College Football - Favoritencheck in der BIG 10: Wer kann Ohio State gefährlich werden?

Von Johannes Ninow
Justin Fields geht mit Ohio State als Favorit in die Saison.
© imago images/AaronJosefczyk
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BIG 10 - Die Wildcards: Michigan und Wisconsin

Zwei Hausnummern fehlen bis jetzt: Michigan und Wisconsin. Beide Teams gelten allein durch ihren Namen normalerweise schon zu den Favoriten in ihren Divisions, haben in dieser Saison jedoch nicht die allerbesten Voraussetzungen, da beide auf der Quarterback-Position große Fragezeichen aufwerfen.

Seitdem Jim Harbaugh bei seiner Alma Mater an der Seitenlinie steht, hat er eigentlich alle Zutaten, um Michigan endlich zum ersten Mal ins 2011 eingeführten Conference Championship Game zu führen. Alle außer eben eine: Den richtigen Quarterback. Eigentlich sollte Dylan McCaffrey Michigans neuer Starter werden, nachdem er in den Vorjahren als Backup schon einige Erfahrung sammeln konnte. Doch der kleine Bruder von Christian McCaffrey hatte in der Offseason wohl das Nachsehen gegenüber Joe Milton und entschied sich, die Wolverines zu verlassen. Damit muss Harbaugh nun voll auf Milton setzen.

Der Redshirt-Sophmore hat bisher ganze 11 Pässe im CFB geworfen, bringt aber immerhin eine gewisse Beweglichkeit ins Spiel, welche Michigans Quarterbacks zuletzt nicht hatten. Sein läuferischen Fähigkeiten wird er auch brauchen, denn das Passspiel dürfte das größere Problem werden. Top-Receiver Nico Collins hat sich nämlich vom Team Richtung Draft-Vorbereitung verabschiedet. Außerdem wird Milton keine Anlaufzeit bekommen.

Gleich im ersten Spiel (Sonntag, ab 1.30 Uhr LIVE AUF DAZN) kommt es schon zu einem vorentscheidenden Duell mit Minnesota, direkt danach steht das Derby gegen Michigan State an, wo immer alles passieren kann. Gehen diese beiden Spiele verloren, wird es eine ganz harte Saison werden, denn anschließend warten noch Indiana, Wisconsin, Penn State und Ohio State auf Harbaugh und Co. Eine Bilanz von 4:4 am Ende der Saison wäre keine zu große Überraschung und dürfte eine Trainerdiskussion in Ann Arbor lostreten.

Wisconsin dagegen war in den letzten Jahren immerhin ein regelmäßiger Teilnehmer im Championship Game, mit sechs Auftritten ist man sogar Rekordteilnehmer. 2011 und 2012 konnte Wisconsin sogar den Titel holen, die letzten vier Spiele (2014, 2016, 2017, 2019) gingen jedoch alle verloren. Wisconsin hat dabei mittelmäßige Leistungen der Quarterbacks auffangen können, weil hinter einer überragenden O-Line ein gewisser Jonathan Taylor immer produziert hat.

Taylor läuft aber jetzt für die Colts in der NFL, außerdem ist Quarterback Jack Coens' Lieblingsreceiver Quintez Cephus ebenfalls gedraftet worden. Coens selbst schlägt sich mit einer Fußverletzung herum und wird den Saisonstart auf jeden Fall verpassen. Wer an seiner Stelle die wichtigste Position im Football bekleiden wird, ist noch unklar.

Unter diesen Voraussetzungen sind Michigan und Wisconsin die großen Wildcards in dieser Saison. Finden sie Lösungen auf der Quarterback-Position, könnten sich die beiden ohne Weiteres im Championship Game gegenüberstehen. Doch in der Regel können Teams eine unsichere Quarterback-Situation nicht verkraften und darum droht beiden Teams ein Platz im Mittelfeld ihrer Divisions.

BIG 10 - Die Kellerkinder: Viel Auswahl am Tabellenende

Ansonsten befinden sich in beiden Divisions einige Teams im Rebuild. Michigan State startet mit Neu-Coach Mel Tucker einen Neuanfang, kann sich aber immerhin einer starken Defense um Defensive-Player-of-the-Year-Kandidat Antjuan Simmons sicher sein. Auch Rutgers wechselte den Coach in der Offseason, Greg Schiano ist nun zum zweiten Mal Head Coach der Scarlett Knights. Insgesamt elf Spieler holte Schiano aus dem Transfer-Portal, dem Transfermarkt des CFB, und hofft so den Turnaround zu schaffen.

Einen besonderen Transfer konnte sich Maryland angeln: Taulia Tagovailoa, der kleine Bruder von Tua. Mit ihm hoffen auch die Terrepins auf bessere Zeiten. Das Duell Rutgers gegen Maryland wird wahrscheinlich das Duell um den ersten und einzigen Sieg dieser beiden Teams werden.

Außerdem sucht Coach Scott Frost, 2017 mit UCF noch der inoffizielle National Champion, in Nebraska weiter nach der passenden Formel. Iowa wird zudem gerade von einem Rassismus-Skandal durchgeschüttelt. Beide Teams werden ebenfalls nichts mit dem Titelrennen zu tun haben.

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