MLB

Topfavorit vs. Nemesis, Champ als Außenseiter

Von Stefan Petri/Lukas Zahrer
Justin Turner trifft mit den Dodgers auf den Angstgegner aus der Wüste
© getty
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Los Angeles Dodgers (104-58) - Arizona Diamondbacks (93-69)

Ausgangslage: Was war das für ein Rollercoaster, den die Dodgers in ihrer Regular Season erlebten: Eine Bilanz von 56-11 im Zeitraum von Juni bis August, gefolgt von einer Negativ-Serie von 1-16. Die Dodgers waren sinngemäß gleichzeitig das beste und schlechteste Team der MLB.

Am Ende der Saison stand L.A. aber mit 104 Siegen und damit mit der besten Bilanz aller Teams da. Dabei machte vor allem die Rotation eine gute Figur, die Starting Pitcher der Dodgers sind Erster in ERA. Zudem hat man in der gesamten Spielzeit 580 Runs zugelassen, nur die Cleveland Indians kassierten weniger (564).

Das Team mit der höchsten Payroll gewann ihren fünften Division Titel in Folge, der letzte Einzug in die World Series liegt aber bereits 29 Jahre zurück, als man schließlich sogar Champion wurde. Genau danach sehnen sich die Dodgers, doch der Erstrundengegner könnte ein unangenehmer werden.

Die Bilanz der Dodgers gegen die Diamondbacks in der Regular Season: 8-11. Arizona scorte 21 Runs mehr als die Dodgers, gewann zu einem Zeitpunkt sogar sechs Duelle in Folge. Großen Anteil daran hatte Robbie Ray, der den Dodgers über 50 Strikeouts in knapp 30 Innings einschenkte. Allerdings musste Ray in der Wild Card gegen Colorado aushelfen und 2 1/3 Innings pitchen, ein Start in Game 1 eher unwahrscheinlich.

Generell verfügen aber auch die D-backs über eine grundsolide Rotation: Die vier Top-Starter Zack Greinke, Taijuan Walker, Zack Godley und Ray haben allesamt einen ERA unter 3.50, und das obwohl der Ballpark in Arizona eigentlich den Hittern entgegenkommt. Zudem hat Arizona über die gesamte Spielzeit 231 Runs weniger zugelassen als in der vergangenen Saison.

Players to watch: Clayton Kershaw ist die Speerspitze der Dodgers-Rotation, er konnte aber in seiner Karriere bislang noch nie in den Playoffs überzeugen. Vor allem eine bizarre Statistik gibt Aufschluss über seine Schwächen: In allen siebten Innings, die Kershaw in der Postseason gepitcht hat (fünf Mal), ließ er zwölf Hits, sechs Walks und 14 Runs zu. Manager Dave Roberts wird Kershaw dieses Mal vermutlich nicht so lange pitchen lassen und mehr auf seinen Bullpen setzen.

Außerdem verfügen die Dodgers mit Kenley Jansen über einen der besten Closer im Baseball. Hinter Jansen wird die Luft zwar ein wenig dünner, aber der Dodgers-Bullpen muss sich vor dem aus Arizona nicht verstecken.

Gäbe es keinen Aaron Judge, würde die ganze Baseball-Szene von der Rookie-Saison von Cody Bellinger sprechen. 39 Homeruns machten ihn in seinem ersten Jahr zum Star der Dodgers-Offense, doch in den bisherigen Saison-Duellen mit den Diamondbacks schlug er lediglich .179, er könnte sich gegen Arizona erneut schwer tun.

Die Offense auf der anderen Seite wird von Paul Goldschmidt angeführt, der seinerseits 36 Homers schlug. Allerdings kam auch er gegen die Dodgers nicht so wirklich in die Gänge, vor allem gegen Kershaw konnte er heuer kein einziges Mal einen Hit verbuchen. Arizona hat aber mit J.D. Martinez, der im Juli von den Tigers geholt wurde, ein weiteres Ass im Ärmel. Ihm gelangen Anfang September vier Homeruns in einem Spiel - gegen die Dodgers.

Prognose: Die Dodgers hätten bestimmt lieber gegen die Colorado Rockies gespielt. Die Diamondbacks sind ein ungünstiges Matchup, aber die Klasse von L.A. mit ihren Top-Pitchern, die verdammt wenige Runs zulassen, wird sich am Ende durchsetzen. Dodgers in 5.

Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.

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