MLB

You can't see me! Pure Rage goes Cena

Von Florian Regelmann
Cleveland-Indians-Closer Chris Perez ist ein besonderer Typ...
© Getty

Die MLB-Saison ist in vollem Gange, auch im Mai war wieder die Hölle los. Die Highlights: Das Homerun-Monster Josh Hamilton, der wiederauferstandene Albert Pujols und der Wrestling-Closer Chris Perez.

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Das Team des Monats: Die Miami Marlins. Die ewig unbeachteten Marlins sind durch ihre enormen Investitionen vor der Saison in den nationalen Fokus geraten. Im ersten Monat der Saison zahlten sich die Unsummen an Dollar noch gar nicht aus, aber im Mai hat Miami Feuer gefangen. 21 Siege bei nur 8 Niederlagen bedeutet die beste Bilanz in den Majors - die Marlins sind in der NL East vorne mit dabei. Der entscheidende Mann für den Aufschwung: Giancarlo Stanton.

Der Typ, den alle als Mike Stanton kannten, aber seit dieser Saison Giancarlo genannt werden will (immerhin heißt er auch wirklich Giancarlo Cruz Michael Stanton), hat im Mai Zahlen produziert, die auf einem Niveau mit denen von Josh Hamilton sind. Ein größeres Kompliment kann es nicht geben. 12 Homeruns (und was für Bomben!), 30 RBIs, ein Schlagdurchschnitt von .343 - seit 1961 hat überhaupt nur ein Spieler in der MLB-Geschichte unter 23 Jahren in einem Monat mehr HRs und RBIs zustande gebracht. Stanton ist erst 22.

Der Spieler des Monats: Josh Hamilton. Wie gesagt, der einzige Spieler, dessen Stats noch einen Tick besser waren als die von Stanton, heißt Hamilton. 12 Homeruns, 32 RBIs, AVG .344 - sensationell.

Wenn wir schon bei Hamilton sind, kommen wir auch gleich zum absoluten Highlight des Monats. Beim 10:3-Sieg der Texas Rangers in Toronto machte Hamilton das Spiel seines Lebens. 4 Homeruns, 1 Double, 5/5, 8 RBIs! In einem verdammten Spiel!

Mit 18 Total Bases stellte Hamilton einen Rekord für die American League auf. Der Outfielder wurde zum 16. Spieler ever mit 4 Homeruns in einem Spiel, der erste seit Carlos Delgado 2003. 2 der 16 Spieler schlugen ihre 4 Homeruns vor 1900. "Heute haben wir Geschichte erlebt", sagte Rangers-Manager Ron Washington. Es war wahrscheinlich der größte Abend in der Geschichte der American League.

Das WWE-Highlight des Monats: Closer sind ganz besondere Typen. Chris Perez von den Indians macht da keine Ausnahme. Zuletzt war Perez jetzt in den News, weil er einen auf John Cena machte. Perez imitierte beim Spiel in Kansas City nach einem Strikeout gegen Jarrod Dyson den "You can't see me"-Move des WWE-Superstars.

Hintergrund: Perez hatte sich den Zorn der Royals zugezogen, weil er sie als Loser-Franchise hinstellte (was sie ja auch sind), daraufhin wollten es die Royals ihm heimzahlen. Perez' Antwort war dann der Cena-Move. Wer einer der besten Closer der Liga ist, darf so was schon mal machen. Vor allem dann, wenn man den Spitznamen "Pure Rage" hat...

Albert Pujols lebt! Im April schlug der Superstar bekanntermaßen genauso viele Homeruns wie die ganze SPOX-Redaktion zusammen. 0 halt. Inzwischen ist der Angels-Slugger aber aufgewacht, das war ja eh klar und nur eine Frage der Zeit. Im Mai sammelte Pujols 8 Homeruns und 24 RBIs. Die Angels berappeln sich insgesamt. Läuft.

Das Highlight des Monats: Jered Weaver. Apropos Angels. Nach dem Perfect Game von White-Sox-Pitcher Philip Humber im April sorgte im Mai Weaver für das Pitching-Highlight des Monats. Beim 9:0 der Angels gegen die Twins pitchte das Ace einen No-Hitter. 121 Pitches, 9 Strikeouts, 1 Walk.

Torii Hunter fing zum Abschluss einen Fly Ball von Alex Casilla kurz vor der Warning Track. "Das ist Spiderman da draußen. Ich wusste, dass er ihn hat", so Weaver über den Gold-Glove-Outfielder. Aktuell ist Weaver durch eine Rückenverletzung außer Gefecht gesetzt.

Das Spiel des Monats: Seattle @ Texas. Es gibt auch im Baseball Spiele, die man nicht erklären kann. Da treten die Mariners, eines der absolut miesesten Hitting-Teams der MLB, bei den Rangers an und erzielen sage und schreibe 21 Runs (20 Hits)! 2. Inning: 8 Runs. 3. Inning: 8 Runs. 16:0. Boom.

