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MLB: 5 Fragen zum Yankees-Marlins-Trade für Stanton - Das Imperium schlägt zurück

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© Alex Trautwig/MLB Photos
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Was bedeutet der Trade den New York Yankees?

Für die Yankees ist es eine hochinteressante Situation. Es war gewissermaßen ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnten. Sie waren nicht aktiv an Trade-Talks beteiligt und waren auch kein offensichtliches Ziel für Stanton. Der langfristige Plan in der Bronx war es, unter die Luxussteuergrenze von 197 Millionen Dollar zu kommen, um 2019 keine Luxusteuern zahlen zu müssen, wenn richtig große Namen auf den Markt kommen.

Stanton fiel ihnen nun aber gewissermaßen in den Schoß.

Es war die ideale Situation für die Yankees, denn zum einen übernehmen die Marlins 2018 einen Teil der Last, was die Steuerberechnung angeht: Auf dem Papier zählt Stantons Vertrag "nur" 22 Millionen Dollar gegen die 197-Millionen-Dollar-Grenze der Yankees, den Rest übernimmt Miami. Zudem mussten die Yankees keines ihrer hochgelobten Talente hergeben. Die zwei Abgänge sind zu verschmerzen: Guzman war die Nummer 9 des tiefen Farmsystems, das viele Experten für das beste in den Majors halten. Devers war nicht mal in den Top 30 gelistet.

Für die Yankees ist es im Grunde genommen also nur Geld, das sie Stanton kostet, maximal 265 Millionen Dollar. Oder anders gesagt: Viel weniger, als Power-Hitter Bryce Harper im kommenden Winter wohl bekommen wird. Auf den sollen die Yankees besonders heiß gewesen sein, er dürfte aber wahrscheinlich einen Vertrag im Bereich von 300 bis 400 Millionen über nahezu denselben Zeitraum wie Stanton erhalten. Unterm Strich spielt auch er Right Field und bringt ordentlich Power mit. Insofern haben die Yankees wohl einfach den günstigeren der beiden Superstars geholt.

Sollte Stanton nach 2020 aussteigen, was nach produktiven Spielzeiten wahrscheinlich wäre, hätte New York zudem nicht mehr das Risiko des Leistungsabfalls, der ab Mitte 30 wohl sicherlich kommen wird. Steigt Stanton nicht aus, könnte sich das Team diesen Spieler aber immer noch problemlos leisten.

Sportlich betrachtet fügt man zum vielleicht besten Offensivspieler der American League in der vergangenen Saison, Aaron Judge, mal eben den MVP der National League hinzu und macht sein Lineup noch tiefer und furchteinflößender. Die Perspektive, Judge und Stanton, die beide über 50 Homeruns geschlagen haben, hintereinander schlagen zu lassen, ist einfach wahnsinnig!

Die Yankees werden gern als "Evil Empire" bezeichnet. So kurz vor dem Kinostart von Episode 8 von Star Wars darf man mit Fug und Recht einen Klassiker zitieren: Das Imperium schlägt zurück.