MLB

Die Yankees scheiden sofort aus

Von Florian Regelmann
Die Tigers gewannen in der Regular Season vier von sieben Spielen gegen die Yankees
© Getty

Die Regular Season ist mit der unfassbarsten Nacht aller Zeiten zu Ende gegangen, was bringen jetzt die Playoffs? Geht es nach SPOX, dann bringen sie sofort das Ausscheiden der New York Yankees. Grund: Geschichte wiederholt sich. Der Check zur 1. Runde.

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American League

New York Yankees (97-65) - Detroit Tigers (95-67)

Saisonbilanz: 3-4 (6:3, 10:6, 7:10, 5:3, 2:4, 0:4, 3:6)

Ausgangslage: Die Yankees haben die AL East mal wieder souverän gewonnen und durften am letzten Tag der Regular Season hautnah miterleben, wie der Erzfeind aus Boston nach einem epischen Kollaps nicht in die Playoffs gekommen ist. Und man hat auch noch selbst dazu beigetragen. Da kommt Freude auf in New York.

Blog Eine magische MLB-Nacht!

Zur Yankees-Lineup muss man nicht viel sagen: die ist selbstredend allererste Sahne. Mit Curtis Granderson (41 HR, 119 RBI) und Robinson Cano (28 HR, 118 RBI) hat man zwei absolute MVP-Kandidaten in seinen Reihen, die Monster-Stats zu Buche stehen haben. Dazu kommen noch Mark Teixeira (39 HR, 111 RBI), der heiße Derek Jeter (6 HR, 61 RBI) und Alex Rodriguez (16 HR, 62 RBI), dessen Zahlen aufgrund seiner langen Verletzungspause nicht auf dem gewohnten Niveau sind.

Die Bronx Bomber sind bestens aufgestellt - und führen sie mal nach dem 6. Inning, sollte im Normalfall auch nichts mehr anbrennen. Denn dann können sie mit Rafael Soriano, David Robertson und Legende Mariano Rivera praktisch drei Closer nacheinander auf den Mound schicken. Das Problem: Die Yankees müssen erst mal nach dem 6. Inning führen.

Wenn CC Sabathia (19-8, 3.00 ERA) startet, stehen die Chancen dafür sehr gut, aber wenn nicht... Zum Glück aus Yankees-Sicht hat sich Rookie Ivan Nova (16-4, 3.70 ERA) als Nummer-zwei-Starter etabliert. Dennoch bleibt er ein Rookie. Und was danach kommt, ist ein einziges Fragezeichen.

Im Endeffekt haben sich die Yankees nun für den erfahrenen Freddy Garcia als Nummer drei in der Serie entschieden, weil man bei ihm im Vergleich zum oft unterirdischen A.J. Burnett oder Bartolo Colon noch am ehesten hoffen kann, dass er eine einigermaßen solide Leistung abruft. Ein Problem bleibt die Rotation aber trotzdem.

Da sieht es bei den Tigers besser aus. Mit Justin Verlander haben sie den sicheren Cy-Young-Award-Winner der AL in ihren Reihen. Verlander (24-5, 2.40 ERA, 250 Strikeouts in 251 Innings) hat eine außerirdische Regular Season gepitcht.

Und jetzt kommt das Beste für die Tigers: Sie haben auch noch Doug Fister, der während der Saison per Trade aus Seattle nach Detroit kam und der in den letzten Wochen das Unfassbare geschafft hat: er war sogar noch besser als Verlander.

Detroit hat aber nicht nur dank seiner Starter die Saison mit 30 Siegen in den letzten 39 Spielen beendet, die Lineup kann sich auch mehr als sehen lassen. Denn sie umfasst unter anderem Miguel Cabrera (30 HR, 105 RBI, .344 BA), den Batting-Champion der AL, Victor Martinez (12 HR, 103 RBI) oder All-Star-Catcher Alex Avila (19 HR, 82 RBI).

Players to watch: Mariano Rivera vs. Jose Valverde. Yankees vs. Tigers - das bedeutet auch das heißeste Closer-Duell der ersten Runde. Rivera (44 Saves, 1.91 ERA) ist bekanntermaßen der beste Closer aller Zeiten, in dieser Saison hat der 41-Jährige den Save-Rekord der MLB genackt. Aktuell steht er bei 603 Karriere-Saves.

Und das alles im Prinzip mit nur einem Pitch, seinem patentierten Cutter. Die Tigers können aber Jose Valverde entgegensetzen, der in dieser Saison mit 49 Saves der beste Closer der MLB war. Beeindruckend: Valverde versagte nicht ein einziges Mal. 49 Saves bei 49 Chancen.

Prognose: Detroit steht zum ersten Mal seit 2006 wieder in den Playoffs. Damals setzten sich die Tigers in der ersten Runde gegen die Yankees durch und erreichten später die World Series... Yankees-Dilemma: Was machen sie, wenn sie ein Spiel verlieren, das Sabathia pitcht? Tigers in 5.

Texas Rangers (96-66) - Tampa Bay Rays (91-71)

Saisonbilanz: 5-4 (11:5, 4:5, 3:0, 2:0, 1:4, 7:2, 1:5, 8:0, 4:5)

Ausgangslage: Dank 14 Siegen in ihren letzten 16 Saisonspielen blieben die Rangers am Ende knapp vor den Tigers. Warum das so eminent wichtig war? Weil sie sich dadurch das Heimrecht für die erste Runde sicherten und einem frühen Duell mit den Yankees aus dem Weg gingen. So heißt der Gegner also: Tampa Bay.

Und wenn man diese beiden Lineups vergleicht, dann braucht man nicht lange, um festzustellen, wer hier im Vorteil ist. Während die Rays übers Pitching kommen, sind die Rangers beladen mit Jungs, die den Ball aus dem Stadion hämmern können. Adrian Beltre (32 HR), Ian Kinsler (32 HR), Mike Napoli (30 HR), Nelson Cruz (29 HR), Josh Hamilton (25 HR) - wer gegen Texas pitcht, der sieht sich Power ohne Ende gegenüber.

Hoffnung machen kann den Rays allerdings, dass sie mit James Shields, David Price, Jeremy Hellickson und Matt Moore über die Starter verfügen, die die Texas-Hitter vor Probleme stellen könnten. In der Tiefe ist das Rays-Pitching unerreicht.

Players to watch: Michael Young vs. Evan Longoria. Young war vor der Saison sauer, nachdem die Rangers Adrian Beltre für seine Position geholt hatten. Young wollte weg. Wie gut, dass er sich anders entschieden hat. Denn Young freundete sich damit an, als Designated Hitter zu fungieren, und legte eine überragende Saison (11 HR, 106 RBI, BA .338) hin.

Longoria hat mit seinem Walk-off-Homerun am letzten Tag der Regular Season eigentlich schon genug Heldentaten verbracht, aber wenn die Rays eine Chance haben wollen, muss er noch einige Heldentaten mehr auspacken. Longoria (31 HR, 99 RBI) ist die mit Abstand größte Gefahr für Texas.

Prognose: Die Rangers haben einfach zu viel Power für die Rays. Rangers in 4.

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