Die beiden Rangers-Pitcher Dave Holland und Yoshinori Tateyama machten einfach überhaupt keinen Mariner aus. First Baseman Justin Smoak schlug gleich zwei Three-Run-Homers. Weitere verrückte Spiele: Die Colorado Rockies besiegten die New York Mets dank eines 11-Run-Innings mit 18:9, die Atlanta Braves gewannen ein wildes Spiel mit 15:13 gegen die Philadelphia Phillies.

Der Rookie des Monats: Will Middlebrooks. Da wächst bei den Red Sox wieder ein Star heran. Und der hat auch noch einen ziemlich lässigen Namen. Middlebrooks hat einen überragenden Monat mit 6 Homeruns, 21 RBIs und einem AVG von .316 hinter sich. Der Third Baseman ist der Hit.

Die Gurken des Monats: Die Chicago Cubs.

Hey, Chicago, what do you say

The Cubs are gonna win today.

They're singing ...

Go, Cubs, go

Go, Cubs, go

Hey, Chicago, what do you say

The Cubs are gonna win today

Go, Cubs, go

Go, Cubs, go

So eine traditionsreiche Kult-Franchise, und leider schon wieder so schlecht. Okay, die Cubs haben jetzt mal drei Spiele in Folge gewonnen, aber sie sind dennoch abgeschlagen Letzter in der NL Central und haben einen furchtbaren Monat hinter sich.

12 Spiele haben die Cubs im Mai in Folge verloren, es war die schlimmste Niederlagenserie seit 1997, als sie 0-14 in die Saison starteten. In einer Spanne von 33 Innings brachten die Cubs in der Losing-Streak einmal nur 2 Runs zustande. Es bleibt zu hoffen, dass GM Theo Epstein das Team wieder auf Vordermann bringt.

Verletzungen: Absolut brutal, was aktuell in puncto Verletzungen los ist. Die Phillies hätten eigentlich schon genug Sorgen, weil sie keine Ahnung haben, wann ihre Superstars Ryan Howard und Chase Utley endlich wieder spielen können, und jetzt hat es auch noch Roy Halladay erwischt. Der Superstar-Pitcher fällt wegen einer Schulterverletzung 6-8 Wochen aus.

Weitere Stars auf der Disabled List : Matt Kemp (Dodgers/mind. 4 Wochen), Evan Longoria (Rays), Troy Tulowitzki (Rockies), Dustin Pedroia (Red Sox/landet wahrscheinlich bald auf der DL), Lance Berkman (Cardinals), Chipper Jones (Braves), Dave Robertson (Yankees).

Die mit Abstand dramatischste Verletzung ereignete sich schon Anfang Mai, als sich Yankees-Closer-Legende Mariano Rivera beim lockeren Fangen von Flyballs im Training in Kansas City das Kreuzband riss und für den Rest der Saison ausfällt. Es war das ganz große Drama um Mo. Rivera will aber auf jeden Fall zurückkommen und seine Karriere nicht auf diese traurige Weise beenden.

Statistik: Offensiv hat Josh Hamilton (Rangers) mit 21 die meisten Home Runs. Auf den Plätzen folgen Edwin Encarnacion (Blue Jays) mit 17 sowie Curtis Granderson (Yankees), Adam Jones (Orioles) und Adam Dunn (White Sox) mit jeweils 16. Die Nummer eins in der NL ist Carlos Beltran (Cardinals) mit 15 Big Flys.

Bei den RBIs liegt Hamilton mit 57 ganz klar an der Spitze. Es folgen Andre Ethier (Dodgers) und Carlos Gonzalez (Rockies) mit je 44. Den besten Schlagdurchschnitt haben Paul Konerko (White Sox/.381) und Melky Cabrera (Giants/.373).

Beim Pitching sticht Brandon Beachy (Braves) mit einem ERA von 1.77 heraus, dahinter kommen Gio Gonzalez (Nationals/2.04), Chris Capuano (Dodgers/2.14) und James McDonald (Pirates/2.20). Top in der AL: Chris Sale (White Sox/2.34) und Justin Verlander (Tigers/2.55).

Bei den Siegen kommen zwei Pitcher auf acht Siege, nämlich Cole Hamels (Phillies) und Lance Lynn (Cardinals). Yu Darvish (Rangers) führt mit 7 Siegen die AL an.

Die meisten Strikeouts haben Verlander (82), Gonzalez (79) und Max Scherzer (Tigers/78). Saves-Leader ist unser Freund Chris Perez (Indians/17), dahinter folgen Jim Johnson (Orioles/16), Fernando Rodney (Rays/16) und Craig Kimbrel (Braves/15).

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