MLB

AL-MVP? "Es kann nur einen geben"

Aaron Judge wird vom SPOX-Panel einhellig als MVP angesehen
© getty
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4. Mein Highlight der ersten Saisonhälfte war ...

Stefan Petri (SPOX): ... der Auftritt von Scooter Gennett gegen die St. Louis Cardinals: vier Homeruns in einem Spiel! Damit war er der erst 17. Spieler überhaupt, dem dieses Kunststück gelang, und vielleicht der bisher unwahrscheinlichste. Aber da sieht man mal wieder, welche Geschichten dieser Sport schreiben kann - im Baseball ist manchmal eben fast alles möglich.

Donald Lutz (MLB-Profi): Mein Highlight der ersten Saisonhälfte war auf jeden Fall Aaron Judge. Er ist ein Rookie und spielt bei den Yankees. Was ich damit sagen will, ist, er spielt jetzt nicht etwa für die Phillies. Er lässt sich nicht davon beeindrucken, dass er bei den New York Yankees spielt und legt dann solch eine Klasse-Leistung an den Tag, Judge sieht aus wie eine Maschine, ist super groß und super stark. Der haut die Bälle manchmal wortwörtlich aus den Stadien, sogar Veterans, die schon zehn Jahre in der MLB spielen, sagen, dass sie noch nie jemanden die Bälle so schlagen sehen haben wie ihn. Die Bälle werden einfach wie Raketen von seinem Schläger abgeschossen. Jetzt wurde er auch noch ins All-Star-Team gewählt und macht beim Homerun Derby mit. Also wer auch immer das hier liest: Bitte schaut euch das Homerun Derby an und schaut auf Aaron Judge! Viel Spaß! (lacht)

Marcus Blumberg (SPOX): Ich muss da Donald beipflichten: Homeruns sind großartig! Besonders einen werde ich so schnell nicht vergessen: Der, den Aaron Judge über 495 Fuß über das Geländer vor den Retired Numbers auf der Tribüne im Left Field gehämmert hat. Der Gegner waren die Orioles, doch viel bemerkenswerter war die ungläubige Reaktion aller im Stadion - und wohl auch vor den TV-Geräten. Die lokalen Yankees-Kommentatoren Michael Kay und Experte Paul O'Neill konnten es nicht fassen - O'Neill, der sonst nie die Klappe hält, fehlten die Worte. Er wusste nicht mal, wie er den Bereich des Stadions, in dem der Ball landete, bezeichnen sollte - wie auch, dort flog ja noch kein Ball hin. Was ein Moment in der Bronx!

Ryan Fagan (Sporting News): Alles super, aber ich habe etwas anderes vor Augen: Edinson Volquez' No-Hitter für die Marlins am 3. Juni war an sich schon etwas Besonderes. Aber wenn man bedenkt, dass er die Leistung seinem Freund und früheren Teamkollegen bei den Royals, Yordano Ventura, gewidmet hat? Gänsehaut! Der 3. Juni war Venturas Geburtstag und wie Ihr alle wisst, wurde Ventura bei einem Autounfall in seiner Heimat, der Dominikanischen Republik, getötet. Volquez und Ventura waren richtig enge Freunde während ihrer gemeinsamen Zeit in Kansas City. Volquez war eine Art Mentor für den jüngeren Ventura. Also ja, zu sehen, wie Volquez den Geburtstag seines Freundes mit einem No-Hitter gewürdigt hat, war ein unvergesslicher Moment.