dodgers.

Red Sox vs. Dodgers: Bullpen

Im Schnitt ließ der Bullpen der Dodgers in 41 2/3 Innings dieser Postseason 1,3 Runs pro Spiel zu - der beste Wert aller Teams, die mindestens an der LDS teilgenommen haben. Die Red Sox ließen dagegen 3,6 Runs über 37 1/3 Innings zu.

Die Reliever der Dodgers sind äußerst dominant und lassen im Schnitt nicht mal einen Base Runner pro Inning zu, weshalb dies eine klare Stärke dieses Teams darstellt. Bei Boston dagegen war es bislang eher ein Vabanquespiel, wenn der Pen im Einsatz war. Selbst Closer Craig Kimbrel wackelte nahezu bei jedem Einsatz - er fiel aber nie!

Um diese Schwankungen zu kompensieren, pitchte eigentlich jeder Starter in dieser Postseason auch als Reliever.

Fazit: Vorteil Dodgers.

Red Sox vs. Dodgers: Manager

  • Alex Cora vs. Dave Roberts

In Sachen Erfahrung liegt natürlich Roberts vorne, es ist schließlich seine zweite World Series und seine dritte Saison in L.A. (und in der Liga als Manager). Cora ist Rookie-Manager, gewann allerdings als Bench Coach 2017 mit den Astros bereits die World Series.

Beide sind äußerst offen, was Analytik betrifft, und legen sehr viel Wert auf Matchup-Daten, wobei gerade Roberts hier nicht zu überbieten ist mit seinen zahllosen Wechselspielchen auf diversen Positionen.

Beide scheuen nicht davor zurück, ihre Bänke zu leeren, wenn sie glauben, dass ihnen dies offensiv wie defensiv Vorteile verschafft. Und beide zeigten aggressive Tendenzen, was die Bullpen-Nutzung betrifft.

Zudem gewannen beide als Spieler mit den Red Sox die World Series. Roberts 2004 und Cora 2007.

Fazit: Unentschieden.

Red Sox vs. Dodgers: "Intangibles"

Der Amerikaner spricht gerne von Intangibles. Diese nicht greifbaren Faktoren, die sich auch kaum quantifizieren lassen, aber dennoch allgegenwärtig scheinen.

Die Dodgers stehen zum zweiten Mal in Serie in der World Series. Der Unterschied zu 2017 ist offensichtlich: Damals gewannen sie locker 104 Spiele und hatten eigentlich keinerlei größere Probleme übers Jahr gesehen. Erst in der Postseason und World Series wurde es dann knifflig. In diesem Jahr jedoch starteten sie richtig schlecht und mussten sich zurückkämpfen.

Dieser stete Kampf ging im Grunde bis nach Ende der Regular Season, denn erst das 163. Spiel bescherte ihnen den sechsten West-Division-Titel nacheinander. Und in der NLCS kämpften sie bis zu Spiel 7 - warum sollten sie nun also aufhören zu kämpfen bis zum womöglich bitteren Ende?

Auf der anderen Seite stehen die Red Sox im Grunde da, wo Los Angeles im Vorjahr stand: In der World Series nach einer Saison, in der eigentlich alles super und absolut nach Plan lief. Weder gegen die Yankees noch gegen die Astros mussten sie zudem im Oktober sonderlich lange zittern.

Was jedoch für die Red Sox spricht ist ihre Aura. Sie umgibt diese Aura der Unbesiegbarkeit in der World Series. Seit diesem denkwürdigen Comeback in der ALCS gegen die Yankees 2004 standen sie vor dieser Saison dreimal in der World Series - verloren haben sie in diesen Serien ganze zwei Spiele insgesamt (beide 2013). Entsprechend selbstbewusst treten die Spieler in der Postseason auf.

Fazit: Vorteil Red Sox.

Sehen wir Craig Kimbrel auch nach der World Series in Partylaune?
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Sehen wir Craig Kimbrel auch nach der World Series in Partylaune?

World Series 2018: SPOX-Prognose

Unterm Strich steht es 6:5 für die Dodgers (zwei Remis), wobei debattiert werden kann, wie wichtig letztlich der Punkt Pitching Rotation wirklich ist.

In jedem Fall besteht die Hoffnung, dass wir eine lange, offene Serie und jede Nacht einen offenen Schlagabtausch bekommen werden, der letztlich von Nuancen entschieden wird. Freuen sollten sich aber Fans auf beiden Seiten auf dieses Duell, denn es könnte hochklassig werden.

Was eine Prognose angeht, sehe ich zwei Teams nahezu auf Augenhöhe, aber auch wenn rational wohl ein bisschen mehr für L.A. sprechen mag, schwebt da diese seit 2004 so besondere Aura über den Boston Red Sox. Von daher:

Red Sox in sechs Spielen!

Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.

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